
Effektive Kommunikation vorbereiten
Konkrete Umsetzungsvorschläge, wie die Schulgemeinschaft bei schulischen Veränderungsprozesse eingebunden werden kann.
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Medienerziehung kann nur gelingen, wenn Schule und Elternhaus eng zusammenarbeiten. Eltern wie Lehrkräfte sind auch mit Blick auf den Medienumgang wichtige Vorbilder und Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen. So stellt sich einerseits die Frage, wie Schule und Elternhaus Medienerziehung als gemeinsame Aufgabe verstehen und umsetzen können. Zum Anderen, wie es gelingen kann, dass Schülerinnen und Schüler reflektiert und verantwortungsvoll mit den digitalen Endgeräten umgehen.
Dieser Beitrag bietet einen Überblick über vorhandene Angebote und gibt Anregungen, wie diese im 1:1-Setting Anwendung finden können. Er versteht sich auch als Unterstützung bei der veränderten Auswahl, Planung und Durchführung einzelner Bausteine zur Medienerziehung an der jeweiligen Schule.
Die 1:1-Ausstattung bietet eine Vielzahl an Chancen, um Kinder und Jugendliche zu reflektierten Mediennutzenden zu erziehen. Sie haben die Möglichkeit, sich zu vernetzen, auszuprobieren, auszutauschen und sind dabei jeweils von Ort und Zeit unabhängig. Dafür bietet die Institution Schule einen geschützten Handlungsrahmen.
Um diesem Ziel nachzukommen, ist es nötig, auf den drei Ebenen der Prävention, Intervention und Reflexion zu handeln.
Prävention umfasst die Vermittlung von Wissen über Medien, um diese richtig bedienen und einschätzen zu können. Ebenso zählt dazu, Lernende vor schädlichen Inhalten zu bewahren. Durch die 1:1-Ausstattung entsteht die Möglichkeit, im Unterricht das Gerät stets aktiv mit einzubeziehen und Medienerziehung für die Lernenden dadurch sehr praxisorientiert zu gestalten. Es ist aber auch notwendig, sich über Regeln sowie technische und pädagogische Maßnahmen Gedanken zu machen und schulinterne Absprachen zu treffen.
Beispiele:
Technische Maßnahmen, um Mediennutzungsverhalten pädagogisch zu begleiten: Einrichten der Bildschirmzeit oder andere technische Einstellungen
Pädagogische Maßnahmen, um Mediennutzungsverhalten zu begleiten:
○ Regelungen und Absprachen (Nutzung von Tablets und Notebooks im Unterricht)
○ Classroom Management
Die Lernenden sollen befähigt werden, sich aktiv in der digitalen Welt auszudrücken und daran teilzuhaben. Ihre Partizipation sollte jedoch bewusst und reflektiert erfolgen. Dabei verknüpfen sie ihre bisherigen Erfahrungen und das dazugewonnene Wissen über Medien. Im Unterricht ergeben sich zahlreiche Anlässe, die Teilhabe zu reflektieren.
Beispiele:
Vergabe von Passwörtern beim Einrichten der Geräte oder von Zugängen
Nutzung schulischer Kommunikationskanäle: Chat, E-Mail usw.
Einsatz der Kamera zu unterrichtlichen Zwecken
Erstellung und Bereitstellung erster eigener Medienprodukte
Erweiterung des Nutzungsverhalten: orts- und zeitunabhängig lernen, sich eigenständig organisieren, kollaborativ arbeiten
Es bleibt nicht aus, dass Heranwachsende trotz aller präventiver Angebote ggf. Grenzen austesten und überschreiten. Regelverstöße können aber auch eine Chance sein, den Sinn geltender Vereinbarungen bewusst zu machen und gemeinsam mit den Lernenden zu reflektieren.
Beispiele:
Spielanwendungen während des Unterrichts, störende Nachrichten usw.
Unangemessenes Kommunikationsverhalten
Mangelnde Erreichbarkeit
Verbreitung unangemessener Inhalte
Intervention ist dabei nicht nur bei Regelverstößen erforderlich, sondern auch in Fällen, in denen die Schülerinnen und Schüler unverschuldet und ungewollt z. B. mit problematischen Inhalten in Berührung kommen.
Während des Unterrichts findet aber nur ein kleiner Teil der Mediennutzung statt – vor allem in der Freizeit spielen digitale Medien in den Bereichen Kommunikation und Unterhaltung eine große Rolle. Daher ist Medienerziehung eine Gemeinschaftsaufgabe von Schule und Elternhaus.
Somit haben nicht nur Lehrkräfte, sondern auch die Erziehungsberechtigten eine Vorbildfunktion beim Umgang mit Medien. Ziel einer erfolgreichen Implementierung digitaler Medien in einem 1:1-Setting ist daher u. a. die Etablierung zeitgemäßer medienpädagogischer Konzepte und die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule.
