P2P | Durchführung eines Projekts
Umfassender Überblick über die einzelnen Teilbereiche eines medienpädagogischen Peer-to-Peer-Projektes
Nach der Einarbeitung ins Thema und der Klärung grundlegender Rahmenbedingungen steht die Auswahl der Tutees und des gewünschten Formats zur Umsetzung des medienpädagogischen Tutorings an.
Ebenso muss festgelegt werden, wer als Medientutorin oder Medientutor in Frage kommt, und wie diese ausgebildet werden.
Als besonders geeignet für ein Peer-to-Peer-Tutoring haben sich in der Praxis die Jahrgangsstufen 5 bis 7 gezeigt. Nachdem Sie sich für eine Zielgruppe entschieden haben, die als Tutees am Projekt teilnehmen, sollten Sie sich Gedanken über das konkrete Format des Tutorings machen. Hier finden Sie ein kleine Auswahl unterschiedlicher Formate:
Projekttage: Die Tutorengruppe organisiert einen „Thementag” für eine festgelegte Zielgruppe und bietet entsprechende Workshops an
Doppelstunden: Tutorings können auch in den regulären Tagesablauf eingeschoben werden und behandeln in 90 Minuten ein zentrales Thema
Barcamp: Diese „Nicht-Konferenz” bietet an einem Projekttag mehrere Diskussionsorte und verarbeitet besonders gut Vorkenntnisse und Expertenwissen der Zielgruppe
Projekt mit Grundschulklassen: Mit Inhalten, die für jüngere Schülerinnen und Schüler etwa zum Übertritt an weiterführende Schulen relevant werden, können schulübergreifende Peer-to-Peer-Projekte durchgeführt werden. Neben der Förderung von Medienkompetenz können so auch Kontakte und Kooperationen angebahnt oder gepflegt werden
Sobald die Wahl des gewünschten Peer-to-Peer-Formats getroffen ist, kann die Lehrkraft beginnen, gezielt Medientutorinnen und Medientutoren für das nächste Schuljahr anzusprechen. Dabei wird sie von der Schulleitung unterstützt.
Bei der Auswahl von Medientutoren hat sich eine Differenz von mindestens zwei Schuljahren zwischen Tutorinnen bzw. Tutoren und Tutees als sinnvoll erwiesen. Für ein Peer-to-Peer-Tutoring in Jahrgangsstufe 5 sollte an weiterführenden Schulen nicht vor Jahrgangsstufe 7 mit der Ausbildung der Tutorinnen und Tutoren begonnen werden.
Kleinere und thematisch überschaubare P2P-Projekte können bereits von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 durchgeführt werden.
Tutorinnen und Tutoren in medienpädagogischen Peer-to-Peer-Projekten sollten, ähnlich wie in anderen Tutorenprojekten, ein grundlegendes Interesse an der Arbeit mit jüngeren Schülerinnen und Schülern sowie Lernbereitschaft und Engagement für außerunterrichtliche Projekte mitbringen. Besondere technische oder mediale Vorkenntnisse sind nicht nötig. Sie entscheiden sich in der Regel freiwillig für die Teilnahme am Projekt und sind dadurch motiviert, sich evtl. fehlende Kenntnisse und Kompetenzen noch im Projektverlauf zu erarbeiten.
Die Akquise kann neben einer Information über das Projekt in den anvisierten Klassen, Werbeplakaten im Schulhaus oder der Ausschreibung eines Wahlkurses oder P-Seminars erfolgen. Weiterhin hilfreich können Nachfragen bei Kolleginnen und Kollegen hinsichtlich engagierter und verlässlicher Schüler sein, die ein besonderes Interesse an medienspezifischen Themen haben.
Zudem können Veröffentlichungen auf der Schulwebseite und im Jahresbericht oder die Mitwirkung bereits ausgebildeter Medientutorinnen und -tutoren beim Schulfest die Gewinnung interessierter Peer-to-Peer-Tutorinnen und -Tutoren unterstützen.
Auch eine gezielte Ansprache geeigneter Tutorinnen und Tutoren, gegebenenfalls auch durch „amtierende” Peer-to-Peer-Mitwirkende, hat sich als sinnvoll erwiesen.
Falls es zu viele Interessenten für das Projekt gibt, ist ein Bewerbungsverfahren, zum Beispiel mit einem Motivationsschreiben, zu empfehlen.
Umfassender Überblick über die einzelnen Teilbereiche eines medienpädagogischen Peer-to-Peer-Projektes