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Feedbackkultur

Die Berücksichtigung der Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler sowie die Förderung des selbstständigen Lernens stehen im Zentrum dieses Beitrags. Erfahren Sie, wie Feedback den Lernprozess unterstützen kann, um das individualisierte und selbstgesteuerte Lernen zu stärken. Digitale Medien können dabei eine Schlüsselrolle spielen und eröffnen Lehrkräften die Möglichkeit, einfacher maßgeschneidertes Feedback zu liefern!

Einsatz von Feedback

Feedback spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern. Es bietet nicht nur Möglichkeiten, den Fortschritt, die Stärken und die Bereiche, in denen Verbesserungen möglich sind, zu identifizieren, sondern dient auch als Instrument, die individuellen Bedürfnisse von Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen. So können die Lernenden ihr Handeln optimieren und das eigene Wirken erfolgreicher gestalten.

Feedback ist dann besondern lernförderlich, wenn es individuell, leistungsbezogen und motivierend ist . Dies lässt sich in vielen Lernsettings einsetzen. In der Schule sollte zudem eine positive Fehlerkultur herrschen, in der Fehler als eine wichtige Möglichkeit der Lernerfahrung und Weiterentwicklung gelten. Feedback kann unterschiedliche Ziele verfolgen:

  • Meinungsbild einholen

  • (Vor-)Wissen bzw. den Lernstand abfragen

  • auf den Lernprozess abzielen

  • weiterführende Hinweise liefern

  • individuelle Rückmeldung geben

Digitales Feedback liefert eine Echtzeit-Auswertung und verschafft durch automatisierte Prozesse zusätzlich Zeit für eine individuelle Begleitung der Lernenden.

Feedback kann sich aber auch auf den Einsatz und die Gestaltung des Lehr- und Lernmaterials beziehen oder dient der Lehrkraft als Rückmeldung zum Lernprozess und der Arbeitsatmosphäre. Neben der Vermittlung und Aktivierung der Lernenden spielt auch deren Betreuung eine entscheidende Rolle.

Die Nutzung von KI-Modellen wie ChatGPT kann Sie aber auch in Ihrer Rolle als Lehrkraft bei Korrekturarbeiten unterstützen und ermöglicht es, maßgeschneidertes Feedback als Rückmeldung an Ihre Schülerinnen und Schüler zu generieren.

Praxisbeispiele für den Unterricht

Einstieg in ein neues Thema

Zu Beginn der Unterrichtseinheit über Hühner in einer 6. Klasse am Gymnasium stellen die Lernenden ihre Fragen zum neuen Thema.

Die Schülerinnen und Schüler scannen dazu den QR-Code mit dem Tablet oder Smartphone und können so ihre Fragen direkt digital eintragen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit angezeigt. Die Lehrkraft kann die gestellten Fragen anschließend thematisch sortieren und besprechen. Die Ergebnisse können als Bild exportiert und so wieder in Präsentationen und Unterrichtsmaterialien eingebunden werden.

Vorwissen abfragen

„Um die Lernenden abzuholen, muss ich wissen, wo sie stehen!”

In einer 8. Klasse am Gymnasium soll der Kohlenstoff-Atom-Kreislauf besprochen werden. Zu Beginn der Unterrichtsstunde beantworten die Schülerinnen und Schüler Fragen zum Thema.

Zugriff auf die Umfrage bekommen sie über einen QR-Code. Für die Umfrage werden Multiple-Choice-Fragen genutzt. Mit digitalen Tools ist es besonders einfach abzufragen, was die Schülerinnen und Schüler an Vorwissen und Vorstellungen mitbringen. Der Vorteil liegt hier in der Echtzeit-Auswertung, die eine große Zeitersparnis darstellt, da keine Fragebögen ausgewertet werden müssen und das Ergebnis sofort in den weiteren Unterrichtsverlauf einfließen kann.

Selbsteinschätzung

Arbeiten die Schülerinnen und Schüler konzentriert? Sind sie bei der Sache? Werden die Lernziele erreicht?

Mit digitalen Tools können Sie sehr schnell und einfach einen Überblick über die Arbeitsatmosphäre in der Klasse bekommen. Die Schülerinnen und Schüler schätzen sich dabei z. B. auf einer Zielscheibe selbst ein. Der Zugang zur Zielscheibe erfolgt über einen QR-Code. Die Bedienung ist intuitiv und stört den Lernprozess nicht. Der Zeitaufwand ist minimal. Die Ergebnisse sind anonym, so dass die Schülerinnen und Schüler völlig frei antworten können.

Feedback zum Material

Lesen meine Schülerinnen und Schüler lieber einen Text, um sich ein Thema zu erarbeiten oder sehen sie sich lieber ein Video an?

