mebis in Zeiten von Corona
Ein Zwischenbericht in eigener Sache
Seit nunmehr acht Jahren steht mebis bayerischen Schulen als Angebot für den digital gestützten Unterricht zur Verfügung. Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie haben sich auch in der Nutzung von mebis niedergeschlagen. Ursprünglich als digitales Unterstützungsangebot für den Präsenzunterricht angelegt, wurde mebis in Bayern aufgrund der Schulschließung zur zentral bereitgestellten Onlineplattform, über die nun das Lernen vieler Schülerinnen und Schülern virtuell organisiert wird. Die Angebote von mebis leisten also einen wichtigen Beitrag, um den Unterrichtsausfall aufzufangen, können und sollen den regulären Unterricht jedoch nicht ersetzen.
Innerhalb von Tagen sind die Nutzungszahlen Mitte März 2020 in einem nie dagewesenen Ausmaß angestiegen. In der Folge mussten die bis dato vollkommen ausreichenden Ressourcen massiv ausgebaut werden. Wir möchten an dieser Stelle unseren Nutzerinnen und Nutzern einen Einblick in die Veränderungen von mebis in den ersten zwei Wochen dieses Zeitraums geben.
Bereits vor Beginn der Corona-Krise gab es eine sehr hohe Anzahl registrierter User. Schon zu Schuljahresbeginn wurde die Grenze von einer Million mebis-Nutzerinnen und -Nutzern überschritten. In der zweiten Märzhälfte kamen noch einmal 150.000 hinzu. Das
Identitätsverwaltungssystem (IDM) von mebis hatte zusätzlich zum Erstellen dieser zahlreichen neuen Accounts auch eine Vielzahl an zurückgesetzten Passwörtern sowie neu eingegebenen E-Mail-Adressen zu verarbeiten. Hinzu kam eine ganze Reihe von Neuregistrierungen von Schulen im System in sehr kurzer Zeit. Die Verarbeitung all dieser Nutzerdaten führte zu einer starken Last im IDM am Tag der Bekanntgabe der Schulschließungen sowie am darauffolgenden Wochenende.
Abgesehen von der absoluten Zahl der User, die mebis nun nutzen können, ist auch die Zahl derjenigen stark gestiegen, die mebis täglich einsetzen: Tatsächlich verwendet wird mebis nun jeden Tag von mehr als zehn Mal so vielen eingeloggten Usern wie noch in der Woche vor dem Anstieg, mit weiter steigender Tendenz. Die Aufrufe der mebis Mediathek erreichen mitunter an einem einzigen Tag die Zahlen, die sonst in zwei Wochen gemessen wurden. Bedingt durch die Schulschließungen nutzen aber auch deutlich mehr Lernende und Lehrkräfte die mebis Lernplattform: Hier arbeiten 40-mal so viele Nutzerinnen und Nutzer zur selben Zeit wie noch zwei Wochen vorher. Die höchsten Nutzerzahlen werden vormittags erreicht. Auch die Anzahl der Lernplattformkurse hat sich erhöht, von 150.000 vor Mitte März auf 210.000 Ende März. Die Anzahl der angelegten Aktivitäten in den Lernplattform-Kursen hat sich um 700.000 auf insgesamt 3,7 Millionen erhöht.
Tägliche Aufrufe der mebis Startseite in der Woche vor den Schulschließungen, wobei der letzte Wert die Aufrufe am Tag der Bekanntgabe der Schulschließungen zeigt und der erste Wert die durchschnittlichen Aufrufe pro Tag an Schultagen im ersten Halbjahr 2019/20.
Zunahme der User (40x), die zur selben Zeit die mebis Lernplattform nutzen.
