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Empfehlungen und Bots

1 Einführung

🖼️ 🖼️ Zoe und Noah sitzen am Nachmittag auf einer Bank und scrollen durch ihre Feeds.

„Mega“, sagt Noah. „Ich bekomme nur noch Sachen, die ich richtig gut finde – Musik, Clips, Memes. Mein Feed fühlt sich an wie ein Wunschprogramm.“

Zoe schaut rüber. „Klingt bequem. Aber wer entscheidet eigentlich, was dir gefällt?“

Noah grinst. „Na ja, ich. Ich like halt Sachen. Dann krieg ich mehr davon.“

Zoe nickt langsam. „Oder das System merkt sich, was dich interessiert – und zeigt dir mehr davon, noch bevor du’s selber checkst.“

Noah überlegt. „Hm. Schon praktisch … irgendwie.“

Zoe scrollt weiter. „Klar. Aber vielleicht verpasst man auch was – wenn der Feed nur zeigt, was ins Muster passt.“

Noah runzelt die Stirn. „Was für ein Muster?“

Zoe sagt nichts. Stattdessen bleibt ihr Blick an einem neuen Beitrag hängen.

🎯 Er scheint perfekt zu passen.

2  Wie digitale Systeme entscheiden, was dir gezeigt wird

Schon gemerkt? Egal ob Video-Plattform, Online-Shop oder Social-Media: du bekommst meist genau das angezeigt, was zu deinen letzten Klicks, Likes oder Käufen passt.

Dahinter steckt ein Empfehlungs­algorithmus:

  1. Daten sammeln – z. B. welche Clips du schaust, welche Produkte du in den Warenkorb legst oder wie lange du dranbleibst. 

  2. Muster erkennen – „mag Technik-Videos“, „kauft gern Sportartikel“ …

  3. Treffer vorschlagen – Inhalte, Produkte oder Filme, die genau in dieses Muster passen. KI-Systeme können manchmal sogar ahnen, was du brauchen wirst, bevor du es selbst merkst. 

Das hat zwei Seiten:

✅ Du findest schneller, was dich interessiert oder dir nützt.

❌ Andere Themen tauchen seltener auf – eine Filterblase kann entstehen. 

Forschende raten: Suche bewusst nach neuen Quellen oder lösche zwischendurch deine Cookies, damit der Algorithmus nicht nur in seiner Komfortzone bleibt.

👇 Wie das System arbeitet, zeigt dir das 30-Sekunden-Video „Filterblasen“ von So geht Medien (BR). 👇

Wie treffen KI-Systeme Entscheidungen?

Im Video hast du gesehen, wie sich deine Startseite (Feed) in wenigen Sekunden verändert: Ein kurzer Stopp, ein Like – und schon rücken andere Inhalte nach oben.

Dahinter arbeitet ein lernendes Programm (Fachbegriff: maschinelles Lernen):

  • Es sammelt deine Klickspuren – jeden Tipp, jede Pause.

  • Es bewertet, wie wichtig jede dieser Spuren ist und gibt ihr ein entsprechendes Gewicht.

  • Es stellt den Feed sofort neu zusammen und schlägt dir passende Beiträge vor.

Weißt du noch...

... was maschinelles Lernen ist?

Ein Programm lernt aus Beispielen, so wie du für einen Test übst.

📝 Beispiel

1000 Bilder von Hunden und Katzen – jedes Bild von Menschen richtig markiert.

Mit der Zeit erkennt das Programm typische Merkmale (Fell, Ohren, Schnauze).

Am Ende unterscheidet es Hund von Katze sogar bei Bildern, die es noch nie gesehen hat.

🍳Algorithmus = Küchenrezept

🥕 Zutaten = deine Klicks

Wenn du auf Bilder klickst und sie als „Hund” oder „Katze” markierst

📋 Rezept = die Regeln des Systems

Der Algorithmus verarbeitet deine Markierungen nach festen Regeln

🍽️ Ergebnis = das fertige Gericht

Ein Programm, das auch neue, unbekannte Bilder richtig als Hund oder Katze erkennt

✨ Je mehr markierte Beispiele das Programm sieht, desto besser wird es beim Erkennen! ✨

Von Beispielen zum Können - so funktioniert maschinelles Lernen! 🚀

Je mehr Spuren du hinterlässt, desto genauer trifft das System deinen Geschmack – und desto weniger Überraschungen bleiben übrig.

Weiter geht’s: In der nächsten interaktiven Übung findest du heraus, welche Klickspuren besonders zählen – und warum schon eine kleine Aktion deinen Feed langfristig verändern kann.

3 Social Bots als Verstärker

Wer schreibt hier eigentlich?

Täglich sind Millionen Bots online – kleine Programme, die Aufgaben automatisch erledigen, zum Beispiel Preise vergleichen oder Beiträge posten.

