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P2P | Tutoring – Organisation und Ablauf

Für den Erfolg eines Peer-to-Peer-Projekts ist es wichtig, alle notwendigen Details im Blick zu haben. Die Einteilung der Tutoren und Tutees, die Bereitstellung von Material und Zeitplänen sowie die Information aller Beteiligten schaffen die Basis für ein gutes Gelingen.

Wichtige Termine im Überblick

Bei der Festlegung der Projekttermine ist die Unterstützung der Schulleitung wichtig. Je eher die Termine im Schulkalender verankert werden können, umso reibungsloser und transparenter verläuft das gesamte Vorhaben. Dies kann auch schrittweise geschehen, indem zunächst bestimmte Kalenderwochen „geblockt” und in diesen später konkrete Termine eingetragen werden. Auch die Tutorinnen und Tutoren sollten möglichst bald im Schuljahr eine Liste der sie betreffenden Termine bekommen.

Es hat sich bewährt, das erste Schulhalbjahr als Inputphase zu nutzen. Hierbei sollte entweder im zweiwöchigen Rhythmus eine Doppelstunde oder ein Ausbildungsblock von zwei bis drei Nachmittagen eingeplant werden.

Im Verlauf des zweiten Halbjahres erarbeiten die Tutorinnen und Tutoren je nach Konzept die konkreten Workshop-Inhalte bzw. vertiefen ihre Kenntnisse anhand des vorgegebenen Materials. Auch wenn dies nicht immer möglich ist, wird ein regelmäßiger Termin für die Erarbeitungsphase des Konzepts empfohlen.

Je komplexer die Workshops im Peer-to-Peer-Konzept angelegt sind, umso früher müssen auch Terminierung und Organisation im Schulalltag angegangen werden. Die Erarbeitung und Aufarbeitung der Inhalte und Materialien durch die Tutorinnen und Tutoren nehmen einen guten Teil des Schuljahres in Anspruch. Falls ein Projekt zum ersten Mal läuft oder durch jährlich wechselnde Gruppen (P-Seminar, Projektklasse, etc.) durchgeführt wird, ist ein Tutoring der jüngeren Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahres bzw. am Anfang des nächsten Schuljahres sinnvoll. Bei Tutorengruppen, die länger zusammenbleiben, sind natürlich auch andere Termine denkbar.

Termine mit externen Referentinnen und Referenten sind langfristig einzuplanen. Gerade bei einer schulübergreifenden Ausbildung von Tutorinnen und Tutoren ist eine Abstimmung der Termine am Ende des vorherigen Schuljahres ratsam.

Sofern Kontakte zu anderen Schulen bestehen, die ebenfalls Medientutorinnen und Medientutoren ausbilden, empfiehlt es sich, Termine zum Austausch und für gemeinsame Exkursionen festzulegen. Der Aufbau eines Netzwerks hat sich in der Praxis bewährt und ist daher sehr zu empfehlen.

Termine, an denen Eltern der teilnehmenden Tutees, eventuell auch andere Interessierte, über medienpädagogische Themen informiert werden, können in das Peer-to-Peer-Projekt auf unterschiedliche Weise eingebunden werden. Denkbar sind zum Beispiel Vorträge von externen Referentinnen und Referenten (Pädagogisches Fachpersonal, Polizei, Suchtbeauftragte, Medienschaffende) oder von den Medientutorinnen und Medientutoren selbst, etwa im Rahmen eines Mini-Workshops oder einer P-Seminar-Präsentation.

Auch hier gilt wieder: Frühzeitige Planung und Kooperation mit der Schulleitung sind wichtig!

Tipp

In den meisten P2P-Projekten stehen Unterstützungsangebote wie Ablaufpläne, Vordrucke für Elternbriefe, Listen mit Ansprechpartnern und mehr zur Verfügung. Einige bieten sogar Konzepte für Elternabende und Informationsveranstaltungen an.

Voraussetzungen für das Gelingen

Damit ein reibungsloser Ablauf des Tutorings sichergestellt werden kann, müssen zudem organisatorische Details im direkten Vorfeld der geplanten Durchführung geklärt werden.

Anhand eines Elternbriefs werden die Schülerinnen und Schüler und die Eltern über das Format des Peer-to-Peer-Konzepts, dessen Inhalte und den Ablauf informiert. Hierbei ist es ratsam eine Einwilligungserklärung zur Veröffentlichung von Fotos der Kinder und Jugendlichen beizulegen, falls während der Workshops Fotos für den Jahresbericht, die Schulhomepage oder für Presseberichte aufgenommen werden. Idealerweise findet begleitend ein Elternabend zum medienpädagogischen Peer-to-Peer-Projekt statt.

Das gesamte Kollegium muss Kenntnis über den Inhalt und den Ablauf des medienpädagogischen Peer-to-Peer-Vorhabens erhalten. Dabei soll auch über die Abwesenheit der Medientutorinnen und Medientutoren vom Unterricht informiert werden und die Termine langfristig in den Schulkalender und den Schulaufgabenplan eintragen werden. 

