Medienproduktive Aufgabenformate
Mobile Endgeräte bieten zahlreiche Möglichkeiten, kreative digitale Lernprodukte zu erstellen. Mithilfe einer Kamera und einfacher Filmsoftware können Schülerinnen und Schüler selbst Produzentinnen und Produzenten ihres eigenen (Kurz-) Films bzw. Videos werden. Solche Aufgabenformate fördern nicht nur ein tiefes Verständnis der Inhalte, sondern schulen gleichzeitig Medienkompetenz und kreatives, eigenverantwortliches Arbeiten.
Beim Erstellen von Erklärvideos ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler eine prozessbezogene Unterstützung erhalten, die zu ihrem Wissen passt. Diese kann direkt von der Lehrkraft in Form von Feedback oder durch Methoden wie Scaffolding kommen. Außerdem können passende Materialien und digitale Hilfsmittel zur Unterstützung genutzt werden, um den Lernprozess zu unterstützen.
Tauschen Sie sich über folgendes Beispiel aus:
Was wurde in die Aufgabenstellung aufgenommen?
Wie wird die (kollaborative) Aufgabenbearbeitung angeleitet?
Wie wird Feedback zum Teil des Erstellungsprozesses?
Wie wird den Lernenden Feedback zu ihrem Arbeitsprozess gegeben?
Welche fachspezifischen Anforderungen gelten zu berücksichtigen?
Was ist daran lernwirksam?
Aufgabenformat
Der Erwerb von Kompetenzen erfordert tief verarbeitetes Wissen, das dauerhaft vorhanden ist und in verschiedenen Situationen genutzt werden kann. Dazu müssen neue Inhalte in bestehendes Wissen integriert, vernetzt und geübt werden. Qualitätsvolle, abwechslungsreiche Aufgaben sind entscheidend, die sowohl allein als auch im Team bearbeitet und gemeinsam reflektiert werden. Medienproduktive Aufgaben zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
o … schaffen vielseitige Kooperationsanlässe und ermöglichen eine unterstützende Interaktion zwischen den Schülerinnen und Schülern (soziale Eingebundenheit).
o … eröffnen individuelle und kooperative Lernwege.
… zielen auf ein materielles oder immaterielles Lernprodukt (Erklärung, Ergebnistext, Präsentation, Begriffsnetz, Visualisierung, digitale Medienprodukte wie Podcasts, Blogs, Websites, E-Books, Erklärvideos u. a.), das in einer geeigneten Sozialform kriterienorientiert ausgewertet, diskutiert, in einen Zusammenhang eingeordnet und weiterentwickelt werden kann.
Bedeutung des Lernproduktes
Komplexe Aufgabenstellungen bei denen konkrete Lernprodukte entstehen, nehmen eine besondere Rolle ein. Schülerinnen können Wissen aufbauen (Wissen, Verstehen), Wissen praktizieren (Anwenden und Analysieren) und vertieftes Wissen und Können demonstrieren (Bewerten und Entwickeln), indem sie handelnd und (inter-)aktiv lernen und Kompetenznachweise mit analogen oder digitalen Lernprodukten erbringen.
Lernprodukte manifestieren zentrale Lernergebnisse. Sie dienen daher als Diagnoseinstrument, um individuelle Lernstände sichtbar zu machen. Zudem fördern sie Diskussionen, Metakognition und Transferleistungen.
Wann funktioniert es und wann nicht?
Rolle der Lehrkraft
Die Lehrkraft ist von zentraler Bedeutung, denn sie übernimmt die materiale sowie die personale Steuerung durch
die Aufgabenkonstruktion und die Initiierung des Lernprozesses (Anleiten)
die Beratung während des Lernprozesses (Begleiten) und
ein differenziertes Arbeits- und Leistungsfeedback nach dem Lernprozess reflektieren(bewerten).
Wohin gehe ich? (Lernintentionen, Ziele, Erfolgskriterien)
Wie komme ich voran? (Selbstbeurteilung des Lernstandes)
Wie mache ich es? (Vorgehensweise)
Wohin geht es als Nächstes? (Fortschreiten, neue Ziele)
Fachspezifische Betrachtung:
Worum geht es?
Der Erwerb von Kompetenzen setzt tief verarbeitetes Wissen voraus, das dauerhaft zur Verfügung steht und in vielen unterschiedlichen Situationen angewendet werden kann. Um das zu erreichen, werden neue Inhalte in bereits bestehende Wissensstrukturen eingebaut, vielfältig über unterschiedliche Kontexte vernetzt und in herausfordernden Aufgaben angewendet und geübt.Lernstrategien sind dabei sowohl Lerninhalt als auch Lernmethode. Übung und Ergebnissicherung helfen, das kognitive System zu entlasten und freizuhalten für anspruchsvolle Denkprozesse.