Classroom Management: Tipps für die Unterrichtsplanung
Für eine souveräne Klassenführung im 1:1-Setting sollten Lehrkräfte bereits bei der Planung des Unterrichts wichtige Vorüberlegungen anstellen, die die veränderte Situation im technologiegestützten Klassenzimmer berücksichtigen.
Folgende Fragen sind bei der Vorbereitung des Unterrichts wichtig:
Wo, wie und wann werden Arbeitsaufträge und Material bereitgestellt?
Wie viel Zeit plane ich für die Einarbeitung neuer Abläufe oder die Einübung medialer Fähigkeiten ein?
Wie kann ich für einen flüssigen Unterrichtsverlauf sorgen?
Im Folgenden finden Sie 5 Tipps, die Stolpersteine vorbeugen:
1. Finden Sie eine digitale Struktur, die zu Ihrem Unterricht passt!
Digitale Endgeräte erfordern eine geeignete Struktur für die Bereitstellung und das Speichern von Unterrichtsmaterialien, welche einheitlich und durchgehend für den Unterricht verwendet werden sollte.
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„Für mich ist die systematische Bereitstellung der Dateien sehr wichtig. Wir haben eine einheitliche Ordnerstruktur auf zwei Ebenen vereinbart: einerseits die ‚Heftführung‘ durch ein Notizprogramm, andererseits einen Ablageort zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterial in einer einheitlichen Dateiablage/Lernplattform. Zudem sollten die Dateien logisch benannt werden, damit die Schülerinnen und Schüler immer sofort die aktuellsten Arbeitsmaterialien finden und diese in der eigenen Struktur sinnvoll abspeichern können. In der Unterrichtspraxis sieht das so aus: Das Material wird idealerweise am Vortag von der Lehrkraft auf der Lernplattform mebis zur Verfügung gestellt. Dieses laden die Schülerinnen und Schüler am Anfang der Unterrichtsstunde auf ihr Endgerät.“
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„Die Heftführung erfolgt analog zum Aufbau des mebis Kurses. Durch die festlegte Struktur ist immer klar, wo sich die jeweiligen Arbeitsmaterialien befinden. Das beschleunigt den Workflow.”
Für die Einzelkurse einer Lehrkraft bieten sich folgende Möglichkeiten an:
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Zeitliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung durch Kapitel
Inhaltliche Gliederung durch Lehrplaninhalte
Inhaltliche Gliederung durch Kompetenzerwartungen und Inhalte
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Zeitliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung durch Kapitel
Inhaltliche Gliederung durch Lehrplaninhalte
Inhaltliche Gliederung durch Kompetenzerwartungen und Inhalte
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Zeitliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung durch Kapitel
Inhaltliche Gliederung durch Lehrplaninhalte
Inhaltliche Gliederung durch Kompetenzerwartungen und Inhalte
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Zeitliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung
Inhaltliche Gliederung durch Kapitel
Inhaltliche Gliederung durch Lehrplaninhalte
Inhaltliche Gliederung durch Kompetenzerwartungen und Inhalte
2. Benennen Sie Dateien klar und stellen Sie die Bereitstellung des Materials sicher!
Für eine einfachere Handhabung und eine nachhaltigere Verwendung der Unterrichtsmaterialien ist eine saubere und klar nachvollziehbare Benennung von Dokumenten wichtig.
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„Da mebis die Dateien in einem Verzeichnis automatisch nach Zahl / Anfangsbuchstaben sortiert, achte ich sehr genau darauf, meine Dateien immer so zu bezeichnen, dass die neueste immer ganz unten im Ordner erscheint. Ich habe unter anderem für Dateien der Unit1 immer U1.x vorangestellt, wobei das „x“ dann fortlaufend nummeriert wird. Anschließend kommt U2.x etc. Das ist meiner Meinung besser als eine Nummerierung nach Datum, weil ich dieselben Dateien dann ggf. im Folgejahr wieder genauso weiterverwenden kann, ohne das Datum ändern zu müssen.“
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„Die Struktur des digitalen Hefts findet sich in meiner Dokumentenbenennung wieder. Indem ich meine Dateien nach Jahrgangsstufe, jeweiligem Kapitel im digitalen Heft und Materialart (z. B. Tafelbild, Arbeitsblatt etc.) benenne, kann ich sie schnell und eindeutig zuordnen. Das Material wird idealerweise am Vortag von der Lehrkraft zur Verfügung gestellt. Dieses laden die Schülerinnen und Schüler am Anfang der Unterrichtsstunde auf ihr Endgerät.“
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„Über mebis kann ich als Lehrkraft gezielt steuern, zu welchem Zeitpunkt einzelne Inhalte für die Lernenden zu sehen sind. So kann ich meinen Unterricht schon im Vorfeld frühzeitig vorbereiten, die Inhalte aber erst nach und nach freigeben. Man kann zudem technisch einstellen, wann einzelne Inhalte zu sehen sind. Das ist ein Vorteil für meine konkrete Stundenplanung. Je nachdem, welche Voraussetzungen ich einstelle, sind Inhalte und Aufgaben erst zu einer bestimmten Zeit oder erst, wenn andere Aufgaben gelöst wurden, sichtbar."
