Unterstützung digitaler Medien zur Variation der Lernaktivität im Englischunterricht
Digitale Medien tragen durch die Variation der Lernaktivitäten zur Motivation bei
Digitale Medien erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten im Englischunterricht, indem sie Lehrmethoden, Sozialformen und Aufgaben flexibel an die Bedürfnisse der Lernenden und die Anforderungen der Sprachvermittlung anpassen. Sie ermöglichen sowohl lehrerzentrierte als auch selbstgesteuerte und kooperative Lernformen. Schülerinnen und Schüler können eigene Ziele setzen, Inhalte entsprechend ihrem Sprachniveau oder Interessen auswählen und aus vielfältigen Angeboten, die für sie passenden nutzen. Diese Flexibilität motiviert sie, aktiv zu lernen, sich kreativ einzubringen und ihre Sprachkompetenzen in den Bereichen Hörverstehen, Leseverstehen, Schreiben und Sprechen gezielt weiterzuentwickeln.
Die Potenziale digitaler Medien liegen dabei insbesondere in folgenden Bereichen:
Zugang zu einer Vielzahl von Lernressourcen und -materialien
vereinfachte Bereitstellung
Kopplung von sprachlichen und nichtsprachlichen Angeboten der mentalen Repräsentationen (grafisch-bildlich-visuell, Modelle, grafische Strukturierungsformen, Bewegung), um das Verständnis zu fördern
Möglichkeiten zur Differenzierung des Lernangebotes (durch Aufgaben) (Brägger Steiner)
Vielfältige Feedback- und Unterstützungsmöglichkeiten im individuellen Lernprozess.
Zugang zu einer Vielzahl von Lernressourcen und -materialien
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Die Verwendung des digitalen Schulbuchs bietet gerade für den Fremdsprachenerwerb zahlreiche Vorteile, welche die Eigenaktivität der Lernenden fördern:
Die digitalen Schulbuchtexte sowie die darin zur Verfügung gestellten Lernvideos bzw. -audios können zu jeder Zeit von den Lernenden in eigenem Tempo (nochmals) angehört werden, was auf Dauer sowohl dem Hörverstehen als auch der Aussprachekompetenz zugutekommt.
Des Weiteren kann sowohl mit Texten als auch mit Übungen direkt gearbeitet werden, d.h. die Lernenden können selbstständig individuelle Markierungen vornehmen und ggf. Inhalte durch copy-paste in ihr digitales Heft übernehmen und dort weiterbearbeiten.
Dementsprechend wird eine mögliche weitere digitale Anpassung oder Erweiterung entsprechender Inhalte des Buches durch den Verlag für die Lernenden unmittelbar zur Verfügung stehen.
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Onlineübungen unterstützen den Englischunterricht insofern, da sie den Lernenden ermöglichen, sowohl auf unterschiedlichen Schwierigkeitsniveaus als auch orts- und zeitunabhängig zu lernen. Die Übungen können passgenau je nach Unterrichtsschwerpunkt und dem individuellen Fortschritt ausgewählt werden. Sie geben sofort Rückmeldungen zu möglichen Fehlern und Verständnisschwierigkeiten.
Mit Hilfe von Screenshots oder Downloads der bearbeiteten Übungen, welche die Lernenden in ihr digitales Heft übertragen, können Lehrende den Fortschritt der Schüler leicht nachverfolgen und gezielte Unterstützung anbieten.
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Vielzahl an authentischen Materialien
Vereinfachte Bereitstellung und Sicherung von Ergebnissen
Die vereinfachte Bereitstellung der vielfältigen Materialien ermöglicht es, schnell und unkompliziert lehrerzentrierte und schülerorientierte Phasen miteinander zu verknüpfen.
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Materialien bereitstellen
Zusätzlich zu den Materialien, die das digitale Schulbuch bietet, können z.B. in einer Lernplattform, mithilfe von Pinnwänden oder QR-Codes weitere Links zu (Erklär)videos, Podcasts und unterschiedlichsten Internetseiten mit authentischen Materialien jeglicher Art zur Verfügung gestellt werden.
Der Zugang zu diesen Materialien geht über den Unterricht hinaus, denn auch für die häusliche (Nach)Arbeit stehen sie jederzeit zur Verfügung. Somit können die Lernenden ihre individuellen Schwerpunkte setzen und selbstständig (weiter)arbeiten.
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Zusammenarbeit fördern
Digitale Medien ermöglichen es, Ergebnisse zu sichern und kollaborativ daran weiterzuarbeiten. Sowohl für Sprech- als auch Schreibanlässe im Englischunterricht bieten sich digitale Tools an, mit Hilfe derer individuelle Meinungen und Erkenntnisse gesammelt und gesichert werden können. Eine sich daran anschließende kooperative und kollaborative Weiterarbeit wird dadurch sehr leicht möglich.
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Lernorte und -zeiten flexibel gestalten
Lernorte und -zeiten können flexibel gestaltet werden. Zuhause lässt sich intensiver mit Lehrinhalten arbeiten, was den individuellen Lernbedürfnissen entgegenkommt. So kann die Unterrichtszeit für alternative Formen wie Diskussionen und Kooperationen genutzt werden. Die wachsende Selbststeuerung des Lernens ist sowohl Voraussetzung als auch Ergebnis dieser Flexibilität.
Verbindung von sprachlichen und nichtsprachlichen Angeboten
Im Englischunterricht kann die Verbindung von sprachlichen und nichtsprachlichen Angeboten gezielt eingesetzt werden, um das Verständnis und den Lernprozess zu unterstützen. Durch die Vielfalt an Möglichkeiten können Methoden und Sozialformen variiert werden.
