H5P-Interaktives Video
Der H5P-Inhaltstyp Interaktives Video ergänzt Videos um Fragen, Aufgaben, Lesezeichen und vieles mehr.
Betrachtet man den Erfolg von sogenannten Edu-Influencerinnen und -Influencer und diverser Online-Nachhilfe-Plattformen mit Erklärvideos, liegt die Vermutung nahe, dass das Lernen mit Erklärvideos gut funktioniert.
Aber ist dem so? Welche Lernwirksamkeit haben Erklärvideos im Allgemeinen? Von welchen Faktoren und Merkmalen der Videos hängt der Erfolg ab?
Im Folgenden stellen wir Ihnen Beiträge zur wissenschaftlichen Diskussion über die Lernwirksamkeit von Erklärvideos vor.
Sowohl im privaten Umfeld als auch im schulischen Bereich gewinnen Erklärvideos zunehmend an Bedeutung. Empirische Befunde belegen positive Effekte von Erklärvideos für kognitive (Wissenszuwachs) sowie für nicht-kognitive Faktoren (z.B. Motivation, Aufmerksamkeit). Dies gilt sowohl für die Rezeption als auch die Produktion von Videoerklärungen.
Darüber hinaus befassen sich empirische Studien zunehmend mit der Analyse der Wirkung verschiedener Gestaltungselemente von Erklärvideos (z.B. Interaktivität, Eigenschaften der erklärenden Person). ... Zu diesem Zweck wurden 24 Studien gesichtet, die sich mit der Wirkung einzelner Gestaltungselemente befassen.
Auf Basis der Befunde werden Gestaltungsempfehlungen für Erklärvideos ausgesprochen. Es zeigt sich, dass insbesondere der Einsatz interaktiver Elemente bedeutsam für den Lernerfolg ist. Zudem wirken sich die gewählte Perspektive (d.h. die Entscheidung, ob das Video aus der Sicht des Erklärenden oder der Person, die das Modell beobachtet, gezeigt wird) sowie das Design (z.B. Ästhetik) signifikant auf den Lernerfolg aus.
...
Auf Basis der rezipierten Studien erweisen sich folgende Elemente als bedeutsam:
Die Möglichkeit, interaktive Elemente zu nutzen, wirkt sich positiv auf den Lernerfolg aus. Den Lernenden wird eine aktive und individuelle Verarbeitung der Videoinhalte ermöglicht, indem die Erklärung an unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten oder kognitive Voraussetzungen angepasst werden kann. Hierdurch wird ein zentraler Nachteil von Videoerklärungen ausgeglichen – die fehlende Abstimmung auf den individuellen Adressaten.
Bei der Demonstration einer Handlung – insbesondere einer komplexen Handlung – sollte das Video aus Sicht des Erklärenden gedreht werden. Beim Nachmachen der Handlung wird so der Cognitive Load des Lernenden reduziert, da der Perspektivenwechsel entfällt.
Die Betrachtung eines Videos mit älteren Erklärenden wirkt sich im Vergleich zu Peer-Erklärungen positiv auf den Lernerfolg, die Lernanstrengung und die Beurteilung der Erklärungsqualität aus. Lernende scheinen älteren Erklärenden eine höhere Expertise zuzuschreiben und ihren Erklärungen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Durch die Vielzahl an Informationen, die in einem Video auf unterschiedlichen Kanälen transportiert werden, ist es sinnvoll, die Länge der Darbietung einzuschränken. Empirische Befunde legen eine maximale Länge von sechs Minuten nahe.
Es zeigen sich signifikante lernwirksame Effekte eines Lernumgebungsdesigns, welches positive Emotionen auslöst. Zudem wirkt sich die wahrgenommene Ästhetik und Nutzerfreundlichkeit des Designs auf die Emotionen, die Motivation und den Lernerfolg der Lernenden aus.
CC-BY Findeisen, Stefanie, Sebastian Horn, und Jürgen Seifried
Jugendliche nutzen viele Möglichkeiten der digitalen Medien, um außerhalb der Schule zu lernen, etwa durch Erklärvideos und Tutorials. Anders aber als zum Lernen in der Schule gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie Lernen mithilfe digitaler Medien außerhalb der Schule funktioniert. Gerade das ist aber für die Steuerung von Bildungsprozessen und für eine bestmögliche Lernförderung im Kontext der Digitalisierung relevant. Hier setzt das Verbundprojekt der RWTH Aachen und der Universität Bremen an: Das interdisziplinäre Team untersucht, wie Lernen und Bildung bei Jugendlichen außerhalb der Schule mit Einsatz von digitalen Medien funktioniert, etwa bei Erklärvideos oder Tutorials, Foren, Blogs auf Youtube. Im Folgenden werden die ersten Erkenntnisse einer Marktanalyse schulbezogener Erklärvideos vorgestellt.
CC-BY Cwielong, Ilona Andrea, und Sven Kommer
Den Unterrichtsstoff zuhause erarbeiten und im Klassenzimmer üben: Flipped Classroom dreht die klassische Abfolge von Unterricht wortwörtlich um. Diese innovative Methode erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler. Ihre Lernwirksamkeit wird seit einigen Jahren auch vermehrt wissenschaftlich untersucht. Die Metaanalyse »Effectiveness of the Flipped Classroom on Student Achievement in Secondary Education: A Meta-Analysis« von Wagner, Gegenfurtner und Urhane (2020) fasst nun erstmals alle vorliegenden Befunde für Lernende der Sekundarstufe zusammen und untersucht, ob und wie Flipped Classroom sich auf den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern auswirkt.
CC-BY Knogler, M., Mazziotti, C., & CHU Research Group (2020)
Der H5P-Inhaltstyp Interaktives Video ergänzt Videos um Fragen, Aufgaben, Lesezeichen und vieles mehr.
Erklärvideos müssen sowohl technisch als auch didaktisch für den Einsatzzweck passen. Einen Einblick gibt der folgende Artikel.
Vorstellung des mit dem Deutschen Lehrerpreis 2019 ausgezeichneten Kooperationsprojektes
Erfahren Sie, wie QR-Codes oder Kurzlinks von Erklärvideos erstellt werden und was denkbare Einsatzszenarien im Unterricht sind.
Das Einbetten von Videos wird ausführlich erklärt und für unterschiedliche Quellen vorgestellt.
Erfahren Sie, wie Erklärvideos lernförderlich im Unterricht eingesetzt werden können.