Ergänzende Maßnahmen
Zusätzlich zu den im Medienkonzept fest verankerten Säulen ist es im Zuge der Profilschärfung und Schwerpunktsetzung einer Schule in der Regel zielführend, weitere unterstützende Maßnahmen zur Medienkompetenzförderung zu ergreifen. In der Praxis haben sich dabei die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Aktionen bewährt.
Mit der Vermittlung von Kompetenzen für eine digitale Welt befassen sich auch viele Bildungsregionen in Bayern. Hier haben sich auf regionaler Ebene Akteure aus Schulen, Kommunen und Wirtschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam die mit der Digitalisierung einhergehenden Chancen zu nutzen. In den einzelnen Bildungsregionen liegt dazu eine Reihe von Konzepten vor, die über die Homepage des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst einsehbar ist.
Im Zuge der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements an beruflichen Schulen (QmbS) richten ausgewählte berufliche Schulen den Fokus ihrer Schulentwicklung neben der digitalen Bildung entweder auf den Bereich Flüchtlingsbeschulung oder das Thema Inklusion. Beim Entwurf der das Medienkonzept ergänzenden Maßnahmen bietet es sich für sie an, die Verbindung des gewählten Schwerpunkts mit der Medienbildung zu verdeutlichen, also beispielsweise die Rolle digitaler Medien für Inklusion oder das Unterrichten von Asylbewerbern herauszustellen.
Links
- Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: Bildungsregionen in Bayern: Schule vor Ort vernetzt gestalten
- Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB): Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen in Bayern
- Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK): Medienpraxis mit Geflüchteten - Medienpädagogische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Etablierung zusätzlicher Angebote außerhalb des Fachunterrichts
Verschiedene Zusatzangebote im Medienbereich außerhalb des Regelunterrichts sind eine Möglichkeit zum Ausbau des Medienkonzepts. Hierzu zählt die Ermöglichung der Teilnahme an Medienwettbewerben, die Einrichtung einer Homepage-, Robotik- oder Radio-AG bzw. eines Hör- oder Filmclubs. Je nach Schulart sollten die Schüler die Möglichkeit haben, ein informationstechnisches Qualifikationsangebot wahrzunehmen, z. B. den Europäischen Computerführerschein (ECDL), bzw. das 10-Finger-Schreiben am Computer zu erlernen.
Exemplarische Angebote außerhalb des Fachunterrichts
- DLGI - Dienstleistungsgesellschaft für Informatik mbH Europäischer Computerführerschein ECDL
- mebis: Wettbewerbe
- Stiftung Zuhören: Hörclubs
Kooperation mit externen Partnern
Die Öffnung von Schule und die Kooperation mit außerschulischen Partnern bei der Vermittlung von Medienkompetenz kann eine immense Bereicherung bedeuten. Einblicke in die Arbeit externer Experten, wie z. B. IT-Fachkräften, Journalisten oder Filmprofis, zu gewinnen und mit deren professioneller Unterstützung eigene Ideen zu realisieren, fasziniert Heranwachsende, orientiert sich nah an der Realität und fördert einen aktiven, kreativ-gestalterischen Umgang mit digitalen Medien.
Mit welchen außerschulischen Partnern eine Schule in welcher Form zusammenarbeitet, ist abhängig von der Schulart, der regionalen Lage und den vorhandenen schulischen Netzwerken. Zu den Partnern können soziale oder kulturelle Einrichtungen genauso zählen wie ein Wirtschaftsunternehmen, eine Rundfunkanstalt, das lokale Kino oder Medienzentrum.
Auswahl außerschulischer Partner und Projekte
- Bayerische Landeszentrale für neue Medien Projekte für mehr Medienkompetenz
- Bayerischer Rundfunk Medienkompetenzprojekte
- Kultur- und Schulservice Nürnberg Regionale Projektdatenbanken
- Medienzentrum München Angebote und Events
- Medienzentrum PARABOL, Nürnberg Projektübersicht
- SCHULEWIRTSCHAFT Bayern Themen & Projekte
Einbezug der Eltern
Nur wenn Schule und Elternhaus als Bildungs- und Erziehungspartner gemeinsam darauf hinwirken, dass die Kinder und Jugendlichen Medien reflektiert und verantwortungsvoll nutzen, kann Medienbildung erfolgreich sein. Grundlage dafür ist, dass Eltern sich über aktuelle Entwicklungen der Medienwelt sowie Chancen und Risiken des Medienkonsums informieren. Die Schule kann zuallererst vorbeugend Aufklärungs- und Beratungsarbeit leisten – etwa im Rahmen von Klassenelternabenden oder durch Fachvorträge für die Eltern. Darüber hinaus können Eltern aber auch selbst an einer AG teilnehmen und ihre Expertise (z. B. als Mediengestalter, Journalist, IT-Fachmann) einbringen.
Exemplarische Angebote mit und für Eltern
- StMBW Ansprechpartner für Eltern und Schule (KESCH)
- Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.:Elterntalk kompetente Eltern - kompetente Kinder
- Stiftung Medienpädagogik Bayern Medienpädagogisches Referentennetzwerk Bayern
- Stiftung Bildungspakt Bayern Schulversuch AKZENT Elternarbeit
Medientutorenprogramme
Auch die Schülerinnen und Schüler können sich ihrerseits aktiv in den Prozess der Medienbildung einbringen. Die Arbeit mit Medientutoren, Medienscouts oder Medienmentoren liegt derzeit bundesweit im Trend: Jugendliche werden zu Experten für Fragestellungen rund um Chancen und Risiken medialer Angebote ausgebildet und geben ihr erworbenes Wissen im Peer-to-Peer-Verfahren an ihre Mitschülerinnen und -schüler weiter. So sind Jugendliche in der Lage, anderen Lernenden beispielsweise zu zeigen, wie man persönliche Daten in sozialen Netzwerken schützt oder wie man eine Website programmiert. Darüber hinaus sind sie Ansprechpartner für Eltern und Lehrkräfte und gestalten für sie Informations- und Beratungsangebote.