Damit baut Medienerziehung auf zwei Säulen auf:
Etablierung von Rahmenbedingungen und Implementierung von Modulen für Schülerinnen und Schüler mit didaktischen Hinweisen für Lehrkräfte zur reflektierten Nutzung mobiler Endgeräte in der Schule sowie mit Blick auf die schulische und private Nutzung zu Hause
Unterstützung der Erziehungspartnerschaft mit Eltern bei medienpädagogischen Fragestellungen
Alle Angebote, die im weiteren Verlauf noch näher vorgestellt werden, finden Sie bereits vorab in der folgenden Linksammlung zusammengefasst:
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung von Angeboten und Empfehlungen, die Unterstützung für gemeinsame pädagogische Absprachen und die Gestaltung einer günstigen Lernumgebung mit 1:1-Ausstattung bieten können.
Gemeinsame schulische Vereinbarungen und Vorgaben zum pädagogischen Handeln der Lehrkräfte, die Sicherheit und Verlässlichkeit für Schülerinnen und Schüler, für Erziehungsberechtigte sowie für die Lehrenden selbst schaffen
Überlegungen und Praxisimpulse zu pädagogischen Rahmenbedingungen, um das Lernen mit digitalen Endgeräten zielführend zu unterstützen
WeiterlesenAspekte, die ein lernförderliches Unterrichtssetting begünstigen
Pädagogische Ansätze und Tipps, die sich in der Unterrichtspraxis mit digitalen Endgeräten bewährt haben
WeiterlesenHilfestellungen und Materialien zur technischen Einführung in die sichere Nutzung der mobilen Endgeräte sowie zu den Nutzungsbedingungen
Regeln und Absprachen erstellen, regelungsbedürftige Situationen klären und den störungsfreier Einsatz digitaler Endgeräte in der Schule ermöglichen
WeiterlesenIm mebis Magazin finden Sie Materialien zum reflektierten Umgang mit Medien, die unmittelbar in der Unterrichtspraxis eingesetzt werden können.
Hier finden Sie verschiedene Unterrichtsmaterialien, um Schülerinnen und Schüler bei einer selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Nutzung von Medien zu unterstützen.
WeiterlesenZur Unterstützung der Erziehungsberechtigten hat das ISB im Rahmen des Pilotversuchs „Digitale Schule der Zukunft“ zwei Elternmagazine veröffentlicht. Auch die Stiftung „Medienpädagogik Bayern“ hilft Eltern auf dem Weg zu einer kompetenten Medienerziehung durch medienpädagogisches Informationsmaterial. Eine Zusammenstellung finden Sie hier.
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung von Angeboten zur Planung und Erstellung von Elternabenden, zur Bereitstellung von Materialien für die Erziehungsberechtigten sowie externer Angebote.
Durch das 1:1-Setting besteht die Chance, medienerzieherisches Wirken unmittelbar mit der Unterrichtspraxis zu verknüpfen. Grundlegende Fragen müssen vor der Einführung der 1:1-Ausstattung innerhalb des Kollegiums und im Dialog mit den Erziehungsberechtigten geklärt werden. Im Laufe des Schuljahres sollten dann im Unterricht immer wieder sowohl fachintegrativ als auch fächerübergreifend medienerzieherische Inhalte mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert werden.
Austausch über Einsatz technischer Mittel, um das Mediennutzungsverhalten pädagogisch zu begleiten (z.B. durch MDM, Einrichten der Bildschirmzeit oder andere technische Einstellungen)
Vereinbarung pädagogischer Maßnahmen, um verantwortungsvolles Mediennutzungsverhalten zu schulen:
○ Regelungen und Absprachen (Nutzung von Tablets und Notebooks im Unterricht)
○ Classroom Management
Evtl. Überarbeitung und Anpassung des Mediencurriculums
Zur Umsetzung der beschriebenen grundlegenden Maßnahmen zu Beginn des Schuljahres können Sie folgende Unterstützungsmaterialien und Impulse aus der schulischen Praxis verwenden:
Die Geräte sind einsatzbereit, ein verbindlicher Rahmen für die Arbeit in den Klassen wurde in einer Lehrerkonferenz kommuniziert und die Lernenden haben die wichtigsten Grundlagen zum Umgang mit den Geräten erlernt. Wie empfinden die Erziehungsberechtigten das neue 1:1-Setting? Welche Informationen benötigen sie, um ihr Kind angemessen beim digitalen Lernen unterstützen zu können? Um dazu mit den Erziehungsberechtigten in den Austausch zu treten, können Sie diese zu einem Elternabend einladen.