Um die individuellen Bedürfnisse der Lernen zu berücksichtigen, sollten Inhalte auf verschiedene Weise zur Verfügung gestellt werden. Doch welche Medien und Materialien nutzt die Klasse am liebsten?

Schülerinnen und Schülern bekommen die Information zu einer Aufgabenstellung in Textform, als Audiodatei und als Video angeboten. Sie sollen anschließend angeben, welches Medium sie genutzt haben und ihre Entscheidung begründen.

Lernzielkontrolle

Überprüfen Sie als Lehrkraft, ob Ihre Schülerinnen und Schüler die Lernziele erreicht haben! Auch hierfür gibt es zahlreiche digitale Tools, die eine einfach Überprüfung in Echtzeit ermöglichen, indem z. B. Textbausteine in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen.

KI als Lehrkraft nutzen

Die Nutzung von KI-Modellen wie ChatGPT kann Sie bei Korrekturarbeiten unterstützen und ermöglicht schnelles, maßgeschneidertes Feedback. Sie können beispielsweise ChatGPT für schriftliche Korrekturen von Rechtschreibung, Grammatik und inhaltlichen Fehlern hinzuziehen und daraus automatisiert Feedback für die Lernenden erstellen lassen. KI-Modelle sind jedoch in ihrer Genauigkeit begrenzt und können damit nicht als alleinige Quelle für Feedback oder Beurteilungen dienen.

Damit ein KI-Sprachmodell wie ChatGPT eine gewünschte Bewertung oder Rückmeldung liefert, benötigt das System einen sogenannten „Prompt”. Dieser Prompt ist eine klare und präzise Eingabe auf dessen Grundlage das KI-Sprachmodell eine Antwort generiert. Die Art und Weise, wie Sie einen Prompt formulieren, ist entscheidend für die Art der Antworten, die Sie erhalten.

Prompt für ChatGPT

  1. Geben Sie der KI eine Rolle
    z. B. Lehrerin, Physiker, Philosophin, Schüler

  2. Nennen Sie Kontext und Einschränkungen!
    Wer soll Feedback bekommen? Wie lautet die Aufgabenstellung? Was ist die Anforderung?

  3. Nennen Sie die genaue Aufgabe! Welche Kriterien sollen bewertet werden?
    z. B. Rechtschreibung, Grammatik, Klarheit, inhaltliche Korrektheit

  4. Nennen Sie das Ziel!
    z. B. konstruktives, wertschätzendes Feedback

  5. Nennen Sie die einzelnen Arbeitsschritte!
    z. B. Stärken mit Beispielen, Verbesserungsvorschläge mit Beispielen, motivierende Zusammenfassung

  6. Geben Sie das Format der Ausgabe an!
    z. B. Fließtext, Stichpunkte, Anhabe der Länge (z. B. 200 Wörter)

Prompt

Eine 15 Jahre alte Schülerin am Gymnasium soll drei Folgen des globalen Klimawandels nennen, diese kurz beschreiben und für einen ihrer genannten Punkte mögliche Lösungsansätze aufzeigen.

Folgende Antwort hat die Schülerin dazu gegeben: <Antwort der Schülerin>

Du bist die Lehrkraft der Schülerin. Gib der Schülerin konstruktives Feedback: Bewerte ihre Antwort hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik sowie Klarheit. Nenne jeweils drei Stärken (gib jeweils konkrete Beispiele) und drei Verbesserungsmöglichkeiten (gib jeweils konkrete Beispiele). Fasse die Stärken und Schwächen der Schülerin wertschätzend zusammen. Schreibe einen Fließtext von ca. 200 Worten. Verwende Zwischenüberschriften.

Weitere Tipps für individuelles Feedback mit ChatGPT

  1. Betonen Sie den Bewertungsaspekt!
    Bewerte/Analysiere die Antwort hinsichtlich Klarheit und genannten Beispielen!

  2. Fragen Sie nach spezifischen Stärken und Schwächen!
    Identifiziere die Hauptstärken und möglichen Schwächen im (mathematischen) Lösungsweg!

  3. Bitten Sie um Vorschläge zur Verbesserung!
    Gib Hinweise, wie die Argumentation durch weitere Erklärungen zusätzlich gestützt werden kann!

  4. Verwenden Sie positive Verstärkung!
    Hebe die kreativen Elemente hervor und ermutige weiterhin originelle Ideen einzubringen!

  5. Fragen Sie nach alternativen Lösungsansätzen!
    Stelle alternative Methoden/Argumentationswege vor und verdeutliche die verschiedenen Herangehensweisen!

