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3.1 Klare Anfragen, bessere Ergebnisse (Begleitmaterial)

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In diesem Kapitel lernen die Schülerinnen und Schüler, wie man mit KI-Systemen so kommuniziert, dass man hilfreiche Antworten erhält.

Sie erfahren, was ein Prompt ist, warum ein starker Prompt wichtig ist und wie das RAT-Modell (Rolle – Aufgabe – Textmerkmale) beim Formulieren unterstützen kann.

Der Fokus liegt auf Handlungsorientierung:
Wie formuliere man eine Anfrage so, dass eine KI-Anwendung “versteht”, was man braucht?
Welche Unterschiede gibt es zwischen schwachen und starken Prompts?

Inhalte des Kapitels

  • Was ist ein Prompt?

  • Starker vs. schwacher Prompt

  • Das RAT-Modell als Hilfestellung

  • Anwendung des RAT-Modells

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • erklären, was ein Prompt ist und wofür man ihn braucht,

  • unterscheiden zwischen schwachen und starken Prompts,

  • wenden das RAT-Modell sicher an.

1 Einstieg

Wählen Sie einen der folgenden Impulse für den Einstieg in das Kapitel aus.

Variante 1

Ein alltagsnahes Beispiel wie „Bring mir etwas vom Bäcker mit“ macht auf spielerische Weise deutlich, wie wichtig es ist, klare Anfragen zu formulieren.
Dieser aktivierende Einstieg zeigt: Wer unscharf fragt, bekommt unscharfe Antworten.

Spielen Sie mit der Klasse eine kurze Szene.

Sie sagen beispielsweise: „Bring mir bitte etwas vom Bäcker mit.“ Die Lernenden überlegen in Kleingruppen, was dabei herauskommen könnte. Mögliche Antworten sind: Breze, Croissant, Brot, Kuchen etc.

Wiederholen Sie den Auftrag mit mehr Details: „Bring mir bitte ein frisches, knuspriges Roggenbrot mit.“

Lassen Sie die Klasse anschließend den Unterschied herausarbeiten. Was war bei der zweiten Formulierung anders und warum wäre das Ergebnis zielgerichteter?

Leiten Sie mit der Frage zur Weblektion über:

„Wenn schon Menschen klare Aussagen brauchen – wie ist das dann erst bei der Verwendung eines KI-Systems?”

Arbeitsauftrag für die SuS

Leitfrage (vorab oder nachträglich): „Was genau führt eigentlich dazu, dass eine Aufgabe oder ein Anliegen richtig und hilfreich ausgeführt wird?“

⏱️ Gesamtdauer: 5 Minuten

Anleitung:
Spielen Sie folgende Szene im Plenum oder mit einer Schülerin/einem Schüler durch:
„Bring mir bitte etwas vom Bäcker mit.“

Fragen Sie anschließend die Klasse: „Was könnte alles mitgebracht werden?”

Stellen Sie den Auftrag anschließend gezielter:

„Kannst du mir bitte ein frisches Roggenbrot mit knuspriger Kruste mitbringen?”

Fragen Sie erneut: „Was ist jetzt anders? Warum wird das Ergebnis dieses Mal passender sein?”

Überleitung zur Weblektion

  • Weisen Sie darauf hin, dass KI-Systeme nur das umsetzen können, was ihnen genau vorgegeben wird.

  • Machen Sie deutlich: Unklare Aufgaben führen zu unpassenden Ergebnissen, auch bei der Verwendung von KI.

  • Leiten Sie zur Weblektion über und weisen Sie darauf hin, dass es im folgenden Kapitel darum geht, wie man durch gute Prompts (= Eingaben) bessere Antworten erhält.

Variante 2

Zwei Zeichenaufgaben verdeutlichen, wie stark sich Ergebnisse durch klare Anweisungen verändern.
Der Unterschied zeigt sofort: Gute Aufgabenstellungen führen zu besseren Ergebnissen.

Bitten Sie die Klasse, innerhalb von 60 Sekunden ein „Tier“ zu zeichnen, ohne weitere Angaben.
Sammeln Sie anschließend zwei bis drei Beispiele an der Tafel oder visualisieren Sie diese.


Starten Sie danach Runde 2 mit einer klareren Anweisung: „Zeichne ein Tier mit langem Fell, spitzen Ohren und vier Beinen.“
Diskutieren Sie gemeinsam: Was hat sich verändert? Warum sind die Ergebnisse in Runde 2 konkreter?

Arbeitsauftrag für die SuS

Leitfrage (vorab oder nachträglich): “Inwiefern beeinflusst die Formulierung einer Aufgabe das Ergebnis?”

⏱️ Gesamtdauer: 10 Minuten

Anleitung:

Geben Sie im Plenum folgende erste Aufgabe:

„Zeichne ein Tier.“

Lassen Sie die SuS eine Minute lang zeichnen. Vergleichen Sie anschließend die Ergebnisse im Rahmen eines Gallery-Walk oder im Plenum.

Geben Sie direkt im Anschluss folgende Aufgabe: „Zeichne ein Tier mit langem Fell, spitzen Ohren und vier Beinen.”