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Digitale grafische und visuelle Unterstützungs- bzw. Strukturierungsformen bereichern sowohl die kooperative aber auch individuelle Arbeit im Englischunterricht. In Form von Mindmaps, Concept Maps, Zeitleisten oder Tabellen steigern sie das Verständnis der Lernenden hinsichtlich der jeweiligen Thematik. Sowohl Vokabeln, Wortfelder, landeskundliche Aspekte als auch Textinhalte können auf diese Weise digital erarbeitet und mit einer nachvollziehbaren Struktur dargestellt werden.
Sowohl die einfache Handhabung, die Flexibilität und Kreativität in der Darstellung aber auch die kooperative Arbeitsweise mit diesen Tools sind Motivationsfaktoren für Lernende.
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Digitale Werkzeuge zur Erstellung von Comics und Storyboards helfen dabei, sprachliche Inhalte schnell und kreativ mit visuellen Reizen zu verbinden. Motivation auf Seiten der Lernenden entsteht vor allem durch die Individualität der Produkte.
Diese stehen dauerhaft zur Verfügung und können somit als Anlass genommen werden, weitere Fertigkeiten im Englischunterricht zu fördern.
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Digitale Medien ermöglichen es, visuelle Medien qualitativ hochwertiger zur Verfügung zu stellen. Zudem kann der Fokus auf Details durch technische Möglichkeiten (z.B. Zoom, Ausschneidefunktion, Schritt-für-Schritt-Aufdecken, copy-paste, Suche Unterschiede etc.) gelenkt werden. Besonders für die Arbeit und den sprachlichen Austausch im Plenum können diese Effekte gut genutzt werden.
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Auch das Textverständnis kann durch grafische Strukturierungstechniken umgesetzt und verbessert werden. Der Vorteil digitaler Medien liegt darin, dass Texte einfach in ihre Bestandteile zerlegt, variabel angeordnet und mit Symbolen verknüpft werden können. Verschiedene Techniken (z.B. Wichtiges hervorheben oder Unwichtiges schwärzen) lassen sich flexibler anwenden und einüben, da die Lernenden z.B. durch einen Klick Markierungen wieder aufheben können.
Die Lernenden laufen so nicht Gefahr, den Text als solches zu verlieren geht. Folglich können sie sich eine für sie passende Arbeitsweise im Umgang mit Texten entwickeln.
Möglichkeiten zur Differenzierung des Lernangebotes
Digitale Medien erlauben in bisher ungekannten Maß die Differenzierung von Lernangeboten und Personalisierung von Lernwegen. Aufgaben können mit digitalen Medien nach vielfältigen Gestaltungsprinzipien differenziert und für individuelle und kooperative Lernwege geöffnet werden.
Potential und Ideen für den Einsatz digitaler Medien in Lernaufgaben (Brägger und Steiner):
Interesse, Lernzugang, Bearbeitungsweise
Lernvoraussetzung
Lernziel
Anspruchsniveau, Qualität: Verarbeitungstiefe und Aufgabenschwierigkeit
Persönliche Lernzeit
Selbstständigkeit
Kooperationskompetenz
Umfang: Grundanspruch, erweiterte Ansprüche, Pflicht und Kür
Quantität
Vielfältige Feedback- und Unterstützungsmöglichkeiten im individuellen Lernprozess
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Feedback
Digitale Medien erleichtern die Rückmeldung an die Lernenden, indem auf verschiedene Arten schnelles, individuelles Feedback gegeben werden kann. Dazu zählen z.B. Audiofeedback, Peerfeedback auf (kollaborativen) Lernplattformen oder Rückmeldung mit Hilfe der Bild- und Videofunktion für die Lernenden selbst.
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Dokumentation von Lernzwischenständen
Gerade bei Präsentationen oder Projekten, welche im Englischunterricht regelmäßig erarbeitet werden, bieten digitale Medien eine sehr gute Möglichkeit, Zwischenstände zu dokumentieren und die Strukturierung des Lernprozesses und den damit verbundenen Lernfortschritt sichtbar und überprüfbar zu machen. (z.B. Dokumentenablage, Screenshots, Abgleich mit analogen/anderen digitalen Vorgaben)
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Bereitstellung von Unterstützungsmaterial bei der Bearbeitung von Aufgaben
In Lernumgebungen (Lernplattform o.ä.) können interaktive Unterstützungsangebote (wie Chats und Foren) sowie multimediale Lernhilfen (wie Erklärvideos, Audioaufnahmen, zusätzliche vereinfachte Texte, Abbildungen und Illustrationen sowie Links auf Webseiten) eingebunden werden.
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Möglichkeit der individuellen Ergebniskontrolle
Tutorielle Systeme und interaktive Vokabel- oder Rechentrainer eröffnen Chancen für individuelles Üben, Wiederholen und Vertiefen von Lerninhalten. Auf einfachem Weg kann man mit dem Tool Aufgaben, Tests oder Quizze online erstellen oder spezielle Lern-Anwendungen nutzen, die Antworten der Lernenden direkt verfolgen, auswerten und gegebenenfalls unmittelbar Hilfestellung geben.
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Lernergebnisse sichtbar machen- medienproduktive Aufgabenformate
Das Lernen des Einzelnen wird beim Arbeiten mit digitalen Medien „sichtbar“. Die Lehrperson kann sich einfacher dem Einzelnen zuwenden, Stärken und Schwächen erkennen und individuelle Rück- meldung geben
Die Abwechslung der Lernaktivitäten durch den Einsatz digitaler Medien, verbunden mit einer häufig höheren Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern, kann so eine Steigerung der Motivation ermöglichen. Gleichzeitig helfen geeignete Unterstützungsangebote, Über- und Unterforderung zu vermeiden, wodurch ein nachhaltiges Interesse und ein erhöhtes Durchhaltevermögen gewährleistet werden können.