Förderung einer reflektierten Mediennutzung durch Verbindung formaler und informeller Lernkontexte und Einbindung von Alltagserfahrungen
Vielfältiger Einsatz von handlungs- und produktionsorientierten Lernformaten, in denen u.a. Jugendliche die Rolle als Prosumenten (Produzenten und Konsumenten) beanspruchen
Verknüpfung von Medien- und fachlichem Kompetenzerwerb
Erweiterung des Nutzungsverhalten: orts- und zeitunabhängig lernen, sich organisieren, kollaborativ arbeiten
Zur Umsetzung fachintegrativer Maßnahmen im Verlauf des Schuljahres können Sie folgende Unterstützungsmaterialien und Impulse aus der schulischen Praxis verwenden:
Einbindung und Etablierung von Peer-to-Peer-Konzepten
Gezielte Einrichtung von Veranstaltungen und Unterrichtsstunden zum Thema „Medienerziehung“
Durchführung von themenspezifischen Informationsabenden für Erziehungsberechtigte
Zur Umsetzung weiterer Maßnahmen im Verlauf des Schuljahres außerhalb des Fachunterrichts können Sie folgende Unterstützungsmaterialien und Impulse aus der schulischen Praxis verwenden:
„Schülerinnen und Schüler unterstützen sich oft gern gegenseitig und begegnen sich dabei auf Augenhöhe. Wir haben im Rahmen der 1:1-Auststattung der 7. Jahrgangsstufe ein Peer-to-Peer-Konzept ins Leben gerufen. Dabei erstellen die Lernenden gemeinsam mit ihrer Lehrkraft einen Lehrfilm zu den Themen „Recht am eigenen Bild“ und „Urheberrecht“. Die Gestaltung impliziert sowohl die Reflexion dieser Themen als auch die unmittelbare Anwendung in der Praxis. Der fertige Film wird zur Sensibilisierung jüngerer Jahrgangsstufen verwendet. Diese fühlen sich besonders angesprochen, weil die Inhalte im Video von fast gleichaltrigen Mitschülern und Mitschülerinnen vermittelt werden.“
„Im Rahmen der Projektpräsentation der 9. Jahrgangsstufe entstanden fünf Medienworkshops, die von Lernenden für Lernende gestaltet wurden und so konzipiert sind, dass sie jederzeit ohne Einsatz von zusätzlichem Material oder Vorbereitungs- und Einarbeitungszeit durchgeführt werden können. Eine Umsetzung findet jährlich anlässlich des Safer-Internet-Days in der Klassenleiterstunde statt. Die Erziehungsberechtigten werden vorab darüber informiert, wobei die Workshops über die Schulhomepage für alle Mitglieder der Schulfamilie zugänglich sind, sodass auch zuhause ein Austausch über die jeweiligen Themen erfolgen kann.“
„In allen Jahrgangsstufen finden verteilt über das gesamte Schuljahr komplette Schultage als Projekttage zum Themenbereich „Medienerziehung“ statt. Sie sollen zur Förderung der Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern beitragen. Die Projekttage finden abseits vom regulären Unterricht statt, um möglichst losgelöst von Fachlehrkräften und Notendruck über wichtige Aspekte zu sprechen. Durchgeführt werden die Projekte von Peers des Medienkunde-Kurses der Oberstufe und von Kolleginnen und Kollegen des Medienteams der Schule. Je nach Schwerpunktsetzung der einzelnen Schule müssen gerade bei einer 1:1-Ausstattung der zeitliche Ablauf und die Reihenfolge der Inhalte angepasst werden.“
„Um die Schülerinnen und Schüler beim Aufbau von Medienkompetenz möglichst intensiv zu begleiten und zu unterstützen, wird eine Intensivierungsstunde für Medienerziehung genutzt. Die behandelten Inhalte finden sich in einem Methodentrainer wieder, so dass auch in den darauffolgenden Schuljahren darauf zurückgegriffen werden kann.“
„Der Elternabend „Social Media“ ist auf Grundlage der Materialien der Stiftung Medienpädagogik entstanden. Die bereitgestellten Inhalte ermöglichen das unkomplizierte Erstellen eines Vortrags für die Erziehungsberechtigten.“
Tipp: Wenn Sie an Ihrer Schule einen Elternabend zu „Social Media“ planen, hat es sich bewährt, vorab zum Nutzungsverhalten der Schülerinnen und Schüler eine anonyme Umfrage an der eigenen Schule durchzuführen und die Ergebnisse am Elternabend zu präsentieren, um die Notwendigkeit der Medienerziehung zu bekräftigen.
„Besonders hilfreich ist, dass nicht nur ausführliche inhaltliche Erläuterungen für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt werden, die gleichen Inhalte sind auch für Erziehungsberechtigte adressatengerecht aufbereitet und dort zugänglich. Direkt im Anschluss an den Elternabend können sie verschickt werden.“
Wie wir diese Informationen an unsere Schule angepasst haben, finden Sie hier:
Konkrete Umsetzungsvorschläge, wie die Schulgemeinschaft bei schulischen Veränderungsprozesse eingebunden werden kann.
Blick auf die wichtigsten Merkmale guten Unterrichts, aus denen anschließend die Potenziale des digitalen Lernens in einer 1:1-Ausstattung entwickelt werden
Einblick in Konzepte förderlicher Strukturen, mit denen man Lehrkräfte unterstützen kann, ihre Kompetenzen und ihren Unterricht im Dialog weiterzuentwickeln
Überlegungen und Praxisimpulse zu pädagogischen Rahmenbedingungen, um das Lernen mit digitalen Endgeräten zielführend zu unterstützen