Grundlegende Begriffe
1 Einführung

🖼️ Lina und Samir spielen ein Strategiespiel auf dem Tablet. Es geht darum, eine Stadt aufzubauen und Gegner auszutricksen.
„Verdammt! Ich wurde wieder reingelegt!“, ruft Samir.
Lina schaut neugierig rüber: „Was meinst du?“
„Ich wollte ihn in eine Falle locken, aber er hat was ganz anderes gemacht als erwartet. Fast so, als hätte er meinen Plan durchschaut.“
Lina runzelt die Stirn: „Meinst du, er weiß, was du vorhattest?“
Samir zuckt mit den Schultern: „Keine Ahnung. Vielleicht ist das Ding schlauer als wir denken …“
Lina grinst: „Oder tut nur so.“
2 Starke und schwache KI
Lina und Samir wundern sich: Wie kann ihr Gegner im Spiel so gut reagieren?
Hat er Samirs Plan wirklich „durchschaut“ – oder tut er nur so, als wäre er clever?
Solche Fragen stellen sich viele, wenn sie mit sogenannten intelligenten Systemen zu tun haben. Denn oft verhalten sich diese Programme überraschend schlau – obwohl sie keine Menschen sind.
Der Begriff Intelligenz ist bei Computern allerdings schwer zu fassen. Er wird normalerweise mit menschlichen Fähigkeiten verbunden: denken, verstehen, Probleme lösen. Doch auch beim Menschen ist umstritten, was Intelligenz genau bedeutet.
Trotzdem sprechen wir im Alltag immer wieder von „intelligenten Maschinen“. Aber was heißt das eigentlich genau?
Um besser einordnen zu können, was künstliche Intelligenz kann – und was nicht, gibt zwei wichtige Begriffe:
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Schwache KI
Viele Dinge, die wir im Alltag mit „künstlicher Intelligenz“ verbinden, gehören zur sogenannten schwachen KI. Damit sind Programme gemeint, die ganz bestimmte Aufgaben besonders gut lösen können – zum Beispiel:
Sprache erkennen oder übersetzen
das Wetter vorhersagen
uns den schnellsten Weg zeigen
passende Werbung oder Musik vorschlagen
Solche Systeme wirken oft ziemlich schlau – aber sie verstehen nicht, was sie tun. Sie wurden dafür entwickelt, ein klar abgegrenztes Problem zu bearbeiten: etwa den besten Musiktitel für deinen Geschmack zu finden oder einen Satz richtig zu übersetzen.
Dafür nutzen sie viele Daten, bestimmte Rechenregeln und sogenannte Lern-Algorithmen. So können sie aus Beispielen lernen und immer bessere Ergebnisse liefern – aber nur innerhalb ihrer Aufgabe.
Entwickelt werden diese Systeme meist von großen Softwarefirmen, die damit gezielte Lösungen für den Alltag anbieten.
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Starke KI
Wenn wir an starke KI denken, kommen vielen sofort Bilder aus Filmen in den Kopf: Roboter, die wie Menschen denken, fühlen und handeln können – manchmal freundlich, manchmal gefährlich.
In der Wissenschaft meint starke KI ein System, das nicht nur einzelne Aufgaben löst, sondern wirklich selbstständig denkt, sich in neuen Situationen zurechtfindet und vielleicht sogar eigene Entscheidungen trifft – so wie ein Mensch.
Das Ziel solcher Systeme wäre es, genauso intelligent oder sogar noch intelligenter als wir Menschen zu sein. Aber: Davon sind wir heute noch weit entfernt.
Zwar gibt es KIs, die in bestimmten Bereichen besser sind als Menschen – zum Beispiel beim Schachspielen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie wirklich verstehen, was sie tun.
Starke KI ist deshalb im Moment vor allem eine Zukunftsidee, an der Forscherinnen und Forscher seit vielen Jahren arbeiten. Ob sie jemals Wirklichkeit wird? Das kann heute niemand sicher sagen.
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Ein Vergleich
Es gibt also große Unterschiede zwischen schwacher und starker KI. Hier siehst du beide Formen nochmal im Vergleich:
Schwache KI
Starke KI
Löst eine klar eingegrenzte Aufgabe
Könnte sich selbst in neuen Situationen zurechtfinden
Funktioniert nur in dem Bereich, für den sie programmiert wurde
Versteht Zusammenhänge und entscheidet eigenständig
Hat keine eigenen Gedanken oder Gefühle
Könnte theoretisch denken, lernen und fühlen wie ein Mensch
Beispiele: Navigations-App, Sprachassistent, Übersetzungsprogramm
Beispiele: Denkender Roboter, KI mit echtem Bewusstsein
✅ Gibt es heute schon
❌ Gibt es bisher noch nicht – nur als Idee
3 Aufgabe - Starke oder schwache KI?
Stark oder schwach? Ordne die Aufgaben der passenden KI zu.
4 Generative KI
Lina und Samir wissen nun, dass es unterschiedliche Arten von Künstlicher Intelligenz gibt:
Manche sind auf ganz bestimmte Aufgaben programmiert, andere sollen vielleicht einmal denken wie ein Mensch –
auch wenn wir davon heute noch sehr weit entfernt sind.
Doch im Alltag erleben sie etwas ganz anderes:
KI-Systeme, die auf einmal Bilder malen, Geschichten schreiben oder sogar Musik komponieren.
Was genau steckt dahinter? Schau dir dafür das folgende Video an!
HIER DAS INTERAKTIVE VIDEO (KI-CAMPUS: https://ki-campus.org/videos/generativeki?locale=de)
Bild hier als Platzhalter

Übrigens: Das Wort generativ kommt vom lateinischen generare und bedeutet erzeugen oder hervorbringen.
Genau deshalb spricht man bei dieser Art von KI von generativer KI – weil sie etwas Neues erzeugt.
Sie „generiert“ Inhalte, die vorher nicht da waren – zum Beispiel Texte, Bilder, Musik oder sogar Stimmen.
5 Reflexion
Lina und Samir stehen am Schulhofausgang. Das Tablet ist in Samirs Rucksack verstaut. Beide schauen kurz zurück.
Lina: „Schon verrückt, was KI heute alles kann.“
Samir: „Ja … aber irgendwie hab ich trotzdem mehr Fragen als vorher.“
Lina nickt: „Ich auch.“
Sie gehen ein paar Schritte. Dann dreht sich Samir noch mal um und fragt:
“Was meinst du: Wo nutzen wir Technik – und wo beginnt echte Intelligenz?”