Dank KI-Systemen klingen viele Bots heute fast wie Menschen. Sie analysieren Wörter, Emojis und sogar unsere Reaktionen. Darum wird es immer schwerer zu merken, ob hinter einem Kommentar ein Mensch oder ein Programm steckt.

Problem: Einige Bots tarnen sich als echte Nutzer. Sie schleusen Werbung ein, heizen Diskussionen künstlich an oder verbreiten falsche Nachrichten.

Gut zu wissen: Andere Bots sind nützliche Helfer. Sie warnen vor Gewittern, beantworten Standardfragen oder liefern Live-Sport-Ergebnisse. In Online-Shops beraten dich Chatbots, solange sie klar sagen, dass sie Programme sind.

👇 Tippe auf die entsprechende Schaltfläche, um Beispiele aufzurufen.

Digitale Helfer

Wetter-, News- und Support-Bots im Überblick.

Diese Bots erleichtern deinen Alltag:

🌤️ Wetter-Bot

 ➔ Warnt frühzeitig vor Sturm, Starkregen oder Glätte

📰 News-Bot

 ➔ Liefert aktuelle Eilmeldungen, sobald sie erscheinen

💬 Support-Bot

 ➔ Beantwortet Standardfragen im Chat automatisch und leitet dich bei Bedarf an eine echte Person weiter

🛒 Shop-Chatbot

 ➔ Gibt Auskunft zu Lieferstatus oder Rückgabe und hilft beim Bestellen

Gemeinsame Merkmale

– Transparent als Bot gekennzeichnet

– Reagieren erst, wenn du sie anfragst

– Fragen nur nach wirklich nötigen Daten

Tipp

Frage dich: Hilft mir der Bot direkt – und sagt er offen, dass er ein Programm ist?

Mögliche Gefahren

Engagement-, Spam- und Desinfo-Bots erkennen.

Diese Bots können täuschen oder schaden:

📈 Engagement-Bot

 ➔ Pusht Beiträge künstlich mit Likes und Shares, damit sie wichtiger wirken

🎰 Spam-Bot

 ➔ Flutet Chats und Kommentarspalten mit Werbe- oder Gewinnspiel-Links

📢 Desinformation-Bot

 ➔ Streut absichtlich falsche Meldungen und Gerüchte, um Meinungen zu beeinflussen

Gemeinsame Merkmale

– Nicht als Bot erkennbar gekennzeichnet

– Agieren ungefragt oder massenhaft

– Zielen auf Aufmerksamkeit, Daten oder Manipulation

Warnzeichen

Plötzliche Like-Explosionen, Konten ohne Profilbild, identische Kommentare unter vielen Posts.

Tipp

Wenn dir etwas verdächtig vorkommt, prüfe die Quelle auf einer zweiten Website, frage deine Eltern oder eine Lehrkraft.

✨ Bots helfen – aber nur, wenn sie offen arbeiten. Achte darauf, ob du gerade mit einem Bot oder einem Menschen sprichst. ✨

Doch woran erkennt man einen Bot?
👉 Sieh dir den nächsten Beitrag genau an – dort findest du typische Hinweise.
👉 Tipp: Nicht alles steht direkt im Beitrag. Manchmal lohnt sich ein Blick auf das ganze Bild – und auf Details außen herum.
👉 Wichtig: Nach jedem Klick bekommst du eine Rückmeldung – du findest sie unter dem Bild. Im Hochformat ist sie besser sichtbar.

4 Reflexion

Noah und Zoe sitzen nach dem Unterricht auf der Schultreppe. Die Handys bleiben diesmal in ihren Taschen.

Noah: „Schon verrückt: Ein paar Bots, ein paar Klicks – und mein ganzer Feed sieht anders aus.“

Zoe nickt: „Die KI-Systeme servieren dir genau das, was du magst. Oder was sie dafürhalten.“

Noah überlegt. „Bots zu erkennen ist das eine. Aber was machen wir mit der Filterblase, die sie noch weiter aufpusten?“

Zoe lächelt: „Vielleicht fängt’s damit an, nicht alles anzutippen, nur weil es ganz oben steht.“

Sie gehen los. Nach ein paar Schritten bleibt Noah stehen und sagt: „Sag mal, Zoe – wie knackt man eigentlich eine Blase, die man mit jedem Klick selbst füttert?“

Mission erfüllt!

Super, du hast alle Online-Inhalte erfolgreich bearbeitet! Im Plenum tauscht ihr euch im Anschluss aus. Aber davor…

📋 Kurzer Selbstcheck

  • Hast du alle vier Kompetenzen erreicht und auf dem Arbeitsblatt abgehakt?

  • Hast du zwei überraschende Erkenntnisse aufgeschrieben?

  • Falls nein: Schau nochmal in der Lektion nach!

💨 Für Schnelle & Neugierige

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