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Digitale Kommunikation

Digitale Medien bieten die Möglichkeit, auch über die Unterrichtszeit hinaus die Lernenden zu begleiten. So können z. B. digitale Kommunikationswerkzeuge zur Beantwortung von Fragen oder für individuelle Rückmeldung über Lernfortschritte genutzt werden.

Im 1:1-Setting sind im Normalfall die technischen Möglichkeiten gegeben, damit eine (verbindliche) digitale Kommunikation auch zwischen Lernenden und Lehrenden erfolgen kann. Die Lehrkräfte müssen soweit technisch geschult werden, damit eine Begleitung ihrer Lernenden möglich ist. Zudem ist es sinnvoll, Unterstützungssysteme technischer und medienpädagogischer Art zu etablieren. Auch um der Erwartungshaltung einer ständigen Verfügbarkeit vorzubeugen, sollten grundlegende Regeln vereinbart und eingefordert werden.

Fragen, die sich jede Lehrkraft, die (neu) in einer Klasse mit 1:1-Ausstattung unterrichtet, stellen muss:

Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden

  • Welche Werkzeuge stehen für eine digitale Kommunikation zur Verfügung?

  • In welchen Bereichen ist eine digitale Kommunikation gewinnbringend?

  • Kann ich die Lernenden technisch begleiten?

  • Kenne ich die schulischen (technischen und pädagogischen) Unterstützungssysteme?

  • Wie kann ich Lernende auch außerhalb des Unterrichts begleiten? 

  • Welche schulinternen Regeln sollen dafür gelten?

  • Welche individuellen Regeln sind mir wichtig?

  • Wie werden die neuen Feedbackmöglichkeiten genutzt?

Kommunikation mit Erziehungsberechtigten und Kolleginnen bzw. Kollegen

  • Wie kann ich mit Kolleginnen bzw. Kollegen oder Erziehungsberechtigten kommunizieren?

  • Welche Kanäle werden genutzt? 

  • Welche Regeln gelten? 

Basiskompetenzen, die an das schulinterne System angepasst sind, sollten über schulinterne Fortbildungen vermittelt und ggf. über Kurzanleitungen gesichert werden.

Fortbildungsangebote der ALP und der regionalen Referentennetzwerke digitale Bildung erweitern die Kompetenzen hin zu einem modernen Einsatz digitaler Medien im (Fach-)Unterricht.

Werkzeuge im Überblick

Grundlegende Potenziale von Messengern in der Schule

Als modernes Kommunikationstool erleichtern Messenger nicht nur unseren Alltag, sondern sie sind auch geeignet, das Arbeiten in und außerhalb der Schule zu verbessern.

Mit dem Einsatz von Messengern in der Schule ...

  • kann das kollaborative Arbeiten von Schülerinnen und Schülern gefördert werden.

  • können Schülerfragen schnell und direkt beantwortet werden.

  • kann Schülerfeedback schnell und einfach eingeholt werden.

  • können Erinnerungen an Abgabetermine etc. schnell und einfach versendet werden.

  • kann die Kommunikation zwischen Schulleitung und Kollegium effektiver organisiert werden.

  • kann der kollegiale Austausch gestärkt werden.

  • können Kontakte zu Erziehungsberechtigten direkt und zeitschonend gestaltet werden.

  • können Gruppenaktivitäten, wie z. B. Schulfeste, Klassenfahrten, leichter koordiniert werden.

  • können Schülergruppen außerhalb des Klassenverbandes und Regelunterrichts, z. B. SMV-Gruppen oder Schulsportmannschaften wesentlich leichter koordiniert werden.

Potenziale des ByCS-Messengers im schulischen Kontext

Vier zentrale Argumente, die verdeutlichen, welche Chancen mit der Einführung des ByCS-Messengers für Schulen verbunden sein können.:

  • Der ByCS-Messenger bietet eine sichere und datenschutzrechtlich konforme Möglichkeit der Kommunikation frei von kommerziellen Interessen!

  • Der ByCS-Messenger ist ein Kommunikationstool für die gesamte Schulfamilie!

  • Der ByCS-Messenger bietet eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten!

  • Der ByCS-Messenger fördert die Trennung von Beruflichem und Privatem!

