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Anpassung Klassenführung

Durch die Ausstattung der Lernenden mit digitalen Endgeräten verändert sich die Unterrichtssituation grundlegend. Dies hat auch Auswirkungen auf die Klassenführung, welche angepasst werden muss. Hier können von der Schulgemeinschaft festgesetzte Vereinbarungen einen verlässlichen Rahmen für den eigenen Unterricht und dessen Gestaltung geben.

Den Rahmen kennen

Jede Schule kann individuell Regeln zur Nutzung der digitalen Endgeräte erarbeiten.

  • Regeln für eine sichere Nutzung

  • Regeln, die die Einsatzbereitschaft der Geräte vorgeben

  • Regeln für die Nutzung außerhalb des Unterrichts in der Schule

  • Regeln für die Übernahme von Verantwortung für das eigene Gerät

  • Regeln für die Nutzung im Unterricht

  • Regeln für die Kommunikation und Erreichbarkeit

  • Regeln zum Schutz des Rechts am eigenen Bild

  • Regeln für das Vorgehen bei Verstößen

Den Rahmen ausgestalten

Für die Lehrenden ergibt sich folglich die Aufgabe, Gestaltungsfreiheiten inner- und außerhalb dieser Rahmenbedingungen zu nutzen, sowie entsprechend getroffene Regeln auch aktiv einzufordern. Folgende Themengebiete sollten im Vorfeld des Unterrichts von jeder Lehrkraft individuell durchdacht werden:

  • Kenne ich unsere schulischen Vereinbarungen zum Einsatz der Geräte im Unterricht?

  • Welche eigenen Regeln sind mir wichtig (Nutzung/Nichtnutzung, Workflow, Kommunikation, Erreichbarkeit, etc.)?

  • Gibt es Vereinbarungen bezüglich der Konsequenzen bei Missachtung?

  • Mit welchen Störungen rechne ich? Wie will ich darauf reagieren? Welche Chance sehe ich darin?

  • Wie begleite ich die Kinder aktiv?

  • Benötige ich weiteres Wissen zum Thema „Recht am eigenen Bild“ o. Ä.?

  • Wie viel Zeit plane ich für die Implementierung neuer Abläufe oder die Einübung medialer Fähigkeiten ein?

  • Wie kann ich die neuen Arbeitsweisen unterstützen/anleiten, um den Unterrichtsfluss aufrechterhalten?

Zunächst werden die neuen Arbeitsweisen und Regelungen für alle ungewohnt sein, weshalb es Zeit erfordert, diese in der Praxis zu einzuüben und individuell nachzuschärfen und anzupassen. Die Lehrkraft muss sich bewusst darüber sein, dass der Unterricht durch den Einsatz der Endgeräte anders geplant und strukturiert werden muss und dass es beim Ablauf der Schulstunde zu Störungen sowohl technischer als auch disziplinarischer Art kommen kann. Je konkreter man sich im Voraus in die unterrichtliche Situation und die Eventualitäten hineinversetzt, desto schneller und zielgerichteter kann man im Ernstfall darauf reagieren.

Tipps aus der Praxis

  • Sonderpädagogisches Förderzentrum München Süd-Ost Neuperlach
  • Fünfseen-Schule Starnberg
  • Johannes-Still-Schule Eggenfelden
  • „Eine klare Strukturierung meines Unterrichts ist im digitalen Setting noch wichtiger geworden. Unterrichtseinheiten müssen noch reibungsloser und mit einem klaren roten Faden auf der technischen Seite geplant werden. Für die Lernenden bedeutet das, dass wir eine klare Strukturierung für die Materialverteilung haben. Dieses wird wöchentlich mit einer eindeutigen Benennung im Fachordner der Klasse im BYCS Drive zur Verfügung gestellt und schon im Vorfeld durch die Schülerinnen und Schüler downgeloadet und in der identisch benannten Ordnerstruktur des digitalen Endgerätes abgespeichert. Dieser Workflow nimmt Unsicherheiten, verringert Nachfragen nach dem Speicherort und beugt Leerlaufphasen während des Downloads vor.”

  • „Bei der Unterrichtsplanung hat sich für mich durch das Unterrichten im 1:1-Setting besonders im Bereich der Arbeitsaufträge einiges verändert. Diese müssen viel genauer und eindeutiger, dabei aber weiterhin klar und überschaubar formuliert werden. Eine einfache Anweisung eine Aufgabenstellung zu bearbeiten ist nicht mehr ausreichend, dem Lernenden muss auch immer vermittelt werden, ob diese Anweisung digital oder analog, mit einer bestimmten App oder frei bearbeitet werden soll. Dabei muss ich immer im Hinterkopf haben, welche Anwendungen und Programme meine Klassen schon kennen oder ob ich Zeit einplanen muss, den Umgang mit diesen einzuüben.”

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