3. Erstellen Sie klare Arbeitsaufträge mit Blick auf die Anwendungen, die genutzt werden sollen!
Durch die erweiterten Möglichkeiten der mobilen Endgeräte, wie beispielsweise die digitale Heftführung neben der analogen, ist es in diesem Unterrichtssetting sehr wichtig, klare und genaue Arbeitsaufträge für einen reibungslosen Unterrichtsablauf zu formulieren.
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„Bei der Planung meiner Unterrichtsstunden achte ich nun wieder vermehrt darauf, die Lernenden ihr digitales Heft bzw. ihr Tablet in Unterrichtsphasen schließen zu lassen, in denen es nicht benötigt wird. Erst wenn es ein neuer Arbeitsauftrag erfordert, sollen sie es wieder öffnen. Somit muss ich mir natürlich genau überlegen, wie ich meine Erarbeitungsschritte in der Stunde einteile, um ein unentwegtes Öffnen und Schließen der Tablets zu verhindern.“
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"Arbeitsaufträge müssen viel genauer und eindeutiger, dabei aber weiterhin klar und überschaubar formuliert werden. Eine einfache Anweisung, eine Aufgabenstellung zu bearbeiten, ist nicht mehr ausreichend, dem Lernenden muss auch immer vermittelt werden, ob diese Anweisung digital oder analog, mit einer bestimmten App oder frei bearbeitet werden soll. Dabei muss ich immer im Hinterkopf haben, welche Anwendungen und Programme meine Klassen schon kennen oder ob ich Zeit einplanen muss, den Umgang mit diesen einzuüben.“
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„Da meine Erfahrung mit digitalen Endgeräten zeigt, dass Arbeitsphasen mit zunehmender Dauer für die Lernenden immer anstrengender werden, versuche ich diese etwas umzudenken und durch viele, kurzschrittige Arbeitsaufträge zu rhythmisieren. Durch den Einsatz von unterschiedlichen Informationsdarbietungen in Form von Video, Audio und Text, verschiedenen Reflexionsimpulsen, Diskussionsanregungen sowie Feedbackmechanismen bleiben die Konzentration und das Interesse der Lernenden hoch.“
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„Um Unterrichtsphasen, in denen das digitale Endgerät genutzt wird, von denen zu trennen, in welchen es nicht gebraucht wird, habe ich in meinem Unterrichtsraum ein Ampelsystem etabliert. So bekommen die Lernenden ein klares visuelles Signal, welches ihnen zeigt, dass sie ihre Geräte jetzt nutzen dürfen oder diese geschlossen beiseitelegen müssen. Dieses System hat sich bei uns im Förderzentrum gut bewährt.“
4. Probieren Sie neue Programme und Anwendungen vorher aus!
Um Stolpersteine in Unterrichtsentwürfen zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sollten Sie den Einsatz neuer Anwendungen und Programme vorab ausgiebig testen.
„Um Störungen zu vermeiden, probiere ich die geplanten Arbeitsschritte mit den verwendeten Programmen immer vorher aus. Dadurch geht man einfach sicherer in den Unterricht. Außerdem ist es sehr wichtig, sich vorher zu überlegen, ob das, was von den Lernenden verlangt wird, auch ausreichend eingeübt wurde. Andernfalls kann schnell Frust entstehen. Arbeitsaufträge werden nur besprochen, bevor das Gerät benutzt wird, sonst ist die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler nicht sichergestellt.“
5. Planen Sie ausreichend Zeit für neue Arbeitsabläufe ein!
Zu Beginn stellt die Arbeit mit mobilen Endgeräten für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Planen Sie daher mehr Zeit ein und greifen Sie auf das Vorwissen der Lernenden zurück.
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„Der Umgang mit den mobilen Endgeräten erfordert für die Schülerinnen und Schüler zu Beginn eine kleinschrittige Vorgehensweise: Wo finde ich die Datei, wie öffne ich sie und wo lege ich sie ab? Die Verwendung entsprechender Icons bei Arbeitsaufträgen unterstützen die Lernenden bei der Orientierung und erleichtern den Arbeitsprozess. Diese Zeit muss ich in der Unterrichtsplanung berücksichtigen.“
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„Gemeinsam mit den Lernenden übe ich das Speichern von Dokumenten im entsprechenden Fachordner ein und zeige ihnen, wie sie die benötigten Unterlagen in andere Anwendungen integrieren können.“
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„Bevor das Schuljahr begonnen hat, wurde im DSDZ-Team festgelegt, welche Programme für die Geräte der Lernenden empfohlen werden sollen. Dabei wurde darauf geachtet, dass diese nur sehr wenige und möglichst für viele Fächer einsetzbare sind. Diese Programme wurden im Rahmen eines Einarbeitungskonzeptes allen Schülerinnen und Schülern erklärt. Im eigenen Unterricht kann ich auf diese Grundlagen aufbauen, sofern ich genau die Anwendungen verwende, die bekannt sind."