  6. Fordern Sie konstruktives Feedback!
    Gib konstruktives Feedback und nenne Verbesserungsmöglichkeiten bei falschen Antworten!

Digitale Feedback-Tools

Für eine schnelle Abstimmung, z. B. um ein Meinungsbild zu erhalten, können Sie den Messenger der BayernCloud Schule oder innerhalb einer Videokonferenz das Abstimmungs-Tool von Visavid verwenden. Die mebis Lernplattform bietet zahlreiche Aktivitäten zur Umsetzung von Feedback. Sie können auch auf eine Vielzahl an kostenlosen, DSGVO-konformen Online-Tools zurückgreifen, die ohne Registrierung von Schülerinnen und Schülern auskommen. Wir stellen Ihnen hier einige konkrete Möglichkeiten vor!

Schnelle Abstimmungen mit den BayernCloudSchule Anwendungen Messenger und Videokonferenz!

Feedback mit der mebis Lernplattform!

Automatisiertes Feedback

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Aufgaben mit automatisiertem Feedback zur Prüfungsvorbereitung erstellt.

Feedback

Umfragen zu einem Thema erstellen, den individuellen Kenntnisstand einer Klasse ermitteln oder ein Meinungsbild im Kollegium abfragen: Hier erfahren Sie Näheres zu den vielfältigen didaktischen Einsatzmöglichkeiten der mebis-Aktivität „Feedback“.

Forum

Kommunikation und Kollaboration fördern: Hier erfahren Sie, wie Sie die mebis-Aktivität „Forum“ gezielt im Unterricht nutzen können.

Gegenseitige Beurteilung

Neue Rolle der Lernenden und Kompetenztraining im asynchronen Arbeiten: Hier erfahren Sie, wie Sie die mebis-Aktivität „Gegenseitige Beurteilung“ gezielt im Unterricht nutzen können.

Weitere digitale Feedback-Tools

Neben der mebis Lernplattform werden viele hilfreiche Online-Tools angeboten, denen Sie sich bedienen können: Wählen Sie z. B. wooclap, tweedback, AnswerGarden, kahoot!, plickers, hyfee, oncoo, Mentimeter, Particify, edkimo, kits.blog, Learning Snacks, LearningApps... Viele dieser Tools - so auch die folgenden vier Beispiele - sind kostenlos, laut Hersteller DSGVO-konform und können ohne Registrierung seitens der Lernenden, und häufig auch ohne Registrierung der Lehrkraft selbst, genutzt werden.

  • Oncoo

    Mit Oncoo können Sie für ein schnelles und anonymes Feedback z. B. Zielscheiben als Darstellungsform wählen. Außerdem sind Kartenabfragen möglich, bei denen Stichpunkte gesammelt und sortiert werden können. Des Weiteren gibt es ein Helfersystem, Lerntempoduett und Placemat. Das Tool kann ohne Anmeldung oder Registrierung genutzt werden.

  • Kitsblog

    Mindwendel von Kitsblog ist eine Brainstorming-App. Mit ihr lassen sich gemeinsam schnell und einfach Ideen sammeln, liken und farblich sortieren. Mit dem Wortwolken-Generator können Sie Texte und Wortsammlungen in einer Wortwolke darstellen.

    Kitsblog bietet zahlreiche weitere hilfreiche Tools (z. B. zum Erstellen einer Mindmap, um QR-Codes mit Sprachausgabe zu generieren oder zum kollaborativen Schreiben von Texten) und kann ohne Anmeldung oder Registrierung genutzt werden.

  • Tweedback

    Tweedback kann begleitend während einer Unterrichtsstunde eingesetzt werden. Sie können in Echtzeit Umfragen starten und eine Chatwall, um anonym Fragen und Meinungen abzugeben, nutzen. Außerdem gibt es einen Panik-Button zum Mitteilen der Gefühlslage: „zu schnell”, „zu langsam”, „zu leise”, „Bitte ein Beispiel”, „letzte Folie nochmal”, „Panik”. Das Tool kann ohne Anmeldung oder Registrierung genutzt werden.

  • Particify

    Mit Particify erstellen Sie einen Raum, zu dem Sie ihre Schülerinnen und Schüler über einen Code als anonyme Teilnehmende einladen können. Particify bietet eine Q&A-Funktion (Fragen & Antworten) mit Priorisierungsmöglichkeit, Quiz und Umfragen sowie Live-Feedback für Spontan-Umfragen oder um ein Stimmungsbild einzuholen. Als Lehrkraft müssen Sie sich einmalig kostenlos registrieren. Particify basiert auf einer Open-Source-Software und entspricht den Barrierefreiheits-Richtlinien nach WCAG 2.1.

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