Präventive Maßnahmen und Angebote im Bereich der Medienerziehung
Durch die 1:1-Ausstattung entsteht die Möglichkeit, das digitale Endgerät sowohl im Unterricht als auch über diesen hinaus stets aktiv mit einzubeziehen und Medienerziehung für die Lernenden dadurch sehr praxisorientiert zu gestalten. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, sich über Regeln sowie technische und pädagogische Maßnahmen Gedanken zu machen und schulinterne Absprachen zu treffen. Nicht nur innerhalb des Kollegiums, sondern auch im Dialog mit den Erziehungsberechtigten müssen grundlegende Fragen vor der Einführung der 1:1-Ausstattung geklärt werden. Erst wenn die damit verbundenen Herausforderungen für Schule als auch Elternhaus präventiv in der Planung Berücksichtigung finden, kann auf Dauer das Potenzial der 1:1-Ausstattung für die Medienerziehung voll ausgeschöpft werden.

- Wie leite ich die Lernenden an, die Geräte effektiv zu nutzen? Technische Maßnahmen zur Begleitung des Mediennutzungsverhaltens
- Wie gelingt eine lernförderliche Mediennutzung? Pädagogische Maßnahmen für einen gewinnbringenden Geräteeinsatz
- Wie erreiche ich dauerhaft ein Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Mediennutzung? Etablierung weiterer Präventionsangebote
Technische Maßnahmen zur Begleitung des Mediennutzungsverhaltens
Auch bei einer technisch stabilen Infrastruktur innerhalb der Schule kann die Einführung der 1:1-Ausstattung bei den Lehrkräften zunächst zu Unsicherheit hinsichtlich der Unterrichtsorganisation führen. Durch den Einsatz der digitalen Endgeräte im Unterricht ergeben sich einerseits neue medienerzieherische Herausforderungen, andererseits besteht mitunter die Sorge, dass sich bereits bestehende Formen von Unterrichtsstörungen durch die technischen Möglichkeiten verstärken.
Tipp:
Pädagogische Maßnahmen für einen gewinnbringenden Geräteeinsatz
Trotz technischer Vorkehrungen werden in der neuen Unterrichtssituation wiederholt Störungen auftreten. Diese sollten als Chance begriffen werden, um Medienerziehung praxisnah zu vermitteln. Dazu benötigt die Lehrkraft ein stringentes Classroom Management, das zur Gestaltung und Gewährleistung eines geordneten Unterrichtsverlaufs beiträgt und eine hohe Beteiligung der Lernenden mit möglichst geringem Fehlverhalten anstrebt.
Leitgedanken zur Orientierung
Der Unterricht wird durch Störungen nicht beeinträchtigt.
Die Lernzeit wird effizient genutzt.
Das Unterrichtsklima ist lernförderlich.
Pädagogische Grundgedanken für den Geräteeinsatz
Planung und Strukturierung
Beobachten und Beaufsichtigen
Regeln und Prozeduren
Grenzen und Konsequenzen
Damit der Umgang mit den digitalen Endgeräten für alle Beteiligten gewinnbringend verläuft, sind Regelungen in verschiedenen Bereichen sinnvoll. Dabei sollten sowohl eine Vereinnahmung vom digitalen Endgerät als auch ein unpassender Umgang der Beteiligten untereinander vermieden werden. Eine konsequente Durchsetzung von Regeln und die angemessene Reaktion bei Missachtung sollte sich nicht nur auf das schulische Umfeld beschränken, sondern auch seitens der Erziehungsberechtigten mitgetragen und eingefordert werden.
Überblick über relevante Bereiche:
Etablierung weiterer Präventionsangebote
Eine verantwortungsvolle Mediennutzung der Lernenden kann nur erfolgen, wenn Schule und Elternhaus die Aufgabe der Medienerziehung gleichermaßen wahrnehmen. In diesem Zusammenhang sollte erzieherisches Wirken auf eine reflektierte Mediennutzung und Selbstregulierung der Lernenden abzielen.
Folgende weiterführende Angebote, die in den Verlauf des Schuljahres integriert werden können, unterstützen die technischen und pädagogischen Maßnahmen:
Konzeptuelle Verankerung der Bausteine des Medienführerscheins an der Schule
Einbindung und Etablierung von Peer-to-Peer-Konzepten
Gezielte Einrichtung von Veranstaltungen und Unterrichtsstunden zum Thema „Medienerziehung“
Durchführung von themenspezifischen Informationsabenden für Erziehungsberechtigte
Externe Expertenvorträge (Jugendsozialarbeit an Schulen, Schulpsychologe, Polizei, Initiativen etc.)