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Förderung der Kompetenz „Suchen und Verarbeiten“

Dank neuer digitaler Technologien ist es für Schülerinnen und Schüler alltäglich, auf Daten und Informationen jeglicher Art unmittelbar zugreifen zu können. Im Rahmen der 1:1-Ausstattung wird dies auch im schulischen Kontext möglich. Zentral damit verbunden ist die Herausforderung, dass Schülerinnen und Schüler einen kompetenten Umgang mit diesen unzähligen Informationsmengen erlangen müssen. Der Erwerb von Informationskompetenz ist insofern von Bedeutung, als die Lernenden damit Fähigkeiten und Kenntnisse entwickeln, Informationen zielorientiert zu finden, kritisch zu prüfen, zu verarbeiten, darzustellen und weiterzugeben. Wie an diese Kompetenz Schritt für Schritt herangeführt werden kann, wird im folgenden Beitrag näher dargelegt.

Kompetenzerwartungen für Informationsbeschaffung im digitalen Raum

Der Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen formuliert folgende Kompetenzerwartung:

  1. Aufgabenstellungen klären, Informationsbedarfe ableiten und Suchstrategien entwickeln

  2. Mediale Informationsquellen begründet auswählen und gezielt Inhalte entnehmen

  3. Daten und Informationen analysieren, vergleichen, interpretieren und kritisch bewerten

  4. Daten und Informationen zielorientiert speichern, zusammenfassen, strukturieren, modellieren und aufbereiten.

Suchen, Verarbeiten und Recherchieren mittels digitaler Medien waren bereits vor der Einführung des 1:1-Settings Fähigkeiten, die im Unterricht regelmäßig geschult wurden. Dabei lassen sich im Wesentlichen fünf Teilbereiche im Umgang mit Informationen unterscheiden, die sich zum Großteil gegenseitig bedingen.

Erweiterte Möglichkeiten für das Suchen und Verarbeiten im 1:1-Setting

Die ständige Verfügbarkeit der Geräte im 1:1-Setting erleichtert die Informationsbeschaffung und -verarbeitung während des Unterrichts enorm und eröffnet somit weitere Möglichkeiten, die Kompetenzen in diesen Bereichen systematisch zu fördern:

Die Tablets bieten die Besonderheit, dass in einem Gerät diverse Tools zur medialen Informationssuche und -verarbeitung zur Verfügung stehen. Zu nennen sind hierbei:

  • Text

  • Audio

  • Video

  • Bilder

  • Interaktives

 

Durch die Möglichkeit der gleichzeitigen Verwendung sowohl analoger als auch digitaler Informationsquellen sowie unterschiedlicher Formate wird ein schnelleres Vergleichen von Informationen realisierbar.

Um Inhalten sachlich und formal richtige Informationen entnehmen und deren Vollständigkeit erkennen zu können, bedarf es der entsprechenden Lesekompetenz auf Seiten der Lernenden. Das 1:1-Setting ist hier insofern von Vorteil, als die entsprechenden Techniken zur Erreichung der Lesekompetenz durch die Verfügbarkeit diverser Tools auf dem Tablet gut und teilweise individuell eingeübt werden können.

Im 1:1-Setting lässt sich in deutlich kürzerer Zeit eine immense Menge an Informationen generieren. Auf alle damit verbundenen Daten kann stets zugegriffen werden.

Auch ohne erheblichen Aufwand, z. B. einen Wechsel in den Computerraum, können Rechercheaufträge sowohl in kleinerem als auch größerem Umfang durchgeführt werden. Auch im Rahmen der häuslichen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts können Lernenden diverse Informationsquellen zur Verfügung gestellt werden.

Informationsquellen weisen je nach Autor eine andere Perspektive auf. Durch die Ausstattung mit Endgeräten ist es deutlich leichter, eine Vielfalt unterschiedlicher Sichtweisen zu erhalten und diese hinsichtlich Intentionen, falscher Informationen, möglicher Widersprüche etc. miteinander zu vergleichen.

Durch diverse Tools, welche die Tablets bieten, können die erarbeiteten Inhalte auf unterschiedlichste Art und Weise von den Lernenden neu aufbereitet und dargestellt werden. Dies ermöglicht einen sehr individuellen Umgang mit neu generiertem Wissen. Beispiele hierfür sind Video, Mindmap, Grafik oder Audio.

Gemeinsam beginnen: Einstieg in das Feld der Informationsbeschaffung und -verarbeitung

Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung dieser Kompetenz ist, dass die Lernenden von der Lehrkraft durch gezielte Fragestellungen angeleitet werden. Die nachfolgende Tabelle enthält Vorschläge für Leitfragen, die den Schülerinnen und Schülern zur Orientierung bei der Recherchearbeit und der (Weiter)Verarbeitung von Informationen dienen.

Angelehnt an „Basisraster zur Informationskompetenz“ auf: https://www.informationskompetenz.de/index.php/referenzrahmen/basisraster/#basisraster2 (Aufruf am 15. Januar 2024).

Mit der Zeit sollten die Schülerinnen und Schüler diese Fragen verinnerlichen und mit deren Hilfe einschätzen, wie informationskompetent sie sind.

Progression von Einsatzszenarien beim „Suchen und Verarbeiten“

Schülerinnen und Schüler werden häufig mit der Aufgabe konfrontiert, ein Referat zu einem ausgewählten Thema zu erstellen. Für deren erfolgreiche Bewältigung sollten die Lernenden in der Lage sein, aus einem großen Fundus Informationen zu suchen, diese auf Relevanz zu prüfen, Wissen daraus zu entnehmen, dieses im Anschluss für eine bestimmte Zielgruppe darzustellen und bei der Weitergabe einschlägige Rechte beachten. Die Kombination all dieser Teilbereiche stellt die höchste Kompetenz dar, die Lernende im Laufe ihrer Schullaufbahn erwerben. An diese Mammutaufgabe sollten sie Schritt für Schritt herangeführt werden.

Die fünf Teilbereiche können demnach in der Praxis sowohl isoliert behandelt als auch miteinander kombiniert werden. Damit der Kompetenzerwerb effektiv gestaltet werden kann, sind folgende Fragen im Voraus zu beachten:

  • Welchen Teilbereich will ich schulen?

  • Welchen Leistungsstand weisen die Lernenden in dem jeweiligen Teilbereich auf?

  • Auf welchem Niveau kann ich folglich einsteigen?

  • Sollte ein Teilbereich isoliert geschult werden oder sind bereits Kombinationen möglich?

Es ist sehr wichtig, dass alle Fächer ihren Beitrag dazu leisten, eben jene einzelnen Teilfähigkeiten gezielt zu schulen, damit das schrittweise Heranführen an diese in unserem Zeitalter essentielle Kompetenz gelingt. Im Folgenden werden Beispiele für alle Fächer und Teilkompetenzen dargestellt. Dabei gilt es zu beachten, dass die höchste Stufe jeder einzelnen Kompetenz immer das Ziel darstellt, welches die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn erreichen sollen.

Sukzessives Verknüpfen der Teilbereiche:

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