Je nach didaktischen Einsatzszenario - ob zur wöchentlichen Verteilung von Arbeitsaufträgen oder zur täglichen Arbeit direkt im Kursraum - unterscheidet sich die Anzahl der aktiven User von mebis. In der Grafik dargestellt sind Zahlen der eindeutigen Nutzerinnen und Nutzer, die sich in der letzten Märzwoche in die mebis Lernplattform eingeloggt haben (Login mind. einmal pro Woche bzw. mind. einmal pro Tag). Zum Vergleich: In Bayern besuchen etwa 800.000 Schülerinnen und Schüler weiterführende Schulen.
In mehreren Schritten wurden zunächst die Serverkapazitäten erhöht und die Teilsysteme von mebis auf verschiedene Server verteilt. Insgesamt wurde die Anzahl der Server von sechs (Stand Mitte März 2020) auf 28 (Stand Ende März 2020) erhöht. Das entspricht aufgrund der höheren Leistungsfähigkeit der neuen Server in etwa einer Verzehnfachung der Ressourcen. Die Rechenleistung wurde im selben Zeitraum durch eine Vervielfachung der Prozessoren erweitert, von 48 CPUs auf 256 CPUs. Damit die neuen Ressourcen entlastend wirken konnten, musste mehrfach im laufenden Betrieb die „Systemarchitektur“ angepasst werden. Üblicherweise finden solche Anpassungen mit langem Vorlauf statt, werden sorgsam in Testsystemen geprüft und nachts ins Livesystem eingespielt, wenn keine oder kaum User im System sind. Angesichts des rasanten Nutzeranstiegs und der damit einhergehenden Lastspitzen mussten diese Veränderungen jedoch diesmal innerhalb von Stunden und im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Daher kam es insbesondere in der ersten Woche der Schulschließungen zu einer zeitweise schlechten Erreichbarkeit oder erhöhten Ladezeiten.
Parallel zu der Ressourcenerweiterung wurden alle Systeme optimiert. Durch die erheblich gestiegene Nutzung von mebis fielen verlangsamende Prozesse auf - erst bei derart hohen zeitgleichen Zugriffen summierten sich Millisekunden zu längeren Wartezeiten. Daher wurden in der Folge diese Prozesse identifiziert. Wo eine Optimierung nicht möglich war, wurden sie vorübergehend abgeschaltet. Das war etwa bei der Mitteilungs- und Nachrichtenfunktion der mebis Lernplattform der Fall, die mittlerweile wieder in Betrieb genommen ist. Die Anbindung der mebis Startseite an die Nutzerverwaltung wurde abgeschaltet, um hohe Auslastungen der Datenbank zu verhindern. Der Login erfolgt nun erst beim Wechsel in das gewünschte Teilangebot. Durch die Optimierungen auf der Startseite und in der Lernplattform konnten die Ladezeiten verringert werden.
Erhöhung der Anzahl der Server auf 28.
Verbesserung der durchschnittlichen Ladezeiten des Schreibtischs in der mebis Lernplattform.
Neben der Leistungsfähigkeit von mebis wird auch das Unterstützungsangebot stetig ausgebaut. Alle Angebote von mebis sowie Links zu externen Anbietern finden Sie im mebis Infoportal.
Wir freuen uns, nach zwei Wochen harter Arbeit feststellen zu können: mebis läuft auch angesichts rasant gestiegener Nutzerzahlen stabil, die Ladezeiten sind insgesamt niedrig. Das mebis-Team arbeitet täglich weiter daran, unsere Angebote nicht nur stabil zu halten und auszubauen, sondern auch stetig weiterzuentwickeln.
Zusätzlich erweitern wir unser Unterstützungsangebot für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, insbesondere auf den Seiten des mebis Supports. Wir danken Ihnen und euch für den Einsatz an den Schulen vor Ort sowie für die zahlreichen Rückmeldungen an uns, mit denen Sie einen wichtigen Beitrag leisten, um mebis noch besser zu machen. Wir bleiben dran!
Ihr/Euer mebis-Team
Das mebis-Team dankt aus dem Home Office für die Unterstützung und für den großen Zuspruch, den wir über viele nette Rückmeldungen aus der mebis-Community erhalten!
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