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Abgestufte Lernhilfen

Abgestufte Lernhilfen eignen sich, um selbst­gesteuer­tes und eigen­verant­wortliches Lernen zu fördern. Zu einer Aufgabe oder Problem­stellung werden unterschiedliche Hilfen als optionales Angebot vorbereitet. Lernende können so den für sie passenden Grad an Unter­stützung wählen und sich beispiels­weise sukzessive von Hilfe zu Hilfe bis zur Gesamt­lösung vorarbeiten.

Grafik: Stufen zu einem Doktorhut
© istock.com/Gugai

Vorteile abgestufter Lernhilfen

Die Verwendung abgestufter Lernhilfen ist eine erprobte Methode des Präsenzunterrichts. Bei der Umsetzung in digitaler Form bieten sich einige Vorteile: Mit dem hier vorge­schla­genen Vorgehen können Lern­sze­narien mit abgestuften Lern­hilfen denkbar einfach für Lern­gruppen angeboten und mit anderen Lehr­kräften ausge­tauscht werden. Da die Hilfen in der Regel nur wenig um­fang­reich sind, lassen sich diese Sze­narien auch sehr gut mit Tablets und Smartphones umsetzen. Die Methode birgt darüber hinaus die Möglichkeit, anhand des nötigen Maßes an Hilfe den eigenen Lernstand abzuleiten: Werden nur wenige Hilfen benötigt, ist der Lernstand vermutlich mindestens auf einem mittleren Niveau bzw. logisches Denken und Schlussfolgern sind ausgeprägt.

Jugendliche geht bunte Stufen hinauf
© istock.com/SPmemory

Hinweis zur Umsetzung

Abgestufte Lernhilfen lassen sich sehr gut in der mebis Lernplattform umsetzen. Dort haben Sie die Möglichkeit, Begriffe mit zugehörigen Erläuterungen in einem Glossar anzulegen. Sofern die Begriffe im Kursraum an anderer Stelle verwendet werden, erscheinen diese dort automatisch als Link.

Mehr Informationen dazu finden Sie im letzten Abschnitt dieses Beitrags.

 Didaktische Vorüberlegungen

 Einführung der Methode

Die Einführung der Methode ist entscheidend für deren Wirk­samkeit. Eine effektive Umsetzung ist nur möglich, wenn die Lernenden nicht einfach un­reflek­tiert eine Hilfe nach der anderen verwenden. Statt­dessen sollten sie zunächst eigene Überle­gungen anstellen und erst im Anschluss daran Hilfestellungen gezielt auswählen. Auf diese Weise kann das eigene Vorgehen überprüft oder eine mögliche Blockade bzw. ein Denkfehler überwunden werden.

 Eigenverantwortung

Im Sinne des eigen­verant­wortlichen Lernens übernehmen die einzelnen Schülerinnen und Schüler ein spürbares Maß an Verant­wortung. Sie entscheiden jeweils selbst, wie hoch An­strengung und mögliche Frustra­tion ausfallen. Die Verfüg­barkeit von Lösungen erleichtert theoretisch das Schummeln. Auch dieser Aspekt sollte mit den Lernenden vorab thematisiert werden, so dass klar wird, dass dem Weg zum Wissens­erwerb eine höhere Bedeutung beigemessen wird, als dem purem Faktenwissen.

 Individuelle Reflexion

Entscheidend bei der Umsetzung ist auch die Reflexion der Lern­prozesse durch die einzelnen Lernenden. Eine individuelle Reflexion kann beispiels­weise anhand eines Wortgeländers umgesetzt werden, etwa mit Begriffen wie „Frustration”, „Erfolg”, „anstrengend”, „Lösung”, „Spaß”, „seine Ruhe haben”, „Druck”.

Grafik mit Kopf, in dem Zahnräder zu sehen sind
© istock.com/gmast3r

Tipp: teachSHARE

Um zu erfahren, wie andere Lehrkräfte abgestufte Lernhilfen einsetzen, können Sie sich Beispielkurse auf teachSHARE ansehen. Die Kurse sind als Kopie direkt für Ihren Unterricht einsetzbar. Sie können aber auch als Anregung für eigene Projekte dienen. Zwei Beispiele aus dem Fach Chemie sowie eine Kursbeschreibung finden Sie über die nachfolgenden Links.

 Abgestufte Lernhilfen in der mebis Lernplattform

In der mebis Lernplattform können abgestufte Lernhilfen über ein Glossar angelegt werden. Eine Einstellung der Aktivität „Glossar” ermöglicht es, sämtliche darin enthaltene Begriffe im gesamten Kursraum automatisch verlinken zu lassen. Eine Kurzanleitung dazu finden Sie etwas weiter unten.

Beispiel

In Abbildung 1 sehen Sie ein Einsatzbeispiel: Im Anschluss an eine Aufgabenstellung sind hier die Begriffe HilfeInd1, HilfeInd2 und HilfeInd3 eingetragen. Dieselben Begriffe sind auch im Glossar eingetragen (Abb. 2). Nachdem im Glossar die automatische Verlinkung aktiviert wurde, werden die Begriffe im Text automatisch zu Links. Lernende haben dadurch die Möglichkeit, sich gestufte Hilfestellungen direkt anzusehen, die im Glossar beispielsweise als Text (Abb. 3) oder als Grafik (Abb. 4) hinterlegt worden sind.

Kurzanleitung: Automatisches Verlinken aktivieren

Zum Aktivieren der automatischen Verlinkung von Begriffen in einem Glossar im gesamten Kursraum müssen Sie nur eine kleine Voreinstellung verändern: Öffnen Sie zunächst das gewünschte Glossar und klicken rechts neben dem Namen des Glossars auf das Zahnrad-Symbol. Das Aktionsmenü öffnet sich. Klicken Sie nun auf „Einstellungen bearbeiten“. Die Einstellungen des Glossars können Sie alternativ auch direkt beim Anlegen dieser Aktivität anpassen. Die Einstellung zum Aktivieren der automatischen Verlinkung finden Sie in den Glossar-Einstellungen im Abschnitz „Einträge“. Wie im Screenshot zu sehen müssen Sie nun lediglich das Auswahlfeld neben „Automatisch verlinken“ auf „Ja“ umstellen. Speichern Sie die Änderungen anschließend unten auf der Seite.

Nützliche Tipps zur Umsetzung

Um sicherzustellen, dass Hilfestellungen nur an der gewünschten Stelle verlinkt werden, empfiehlt es sich, einzigartige Begriffe zu verwenden, wie im Beispiel HilfeInd1. Dieser Begriff wurde bewusst gewählt, da er in dieser Form nur ein einziges Mal im Kurs vorkommt - unerwünschte Verlinkungen entstehen auf diese Weise nicht.

Anders verhält es sich bei Erläuterungen zu Fachbegriffen. Hier sind Mehrfachverlinkungen desselben Begriffs erwünscht: Bei jeder Nennung des Fachbegriffs entsteht ein Link zum selben Eintrag im Glossar. Es muss also nicht darauf geachtet werden, „einzigartige” Formulierungen zu finden.

Video: Beispiel aus dem Fach Chemie

Screenshots

Aufgabenstellung (Textseite)
Abbildung 1: Aufgabenstellung (Textseite)
Hilfen/Lösungen (Glossar)
Abbildung 2: Hilfen/Lösungen (Glossar)
Hilfestellung als Text
Abbildung 3: Hilfestellung als Text
Hilfestellung als Grafik
Abbildung 4: Hilfestellung als Grafik

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