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3.2 Kapieren statt Kopieren - KI lernförderlich nutzen

1 Einführung

Zoe und Noah sitzen in der Aula. Ihre Lehrkraft hat ihnen die Aufgabe gestellt, zu einem aktuellen Thema aus dem Unterricht („Kinderarbeit heute„) eine Präsentation zu erarbeiten.

Noah hat eine Idee: „Zoe, lass uns einfach diese neue KI-Anwendung nutzen, dann sind wir schnell fertig.” Gesagt, getan. Die beiden kopieren die Inhalte fast eins zu eins in die Präsentation, fügen noch ein paar Bilder dazu, fertig. Während der Präsentation vor der Klasse wirkt alles wie aus einem Sachbuch: glatt, perfekt, zu perfekt... Die Lehrerin stellt kritische Fragen: „Wie habt ihr entschieden, welche Informationen wichtig sind? Hat vielleicht eine KI-Anwendung bei eurer Arbeit eine Rolle gespielt?„ Zoe wird nervös. Sie flüstert Noah zu: „Wir haben doch gar nichts selbst gemacht…”

In der Pause sitzen sie still im Gang. Zoe sagt: „Irgendwie war das nicht richtig. Vielleicht hätten wir die Anwendung ganz anders nutzen können, so, dass sie uns beim Lernen hilft und nicht einfach alles übernimmt."

2 Aus Fehlern lernen

Du hast erlebt, in welche Situation Zoe und Noah geraten sind. Jetzt sitzt Zoe still im Gang und denkt nach.

Stell dir vor, du könntest in ihren Kopf schauen. Sie hat viele Gedanken – manche unterstützen ihr Lernen, andere eher nicht.

Sortiere Zoes Gedanken: Welche unterstützen ihr Lernen? Zieh passende Gedanken in die Blasen. Es gibt mehrere sinnvolle Lösungen.

Aus Zoes Gedanken wird deutlich: KI hilft nicht beim Lernen, wenn man die Antworten einfach nur kopiert. Entscheidend ist, sie so einzusetzen, dass eigene Überlegungen und Entscheidungen eine Rolle spielen.

3 Der Dreischritt: Planen - Fragen - Prüfen

Damit aus Inhalten Wissen wird, müssen KI-generierte Ergebnisse bewusst genutzt werden: vorher planen, währenddessen Fragen stellen und danach prüfen. So unterstützt die Anwendung von KI deinen Lernprozess, statt ihn zu ersetzen.

4 Beispiele aus deinem Lernalltag

Diese drei Schritte – Planen, Fragen, Prüfen – lassen sich auf unterschiedliche Lernsituationen anwenden. Ob du Inhalte verstehen willst, sie durch Üben festigst, etwas Eigenes erstellst oder dir Hilfe holst: Der Ablauf bleibt gleich.

Verstehen

Inhalte mit KI-Unterstützung erschließen.

Worum geht’s?

Oft musst du Inhalte verstehen und nachvollziehen - von Vokabeln über Matheformeln bis zu geschichtlichen Ereignissen und Fachbegriffen. KI-Systeme lassen sich für Erklärungen, Beispiele und Begriffsklärungen nutzen; verstanden wird durch planen, fragen, prüfen.

So funktioniert’s – am Beispiel Englisch

💡 Tipp: KI-Systeme können dir Erklärungen und Beispiele geben, merken und anwenden musst du selbst.

📚 Gut zu wissen: Du trainierst Ziele setzen, präzise fragen, Antworten kritisch prüfen.

Üben

Sicherheit gewinnen durch gezieltes Anwenden.

Worum geht’s?

Viele Inhalte werden erst wirklich in deinem Gehirn gespeichert, wenn du sie regelmäßig übst und anwendest – Vokabeln, Grammatik, Rechenwege. KI-Systeme kannst du für passende Übungsaufgaben nutzen; Lösungen prüfst du anschließend gezielt und verbesserst deine Schritte.

So funktioniert’s – am Beispiel Mathematik

💡 Tipp: Bitte um Aufgaben ohne Lösungen – so übst du wirklich.

📚 Gut zu wissen: Du stärkst Fehler erkennen, Schritte nachvollziehen, eigene Lösungswege entwickeln.

Erstellen

Eigene Produkte wie Plakate oder Referate entwickeln.

Worum geht’s?

Bei Referaten, Texten oder Präsentationen brauchst du eine klare Struktur und eigene Ideen. KI-Systeme können Gliederungen, Stichpunkte oder Einstiegsfragen liefern – ausgearbeitet und mit Beispielen gefüllt wird das Lernprodukt von dir selbst.

So funktioniert’s – am Beispiel Referat Geographie

💡 Tipp: Nutze Vorschläge für Struktur und Ideen, aber fülle sie mit deinen eigenen Beispielen.

📚 Gut zu wissen: Du lernst strukturieren, eigene Beispiele einbringen, verständlich präsentieren.

Hilfe

Rückmeldung erhalten und Arbeiten gezielt verbessern.

Worum geht’s?

Nach einem ersten Entwurf ist es oft schwer zu sehen, was schon passt und was noch fehlt. KI-Systeme kannst du nutzen, um gezielt Rückmeldung zu Klarheit, Aufbau oder Belegen zu bekommen – überarbeitet und verbessert wird am Ende von dir selbst.

So funktioniert’s – am Beispiel Deutsch

💡 Tipp: Bitte gezielt um Feedback zu einem Punkt – so bleibt dein Text dein eigener.

📚 Gut zu wissen: Du übst Feedback einschätzen, gezielt überarbeiten, Argumentation verbessern.

5 Reflexion

Nach dem Referat, das nicht gut gelaufen war, nahm sich ihre Lehrerin Zeit für eine Stunde: Wie kann man KI so nutzen, dass man Inhalte versteht, übt und verbessert? Dabei lernten Zoe und Noah den Dreischritt kennen – planen, fragen, prüfen.

Jetzt sitzen sie wieder in der Aula. Vor ihnen liegt die erste Version ihres Referats – fast komplett von einem KI-System übernommen.

Noah schaut auf den Titel. „Ganz ehrlich: Das passt nicht zu uns.“

Zoe nickt. „Aber jetzt wissen wir, wie es besser geht.“

„Ich hab unsere Lehrerin gefragt, ob wir das überarbeitete Referat nochmal vorstellen dürfen“, sagt Noah. „Sie meinte: Ja – wenn wir diesmal zeigen können, wie wir gearbeitet haben.“

Zoe lehnt sich zurück. „Dann lass uns anfangen.“

Mission erfüllt!

Super, du hast alle Onlineinhalte erfolgreich bearbeitet! Führe nun einen kurzen Selbstcheck durch.

📋 Kurzer Selbstcheck

  • Hast du alle drei Kompetenzen erreicht und auf deinem Arbeitsblatt abgehakt?

  • Falls dir etwas noch nicht klar ist, schau nochmal in der Lektion nach!

Denke immer daran:

✨ KI kann dir helfen - aber lernen musst du selbst! ✨

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