Die betreuenden Lehrkräfte sind dafür verantwortlich, sowohl die Tutorengruppe als auch die jüngeren Schülerinnen und Schüler so ein- und aufzuteilen, dass die Ziele des medienpädagogischen Projekts möglichst gut erreicht werden. Um den Tutorinnen und Tutoren die Arbeit und die Übersicht zu erleichtern, sollten die Unterstufenklassen in kleinere Gruppen aufgeteilt werden.

Je nach Gruppengröße sollten mindestens drei Tutorinnen oder Tutoren die Gruppe betreuen. So lassen sich Aufgaben besser verteilen und eventuelle Ausfälle abfangen. Mehr als fünf bis sechs Tutoren pro Gruppe sind nicht zu empfehlen.

Sollte das Tutoring im Rahmen eines jahrgangsstufenweiten Projekttages stattfinden, können die Gruppen auch klassenübergreifend gemischt werden.

Mit „neuen Leuten” in einer Gruppe zu arbeiten kann hilfreich sein, Spannungen innerhalb von Klassen können vermieden werden und die Abgrenzung zum normalen Fachunterricht ist deutlicher. Auch kann eine Mischung der jüngeren Schülerinnen und Schüler Disziplinprobleme vermeiden und den Tutorinnen und Tutoren die Arbeit erleichtern.

Tipps für Projekttage

Vor allem bei der Durchführung von Tutorings, die über zwei bzw. mehrere Projekttage angelegt sind, sollten einige Faktoren bedacht werden:

Ein genauer Zeitplan muss im Vorfeld von den verantwortlichen Lehrkräften nach Rücksprache mit der Schulleitung erstellt werden. Anhand der Planung müssen Räume und Vertretungen vom Stundenplaner der Schule festgelegt werden. Dabei ist zu beachten, dass zudem ein Ablaufplan mit Räumen und Zeiten für Tutorinnen und Tutoren, Tutees und Vertretungslehrkräfte erstellt wird.
Damit alle Beteiligten wissen, wann sie wo sein müssen, sollte an zentraler Stelle eine Übersicht der Gruppeneinteilung sowie der Zeit- und Raumplanung sichtbar sein. Es empfiehlt sich zusätzlich an allen Räumen, in denen Workshops stattfinden, Pläne auszuhängen.

Manchmal sind die Tutorinnen und Tutoren mit dem Workshop früher fertig, als geplant. Deshalb ist es wichtig, dass die Tutorinnen und Tutoren bereits bei der Vorbereitung den zeitlichen Ablauf des Tutorings im Blick haben und sich die einzelnen Module gut einteilen. Darüber hinaus sollten sie Zusatzmaterial als Zeitfüller zur Verfügung haben. Hier bieten sich Spiele, Filme und Spots zur Medienerziehung an.

Es ist empfehlenswert, die benötigten Materialien wie z. B. Stifte, Arbeitsblätter, Kleber, Kreppband für Namensschilder o. ä. am Nachmittag des Vortags in den Räumen zu verteilen. Wichtig ist es auch den Medientutorinnen und Medientutoren klare Anweisungen zu geben, wohin sie die Materialien nach Ablauf des Projekts wieder zurückbringen sollen. 
Zur Überprüfung der Anwesenheit brauchen die Tutorinnen und Tutoren Namenslisten ihrer Tutees. Diese können auch für die Erstellung von Namensschildern verwendet werden. Auch hier ist es von Vorteil, wenn sich die Tutoren bereits am Vortag vergewissern, dass alles Notwendige (PC, Beamer, Dokumentenkamera, usw.) vorhanden ist und auch funktioniert.

Bei den Peer-to-Peer-Projekten arbeiten die älteren mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern. Je nach Konzept ist die dauerhafte Anwesenheit einer Lehrkraft während der Workshops erwünscht oder eben nicht. Davon unberührt bleibt ihre Aufsichtpflicht. Im Falle der Abwesenheit sollten nach Möglichkeit zwei Lehrkräfte jederzeit zur Verfügung stehen und die Tutorinnen und Tutoren nicht nur bei Technik- und Disziplinproblemen, sondern auch thematisch coachen.

Die Aufsicht führenden Lehrkräfte sind grundsätzlich für die Vollständigkeit der Gruppen verantwortlich. Sie müssen die Räume auf- und später abschließen und eventuell die Tutorinnen und Tutoren bei der Inbetriebnahme der PCs, Displayboards oder Beamer unterstützen.

 

Tipp

Das Projekt Netzgänger hält für die Workshops jeweils Checklisten bereit.

Grundlage aller Durchführungen sind gemeinsame Gespräche zwischen Medientutorinnen und Medientutoren. Ein Beispiel, wie Gesprächsregeln gemeinsam erarbeitet werden können, finden Sie hier:

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