Über Videokonferenzen kann eine synchrone Kommunikation zu vereinbarten Terminen erfolgen. Annähernd ortsunabhängig kann über Bild und Ton ergänzt durch einer Vielzahl an weiteren Funktionen (Abstimmungen, Chat, Gruppenräume, Dateiaustausch usw.) mit einzelnen Lernenden oder größeren Lerngruppen oder allgemein innerhalb der Schulfamilie kommuniziert werden. Visavid stellt hier einen gesicherten Rahmen zur Verfügung. Sinnvolle Einsatzszenarien sind beispielsweise:

  • Hausunterricht

  • Besprechungen mit Lerngruppen außerhalb des Klassenverbandes

  • Projekttreffen

  • Unterricht, wenn die Lehrkraft nicht in der Schule sein kann (Aufsicht im Klassenzimmer notwendig)

  • Elternabende oder Elternsprechtage

Die Grundlagen einer Kommunikation über eine eigene E-Mail-Adresse sollte in der Schule, ggf. in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten geschaffen werden. Eine eigene E-Mail-Adresse der Lernenden ist in vielen Fällen eine wichtige Grundlage. Beispielsweise ist das hinterlegen einer eigenen E-Mail-Adresse im Profil der ByCS sinnvoll, damit das Passwort selbstständig zurückgesetzt werden kann. Für viele digitale Anwendungen, die im 1:1-Setting genutzt werden, kann eine (freiwillige) Anmeldung mit einer eigenen E-Mail-Adresse Vorteile bieten oder die Nutzung nur dann ermöglichen.

In der mebis Lernplattform wird direkt mit der Lerngruppe kommuniziert. Über ein Forum kann wie mit einem Messenger kommuniziert werden. Vorteil ist, dass alle Informationen gesammelt im Kursraum zu finden sind. Nachteil ist die eingeschränkte Funktionalität gegenüber dem ByCS-Messenger.

Die Kommunikation von Lehrkraft zu Lernenden über die Lernplattform hat einige Vorteile:

  • Statische Informationen, z. B. Hausaufgaben oder Hinweise zur Schulaufgabe, können an passender Stelle im Kursraum eingebunden werden und verlieren sich nicht in einem langen Chatverlauf. Die Informationen sind also für die Lernenden leicht aufzufinden.

  • Feedback zu Unterrichtsbeiträgen können direkt bei den Abgaben vorgenommen werden. Über die Aktivität Aufgabe werden beispielsweise die Abgaben der Lernenden sortiert eingesammelt und über verschiedene Feedbackmöglichkeiten kommen die Rückmeldungen der Lehrkraft direkt zur Aufgabe an die Lernenden.

  • Über die Aktivität Tagebuch kann eine systematische Lernbegleitung erfolgen.

Lernbegleitung

Erprobte Bespiele aus der schulischen Praxis...

Tagebuch

Innehalten und Nachdenken: Hier erfahren Sie, wie Sie die mebis-Aktivität „Tagebuch“ gezielt im Unterricht nutzen können.

Weiterlesen

Kommunikationsregeln

Die Erstellung eines Regelwerks als Grundlage für die schulinterne Kommunikation ist einfach und umfasst in der Regel nur wenige Punkte. Schwieriger gestaltet sich meist die Pflege dieser Regeln.

  • Grundsätzlich müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen und betreut werden. Beispielsweise ist die Administration der ByCS zuständig bei technischen Problemen.

  • Die digitalen Kommunikationswege müssen festgelegt und eingefordert werden.

  • Zeitstrukturen sind mit geeigneten Gremien zu erarbeiten und als Richtlinie vorzugeben. Als Richtlinie kann beispielsweise vorgegeben werden, dass einmal am Tag (Montag bis Freitag) die Nachrichten im Messenger gesichtet werden. Daraus ergibt sich, dass eine Kenntnisnahme einer Nachricht fast 48 Stunden betragen kann.

  • Es ist zu klären, welcher Kanal zu welchem Zweck genutzt wird. Ein systematischer Austausch von Dateien über den Messenger ist beispielsweise nicht sinnvoll.