Diskutieren Sie gemeinsam: „Was war anders bei der zweiten Runde? Wieso ähneln sich die Ergebnisse mehr? Welche Informationen haben vorher gefehlt?“

Überleitung zur Weblektion

  • Verdeutlichen Sie: Auch Maschinen „verstehen“ Aufgaben nur so gut, wie sie gestellt werden.

  • Leiten Sie über: „Beim Zeichnen habt ihr gemerkt: Je genauer die Beschreibung, desto besser das Ergebnis. Das Gleiche gilt bei der Nutzung einer KI. Wie wir gute Anfragen formulieren, zeigen uns jetzt Zoe und Noah.“

2 Weblektion

Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihre mobilen Endgeräte, um die neuen Inhalte des Kapitels zu bearbeiten.

Über den QR-Code auf dem Arbeitsblatt, das Sie hier herunterladen können, gelangen Ihre Schülerinnen und Schüler zur Weblektion und setzen sich individuell mit dem Thema “Klare Anfragen, bessere Ergebnisse” auseinander.

Arbeitsauftrag fürs Klassenzimmer

Klicken Sie auf das Vorschaubild, um es als Vollbild anzuzeigen.

3 Plenumsphase

Wählen Sie eine der folgenden Varianten für die Vertiefung der Inhalte der Weblektion im Klassenzimmer aus.

Variante 1

Die SuS teilen ihre gelungenen Prompts und reflektieren, welche Art von KI-Unterstützung sie sich beim Lernen wünschen.

⏱️ 15–20 Minuten

Ziel: Die SuS teilen ihre gelungenen Prompts und reflektieren, welche Art von KI-Unterstützung sie sich beim Lernen wünschen.

Ablauf:

  1. Impuls durch Lehrkraft: “Was hat in der Weblektion besonders gut funktioniert? Wer hat einen Prompt entworfen, der richtig gute Antworten geliefert hat?”

  2. Kurze Stillarbeit (2–3 Min):

    – Die SuS schreiben ihren besten Prompt aus der Weblektion (oder einen neuen Versuch) auf ein Post-it oder eine digitale Pinnwand.
    – Optional: Wofür war der Prompt gedacht? (z. B. Zusammenfassung, Erklärung, Lernhilfe …)

  3. Sammlung an der Tafel / am digitalen Bildschirm:
    – Die Prompts werden vorgelesen oder gepostet.
    – Gemeinsam wird geclustert: Wofür kann ich solche Prompts eigentlich nutzen?

  4. Lehrkraft macht den gedanklichen Brückenschlag, z. B.:

    “Ihr habt heute gelernt, wie man Prompts so formuliert, dass man richtig gute Antworten erhält.
    In der nächsten Lektion schauen wir, wie KI euch beim Lernen richtig unterstützen kann, wenn ihr sie richtig bedient.”

Variante 2

Die SuS denken konkret in einem Lernkontext, wie sie eine KI als Helfer einsetzen würden – mit RAT-basierten Prompts.

⏱️ 25-30 Minuten

Ziel: Die SuS denken in einem konkreten Lernkontext darüber nach, wie sie KI als Helfer mit RAT-basierten Prompts einsetzen würden.

Ablauf:

  1. Impuls: “Stellt euch vor, ihr habt morgen einen Leistungsnachweis in ... (Deutsch/Mathe/Englisch). Ihr könnt eine KI bei der Vorbereitung nutzen. Wie würdet ihr sie einsetzen?”

  2. Arbeitsauftrag:

    Entwickle einen Lernprompt, der dich bei der Vorbereitung unterstützt. Achte dabei auf das RAT-Modell.

    Nutze Satzanfänge wie:

    • „Ich bin in der 7. Klasse und habe Schwierigkeiten mit …“

    • „Du bist…”

    • „Erkläre mir Schritt für Schritt, wie …“

    • „Stelle mir dazu 3 Übungsaufgaben …“

    (Die SuS notieren ihren Lern-Prompt auf Papier oder Tablet.)

  3. Austausch in Paaren oder Kleingruppen (optional): Die SuS geben sich gegenseitig Feedback mit dem “RAT-Check”:

    • Ist das Ziel klar?

    • Ist klar, in welcher Rolle geantwortet werden soll?

    • Handelt es sich um einen konkreten Auftrag?

    • Sind Merkmale enthalten?

  4. Plenumsgespräch (kurz):

    „Wie konkret kann KI beim Lernen helfen, wenn man sie richtig fragt?“
    „Was braucht eine gute Lernhilfe von einer KI?“

  5. Abschluss durch Lehrkraft (Teaser):

    In der nächsten Weblektion erfahren wir, wie KI uns beim Lernen noch gezielter unterstützen kann.”

4 Vertiefung und Fortbildung

Hier finden Sie Links zur inhaltlichen Vertiefung der Themen aus dem Kapitel sowie zu passenden Fortbildungsangeboten, die Sie auch bei der Vorbereitung unterstützen können.

5 Ihr Feedback zu diesem Kapitel

Helfen Sie uns, mit Ihrer Rückmeldung den KI-Kompass 5-8 zu verbessern!

Wir freuen uns auf Ihre Anmerkungen zum Material sowie Ihre Erfahrungen bei der Durchführung im Unterricht.

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