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Kollegiale Zusammenarbeit

Zum Einstieg in das 1:1-Setting ist es hilfreich, wenn Lehrkräfte auf erprobte (digitale) Unterrichtsbeispiele bzw. -materialien zurückgreifen können. Es stellt eine Arbeitserleichterung dar und zeigt Wege auf, wohin eine Unterrichtsentwicklung gehen kann. Somit müssen Neulinge mit bestehenden Materialsammlungen vertraut gemacht werden.

Im nächsten Schritt werden die Lehrkräfte befähigt, die Materialsammlungen nicht nur zu nutzen, sondern auch systematisch zu erweitern. Für die gemeinsame bzw. systematische Erstellung von Unterrichtsmaterial müssen kollaborative Werkzeuge bzw. Strukturen an der Schule etabliert werden.

Fragen, die sich jede Lehrkraft, die (neu) in einer Klasse mit 1:1-Ausstattung unterrichtet stellen muss:

  • Gibt es an der Schule Sammlungen von ausgearbeiteten Unterrichtsmaterialien bzw. Unterrichtsbausteine?

  • Kann ich dieses Material in meinem Unterricht einsetzen?

  • Wie können digitale Medien für die Zusammenarbeit mit Kolleginnen bzw. Kollegen, z. B. für die Erstellung von Unterrichtsmaterialien, eingesetzt werden? 

  • Welche Strukturen für die Zusammenarbeit bzw. gemeinsame Materialerstellung gibt es?

  • „Ich bin neu an die Schule gekommen und habe zuvor noch nicht in 1:1-Klassen unterrichtet. Meine Fachkollegin hat mir gleich zu Beginn des Schuljahres die bestehenden Materialsammlungen über die ByCS für meine Fächer gezeigt. Für viele zentrale Aspekte des Lehrplans waren leicht nutzbare Materialen zu finden. Vorteil dieses schulinternen Materials ist, dass es sehr gut mit den digitalen Voraussetzungen der Lernenden funktioniert.”

  • „In meinem Jahrgangsstufenteam haben wir uns zu Beginn des Schuljahres abgesprochen, wer für welchen Lehrplaninhalt digitale Materialen erstellen will. Das Jahrgangsstufenteam informiert, wenn die Materialien geteilt sind, damit sie bereits in diesem Schuljahr im Unterricht eingesetzt werden können. Dieses Vorgehen empfinde ich als große Bereicherung, weil ich weniger Material neu erstellen muss. Ich bin frei im Einsatz der gemeinsamen Unterrichtsbausteine. Meist erweitert die Nutzung des fremden Materials meine Vielfalt in der Unterrichtsgestaltung. Für die Unterrichtsbausteine, die ich neu erstelle, nehme ich mir dafür mehr Zeit, wodurch die Qualität enorm steigt.”

Impulse aus der Praxis:

  • Im Mediencurriculum können Unterrichtsbausteine zur einheitlichen Durchführung der Inhalte zur Verfügung gestellt werden. 

  • Interaktive Unterrichtsbausteine für die mebis Lernplattform (H5P-Aktivitäten) können geteilt werden.

  • Freiwillige Tandems von Lehrkräften können ihren Unterricht gemeinsame über eine geteilte Notiz-App vorbereiten.

  • (Fachspezifische) Online-Angebote können gemeinsam erstellt und genutzt werden.

  • In einem Fach kann für jede Jahrgangsstufe ein eigener Materialraum in der ByCS angelegt werden. Die Inhalte sind über den mebis Fachschaftsraum leicht zu finden. Über eine Meta-Einschreibung kann die Nutzerverwaltung leicht über den Hauptraum erfolgen. Verschiedenste Materialien können so strukturiert an einem Ort gesammelt und ggf. leicht angepasst werden.

  • Im mebis Fachschaftsraum sind alle Unterrichtsmaterialien, die zur Durchführung der Inhalte des Mediencurriculums benötigt werden zu finden. Beispielsweise ist die Mathematiklehrkraft in der Jahrgangsstufe 5 für die Erstanmeldung in der mebis Lernplattform verantwortlich. Hierfür ist auch eine Lernumgebung zum Zahlenstrahl hinterlegt, wo diejenigen Kinder, die die Anmeldung geschafft haben, gleich interaktive Übungen bearbeiten können. 

  • Interaktive Unterrichtsbausteine für die mebis Lernplattform (H5P) sind leicht zu teilen, aber teilweise aufwendig zu erstellen. Die Gymnasien in Niederbayern teilen praxiserprobte H5P-Aktivitäten über einen zentralen mebis Austauschraum. Auch schulintern kann ein solcher Austausch beispielsweise fachgebunden leicht stattfinden. In der ersten Fachsitzung des Schuljahres können sich die Jahrgangsstufenteams absprechen, wer für welchen Lehrplaninhalt eine kleine, interaktive Lernumgebung erstellt, die von allen genutzt werden kann.

  • Eine interaktive Lernumgebung kann für Mathematik beispielsweise in GeoGebra Classroom erstellt werden. Das Material ist über einen Link und einen QR-Code leicht mit Kolleginnen bzw. Kollegen zu teilen. Zudem ist es anpassbar und leicht in verschiedenen 1:1-Klassen im Unterricht einzusetzen.

  • Lehrkräfte können gemeinsam eine Notiz-App nutzen, um dort ihren Unterricht vorzubereiten. Wird die Notiz-App als Tafelersatz im Unterricht eingesetzt, können die Lehrkräfte in verschiedenen Klassen damit einen anschaulichen, strukturierten und interaktiven Unterricht halten. Wenn die Zusammenarbeit gut abgesprochen ist, kann sich die Unterrichtsvorbereitung fast halbieren.

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