  • Eine schuleigenen Netiquette ist festzulegen. Einige eingängige Beispiele, wie wir kommunizieren wollen, bieten meist eine ausreichende Grundlage.

  • Medienpädagogische Konzepte sollten etabliert werden, damit bei Probleme systematisch geholfen werden kann. Es ist zum Beispiel festzulegen: Wie wird bei Cybermobbing geholfen?

Die Kommunikationsregeln beinhalten immer einen individuellen Spielraum bzw. Schwerpunktsetzungen

Erprobte Bespiele aus der schulischen Praxis...

  • © istock.com/volhah

    „Mir ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler auch bei kurzen Fragen auf eine formal korrekte Anrede und Verabschiedung achten.”

  • © istock.com/volhal

    „Ich weiße meine Schützlinge oft darauf hin, den richtigen Kanal zu verwenden. Das bespreche ich mit Ihnen auch zuvor ausführlich im Unterricht.”

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    „Vor jeder Nachricht sollen meine Schülerinnen und Schüler überlegen, ob die Nachricht an die ganze Klasse gehen soll oder an eine einzelne Person, also meist direkt an mich als Lehrkraft.”

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    „Ich erkläre meinen Schülerinnen und Schülern oft die richtige Verwendung der Thread-Funktion und der Reaktionen im Messenger.”

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    „Nicht jede Nachricht erfordert eine Reaktion. Hierfür gebe ich meiner Klasse immer mehrere Beispiele. Wird einmal unangemessen reagiert, bitte ich die Schülerin oder den Schüler die Nachricht zu löschen. So bleibt der Chatverlauf übersichtlich.”

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    „Ich möchte für meine Schülerinnen und Schüler auch über den normalen Unterricht hinaus beim Lernen zur Verfügung stehen. Ich bin also auch am Nachmittag für Fragen erreichbar. Hierbei gilt die Vereinbarung, dass ich um 16.30 Uhr den Messenger der ByCS checke und bei Bedarf Fragen beantworte. Wichtig ist mir dabei auch, dass die Lernenden Fragen in einer angemessenen Art und Weise, beispielsweise mit Anrede und Grußformel, formulieren. Sollten sie diese Absprachen nicht einhalten, bekommen sie zunächst keine fachliche Antwort, sondern nur den Hinweis auf die abgemachten Umgangsformen.“

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    „Ich gebe den Klassen am Schuljahresbeginn bekannt, bis zu welcher Uhrzeit ich Nachrichten beantworte.”

Folgende Regeln zur Kommunikation und Erreichbarkeit können als Grundlage dienen und für die eigene Schule weiter konkretisiert werden: 

  • Die Schulgemeinschaft vereinbart feste Regeln für die Erreichbarkeit außerhalb des Unterrichts für Lernende und Lehrkräfte. 

  • Alle Beteiligten (Lehrkräfte, Lernende, Eltern und Erziehungsberechtigte) legen gemeinsam die Formen der Kommunikation fest und halten diese ein. 

  • Jede und jeder achtet auf höfliche Umgangsformen und behandelt andere online so, wie er oder sie auch offline behandelt werden möchte. Wenn Cybermobbing vermutet wird, sollen sich die Betroffenen bzw. die genauen Beobachtenden an eine erwachsene Person beziehungsweise eine Lehrkraft ihres Vertrauens wenden.  

  • Lehrkräfte und Lernende beantworten digitale Anfragen bzw. bearbeiten Arbeitsaufträge außerhalb der Unterrichtszeit in einem angemessenen Zeitraum (Ferienzeiten und Wochenende beachten). 

  • Die Schülerinnen und Schüler üben keine fachfremde Kommunikation im Unterricht aus. 

  • Lehrkräfte beachten bei der digitalen Kommunikation mit den Klassen die Unterrichtszeiten, um Störungen zu vermeiden.

  • Wichtige Informationen werden möglichst rechtzeitig verschickt, damit alle Beteiligten zu normalen Arbeitszeiten die Möglichkeit der Kenntnisnahme haben.

  • Die Lehrkräfte machen die Kinder und Jugendlichen mit den Grundlagen der Netiquette vertraut und fordern eine angemessene Kommunikation untereinander ein. 

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