Drei Gründe, warum sich Flipped Classroom lohnt
Lehrkräfte haben viel zu tun. Neben Unterrichtsvorbereitung und Leistungsnachweisen fallen Gespräche mit Eltern, Organisatorisches wie Geld einsammeln und vieles mehr an. Warum sollten Sie sich das antun, zusätzlich noch eine neue Unterrichtsmethode auszuprobieren?
1. Weil's total einfach ist
Klar können Sie aufwändige Erklärvideos mit Profi-Mikro, Ringlicht und schicken Animationen produzieren. Aber warum sich die Mühe machen? Im Internet gibt es Tausende gut gemachter Erklärvideos, die nur darauf warten, didaktisch sinnvoll von Ihnen eingesetzt zu werden. Ein Videolink dazu ist schnell verschickt oder an die Tafel geschrieben. Und Aufgaben haben Sie ohnehin schon - die hätten Sie ja normalerweise als Hausaufgabe gegeben.
2. Weil ich mehr über meine Klasse erfahre
Als erfahrene Lehrkraft merken Sie im Unterrichtsgespräch oder bei der Hausaufgabenverbesserung, wer die Inhalte verstanden hat und wer noch Unterstützung braucht. Aber noch effektiver klappt das, wenn Sie eine komplette Unterrichtsstunde Zeit dafür haben: Sie gehen von Schülerin zu Schüler, schauen mal hier und mal da über die Schulter, beantworten Fragen oder etwas noch einmal. Durch die Rückmeldung aus der Klasse fällt es ihnen auch leicht, zu entscheiden, ob Sie die Methoden wieder einsetzen möchten, ob das Video geeignet war oder ob mehr Differenzierung hilfreich wäre. Apropos:
3. Weil ich super differenzieren kann
Bei der Hausaufgabe bekommen alle die gleichen Aufgaben. Das ist fair. Niemand muss mehr machen als die anderen. Und es spart Zeit. Im Unterricht muss die Hausaufgabe nur noch kurz verbessert werden, der Rest der Stunde steht noch voll zur Verfügung. Beim „Flipped Classroom” steht genau diese Zeit auch zur Verfügung. Nur wie die Zeit genutzt wird, kann individuell unterschiedlich sein: Manche benötigen leichtere Aufgaben, andere können schwierigere bearbeiten. Und wiederum andere arbeiten zwar an schwierigeren, benötigen aber noch Hilfestellungen. Kurzum: Sie haben die Möglichkeit, jeder Schülerin und jedem Schüler genau die Anforderung zu bieten und die Unterstützung zukommen zu lassen, die für sie passend ist. Niemand muss sich langweilen oder überfordert fühlen. Und weil Sie bei der Aufgabenbearbeitung dabei sind, können Sie auch spontan umplanen: Doch die leichtere Aufgabe für David und die schwierigere für Yalda? Kein Problem!