Differenzieren in der Praxis
Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht - mit konkreten Beispielen in mebis
Abgestufte Lernhilfen eignen sich, um selbstgesteuertes und eigenverantwortliches Lernen zu fördern. Zu einer Aufgabe oder Problemstellung werden unterschiedliche Hilfen als optionales Angebot vorbereitet. Lernende können so den für sie passenden Grad an Unterstützung wählen und sich beispielsweise sukzessive von Hilfe zu Hilfe bis zur Gesamtlösung vorarbeiten.
Die Verwendung abgestufter Lernhilfen ist eine erprobte Methode des Präsenzunterrichts. Bei der Umsetzung in digitaler Form bieten sich einige Vorteile: Mit dem hier vorgeschlagenen Vorgehen können Lernszenarien mit abgestuften Lernhilfen denkbar einfach für Lerngruppen angeboten und mit anderen Lehrkräften ausgetauscht werden. Da die Hilfen in der Regel nur wenig umfangreich sind, lassen sich diese Szenarien auch sehr gut mit Tablets und Smartphones umsetzen. Die Methode birgt darüber hinaus die Möglichkeit, anhand des nötigen Maßes an Hilfe den eigenen Lernstand abzuleiten: Werden nur wenige Hilfen benötigt, ist der Lernstand vermutlich mindestens auf einem mittleren Niveau bzw. logisches Denken und Schlussfolgern sind ausgeprägt.
Abgestufte Lernhilfen lassen sich sehr gut in der mebis Lernplattform umsetzen. Dort haben Sie die Möglichkeit, Begriffe mit zugehörigen Erläuterungen in einem Glossar anzulegen. Sofern die Begriffe im Kursraum an anderer Stelle verwendet werden, erscheinen diese dort automatisch als Link.
Mehr Informationen dazu finden Sie im letzten Abschnitt dieses Beitrags.
Die Einführung der Methode ist entscheidend für deren Wirksamkeit. Eine effektive Umsetzung ist nur möglich, wenn die Lernenden nicht einfach unreflektiert eine Hilfe nach der anderen verwenden. Stattdessen sollten sie zunächst eigene Überlegungen anstellen und erst im Anschluss daran Hilfestellungen gezielt auswählen. Auf diese Weise kann das eigene Vorgehen überprüft oder eine mögliche Blockade bzw. ein Denkfehler überwunden werden.
Im Sinne des eigenverantwortlichen Lernens übernehmen die einzelnen Schülerinnen und Schüler ein spürbares Maß an Verantwortung. Sie entscheiden jeweils selbst, wie hoch Anstrengung und mögliche Frustration ausfallen. Die Verfügbarkeit von Lösungen erleichtert theoretisch das Schummeln. Auch dieser Aspekt sollte mit den Lernenden vorab thematisiert werden, so dass klar wird, dass dem Weg zum Wissenserwerb eine höhere Bedeutung beigemessen wird, als dem purem Faktenwissen.
Entscheidend bei der Umsetzung ist auch die Reflexion der Lernprozesse durch die einzelnen Lernenden. Eine individuelle Reflexion kann beispielsweise anhand eines Wortgeländers umgesetzt werden, etwa mit Begriffen wie „Frustration”, „Erfolg”, „anstrengend”, „Lösung”, „Spaß”, „seine Ruhe haben”, „Druck”.
Um zu erfahren, wie andere Lehrkräfte abgestufte Lernhilfen einsetzen, können Sie sich Beispielkurse auf teachSHARE ansehen. Die Kurse sind als Kopie direkt für Ihren Unterricht einsetzbar. Sie können aber auch als Anregung für eigene Projekte dienen. Zwei Beispiele aus dem Fach Chemie sowie eine Kursbeschreibung finden Sie über die nachfolgenden Links.
In der mebis Lernplattform können abgestufte Lernhilfen über ein Glossar angelegt werden. Eine Einstellung der Aktivität „Glossar” ermöglicht es, sämtliche darin enthaltene Begriffe im gesamten Kursraum automatisch verlinken zu lassen. Eine Kurzanleitung dazu finden Sie etwas weiter unten.
In Abbildung 1 sehen Sie ein Einsatzbeispiel: Im Anschluss an eine Aufgabenstellung sind hier die Begriffe HilfeInd1, HilfeInd2 und HilfeInd3 eingetragen. Dieselben Begriffe sind auch im Glossar eingetragen (Abb. 2). Nachdem im Glossar die automatische Verlinkung aktiviert wurde, werden die Begriffe im Text automatisch zu Links. Lernende haben dadurch die Möglichkeit, sich gestufte Hilfestellungen direkt anzusehen, die im Glossar beispielsweise als Text (Abb. 3) oder als Grafik (Abb. 4) hinterlegt worden sind.
Zum Aktivieren der automatischen Verlinkung von Begriffen in einem Glossar im gesamten Kursraum müssen Sie nur eine kleine Voreinstellung verändern: Öffnen Sie zunächst das gewünschte Glossar und klicken rechts neben dem Namen des Glossars auf das Zahnrad-Symbol. Das Aktionsmenü öffnet sich. Klicken Sie nun auf „Einstellungen bearbeiten“. Die Einstellungen des Glossars können Sie alternativ auch direkt beim Anlegen dieser Aktivität anpassen. Die Einstellung zum Aktivieren der automatischen Verlinkung finden Sie in den Glossar-Einstellungen im Abschnitz „Einträge“. Wie im Screenshot zu sehen müssen Sie nun lediglich das Auswahlfeld neben „Automatisch verlinken“ auf „Ja“ umstellen. Speichern Sie die Änderungen anschließend unten auf der Seite.
Um sicherzustellen, dass Hilfestellungen nur an der gewünschten Stelle verlinkt werden, empfiehlt es sich, einzigartige Begriffe zu verwenden, wie im Beispiel HilfeInd1. Dieser Begriff wurde bewusst gewählt, da er in dieser Form nur ein einziges Mal im Kurs vorkommt - unerwünschte Verlinkungen entstehen auf diese Weise nicht.
Anders verhält es sich bei Erläuterungen zu Fachbegriffen. Hier sind Mehrfachverlinkungen desselben Begriffs erwünscht: Bei jeder Nennung des Fachbegriffs entsteht ein Link zum selben Eintrag im Glossar. Es muss also nicht darauf geachtet werden, „einzigartige” Formulierungen zu finden.
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