Datenbank „Digitales Deutschland”
Datenbank mit Studien und Modellen zur Medien-und Digitalkompetenz.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über das Clearing House Unterricht. Dabei handelt es sich um ein Projekt der TU München, das es sich zum Ziel gesetzt hat, wissenschaftliche Erkenntnisse für den Unterrichtsalltag nutzbar zu machen.
Das Clearing House Unterricht wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ als Arbeitsbereich im Projekt Teach@TUM an der TU München von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Das Clearing House Unterricht ist ein Projekt an der TU München, das aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu effektivem MINT-Unterricht in der Sekundarstufe sichtet, systematisch auswertet und für ein breiteres Publikum - vor allem Lehrerbildende und Lehrkräfte - verständlich aufbereitet.
Damit möchte das Clearing House Unterricht den Transfer zwischen Wissenschaft, Lehrerbildung und Schulpraxis stärken und wichtige Erkenntnisse für den Unterrichtsalltag und die Ausbildung von Lehrkräften nutzbar machen.
Für die Plattform www.clearinghouse-unterricht.de bereitet das Expertenteam des Clearing House Unterricht einschlägige und belastbare Forschungsbefunde zu wichtigen Fragestellungen für erfolgreichen MINT-Unterricht auf. Grundlage für diese Erkenntnisse sind sogenannte Metaanalysen. Sie bündeln hochwertige Studien zu einer bestimmten Fragestellung und werten diese gemeinsam aus. Diese Untersuchungen gehen ganz konkreten Fragen der Unterrichtsgestaltung nach, zum Beispiel „Wie wirksam ist Flipped Classroom in der Sekundarstufe?” oder "Ist Lernen in Gruppen effektiver als alleine?“
Das Clearing House Unterricht fasst die Ergebnisse und wichtigsten Befunde dieser Metaanalysen in Form von Kurzreviews zusammen und gibt erste Hinweise für die Unterrichtspraxis. Diese Kurzreviews liefern einen niedrigschwelligen Einstieg in empirische Forschungsmethoden und relevante Inhalte der aktuellen Unterrichtsforschung. Die Auswahl der zugrundeliegenden Metaanalysen folgt transparenten Qualitätskriterien und auch die Kurzreviews werden im Rahmen eines standardisierten Verfahrens erstellt, um ihre Qualität zu sichern.
Die bereits auf der Homepage veröffentlichten Kurzreviews werden regelmäßig um neue Kurzreviews zu aktuellen Befunden und Fragestellungen erweitert.
Ergänzt werden diese Zusammenfassungen durch Begleitmaterialien, die ein tiefergehendes Verständnis der Inhalte und Methoden unterstützen.
Ausgewählte Kurzreviews sind auch als Podcasts vertont.
Ein umfassendes Glossar erklärt alle wichtigen forschungsmethodischen Begriffe und Sachverhalte, die in den Kurzreviews enthalten sind.
Die Kurzreviews und weiteren Inhalte, die auf der Homepage des Clearing House Unterricht zu finden sind, sind in erster Linie für Dozentinnen und Dozenten sowie Seminarlehrkräfte gedacht – also diejenigen, die künftige (MINT-)Lehrkräfte aus- und fortbilden. Grundsätzlich können jedoch alle interessierten Lehrkräfte und Bildungsakteure auf die Kurzreviews zurückgreifen.
Die Kurzreviews können beispielsweise genutzt werden, um sich einen schnellen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu verschaffen und damit die eigene Kompetenz zu erweitern – etwa im Hinblick darauf, welche Erkenntnisse es zum Lernen mit digitalen Medien gibt. Sie geben aber auch grundsätzliche Orientierung bei bestimmten Entscheidungen zur Unterrichtsgestaltung, z. B. ob und unter welchen Bedingungen Schülerinnen und Schüler mit welchen Unterrichtsansätzen besser selbstreguliert lernen.
Die wissenschaftlichen Befunde können zudem als belastbare und rationale Argumentationsgrundlage dienen – etwa wenn es darum geht, Entscheidungen im Unterricht oder im größeren Kontext Schule zu begründen. Dieses empirische Wissen soll dabei nicht im Gegensatz oder in Konkurrenz zu persönlichen Erfahrungen und eigener Expertise betrachtet werden, sondern als eine zusätzliche Informations- und Inspirationsquelle für Lehrkräfte und Dozentinnen und Dozenten, die Lehrkräfte aus- und fortbilden.
Das Clearing House Unterricht versteht sich als Schnittstelle oder Transferstelle zwischen Unterrichtsforschung, Lehrerbildung und Unterrichtspraxis. Um den Austausch zwischen ihren Akteuren zu fördern, entwickelt das Team derzeit einen Onlinekurs im Rahmen der Clearing House Unterricht Academy.
Der Kurs soll wichtige forschungsmethodische Grundlagen allgemeinverständlich vermitteln und auch Personen außerhalb des Wissenschaftsbetriebs qualifizieren und ermutigen, souveräner mit kommunizierten Ergebnissen aus der Forschung umzugehen. Weitere Informationen folgen auf www.clearinghouse-unterricht.de
Einen ausführlichen Beitrag zu den Hintergründen und zur Entstehung des Projekts finden Sie in der Publikation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Profilbildung im Lehramtsstudium (siehe verlinkte PDF-Datei, Beitrag ab S. 85).
Technische Universität München
TUM School of Education, teach@TUM
Projektkoordination: Annika Diery
Datenbank mit Studien und Modellen zur Medien-und Digitalkompetenz.
Eine aktuelle Faktensammlung zur Mediennutzung Heranwachsender
Wie steht es um den Digitalisierungsgrund der deutschen Gesellschaft?
Die Studie „Digitale Bildung an bayerischen Schulen” des vbw vergleicht die Digitalisierung vor und während der Corona-Pandemie mit der Studie aus dem Jahr 2017.
Dritte empirische Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften und Schülern/innen in Deutschland zum Thema Cybermobbing
Die JIM-Studie untersucht regelmäßig die Mediennutzung von 12- bis 19-jährigen in Deutschland.