Makerspace - 3D Druck
3D-Druck ermöglicht eine kreative Produktentwicklung im Klassenzimmer. So können Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Ideen schnell als greifbare Modelle testen und verbessern.
Makerspaces eröffnen Schulen spannende Möglichkeiten für kreatives und praxisnahes Lernen. Doch mit diesen neuen Lernumgebungen verändert sich auch die Rolle der Lehrkraft grundlegend. Im Folgenden erfahren Sie, welche Kompetenzen Lehrkräfte für eine erfolgreiche Arbeit im Makerspace benötigen.
Makerspaces bereichern den schulischen Alltag durch offene Lernumgebungen, in denen Schülerinnen und Schüler eigene Ideen umsetzen, experimentieren und kreativ tätig werden können. Sie fördern projektorientiertes Arbeiten, interdisziplinäres Denken und den Umgang mit digitalen Werkzeugen. Damit diese Potenziale im Schulkontext wirksam werden, braucht es nicht nur technische Ausstattung, sondern auch ein pädagogisches Umdenken. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Rolle der Lehrkraft im Makerspace verändert und welche Kompetenzen für eine lernförderliche Begleitung erforderlich sind.
Es sind oft nur kleine Stellschrauben im pädagogischen Handeln, die gedreht werden und doch entsteht ein neues Rollenverständnis: Lehrpersonen treten aus der klassischen Vermittlerrolle heraus und werden zur Lernbegleitung, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Projektideen unterstützen. Statt Inhalte vorzugeben oder Lernschritte zu beobachten und zu kontrollieren, schaffen sie Freiräume für selbstständiges Arbeiten, fördern eine Kultur des Ausprobierens und begleiten die Lernenden dabei, eigene Lösungswege zu finden und aus Fehlern zu lernen.
Diese Haltung erfordert Vertrauen in die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sowie die Bereitschaft, Verantwortung abzugeben. Lehrkräfte agieren als Impulsgeber, stellen gezielte Fragen, bieten Orientierung und stellen Materialien bereit – ohne den kreativen Prozess vorzugeben. Sie fördern Neugier, Kreativität und Selbstwirksamkeit, indem sie eine Atmosphäre schaffen, in der Eigeninitiative nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht ist. Gerade die projekt- oder lösungsorientierte Arbeit im Makerspace bietet ideale Voraussetzungen dafür: Lernende können ihre Ideen konkret umsetzen, Herausforderungen meistern und dabei über sich hinauswachsen. Die Lehrkraft wird zur Ermöglicherin von Lernprozessen – eine Rolle, die methodische Offenheit, pädagogisches Feingefühl und den Mut zur Ungewissheit verlangt.
Um Schülerinnen und Schüler effektiv in einem Makerspace zu begleiten, benötigen Lehrkräfte eine Reihe spezifischer Kompetenzen:
Grundlegendes Wissen über digitale Werkzeuge wie 3D-Drucker, Lasercutter oder Mikrocontroller ist notwendig. Diese Fähigkeiten können durch gezielte Fortbildungen oder den Austausch mit Expertinnen und Experten verbessert werden. Zudem können Lehrkräfte bestehende Netzwerke nutzen, um ihre eigene technische Expertise zu erweitern. Viele gute Ideen werden fachbezogen auf Schulebene in Fortbildungen, auf Social Media oder über die Berufsorientierung durch Partnerfirmen oder ortsansässige Betriebe geteilt.
Lehrkräfte sollten Diskussionen moderieren, Ideen strukturieren und die Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler fördern können, ohne dabei zu stark einzugreifen. Gemäß den 4K der 21st Century Skills begleiten sie den Prozess und unterstützen dort, wo Hilfe gebraucht wird.
In einem Makerspace ist es normal, Fehler zu machen – das gehört zum Lernprozess. Lehrkräfte sollten den Lernenden beibringen, dass es gut ist, Fehler zu machen, wenn aus diesen gelernt wird. Sie selbst sollten dabei flexibel auf unvorhergesehene Situationen reagieren können.
Die Fähigkeit, Projekte so zu gestalten, dass sie den Interessen der Schülerinnen und Schüler entsprechen und diese in den Mittelpunkt zu stellen, ist essenziell. Gleichzeitig berücksichtigen Projekte in einem Makerspace natürlich die Lernziele des Lehrplans, bezogen auf den jeweiligen Fachunterricht.
Die Integration eines Makerspaces in den Schulalltag bringt wie jede offene Unterrichtsform Herausforderungen mit sich. Neben Zeitmangel sind dies oft auch fehlende technische und personelle Ressourcen oder Unsicherheiten im Umgang mit neuen Technologien. Lehrkräfte können diesen Herausforderungen begegnen, indem sie bestehende Netzwerke nutzen (siehe technologische Kompetenz) und auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie lokalen Makerspaces (Medienzentren bzw. BayernLabs) oder Unternehmen setzen, um Know-how und Ressourcen zu gewinnen. Sinnvoll ist es, einen Makerspace nicht vollumfänglich zu starten, sondern schrittweise einzuführen. Mit kleineren Projekten können Sie problemlos beginnen und die Komplexität mit der Zeit steigern. Für viele technische Geräte bieten die Hersteller passgenaue Schulungen an.
Zudem helfen zentrale Fortbildungen, die eigenen (technischen und/oder pädagogischen) Kompetenzen zu erweitern und mit neuen Ideen in weitere Projekte zu starten. Der Austausch mit erfahrenen Kolleginnen oder Kollegen in Schulen, die schon seit Längerem einen Makerspace betreiben hilft, Hürden zu überwinden. Sie können gut Auskunft darüber geben, welche Gruppengröße z. B. zum Start eines Projekts ideal ist, wie hoch die Komplexität eines Projekts zu bewerten ist oder welche Punkte in einem Projekt berücksichtigt werden sollten.
Die Rolle der Lehrperson im Makerspace ist geprägt von Flexibilität, Offenheit und der Bereitschaft, gemeinsam mit der Gruppe der Schülerinnen und Schüler zu lernen. Mit den richtigen Kompetenzen und einer unterstützenden Haltung können Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler in diesen kreativen Lernräumen optimal begleiten und sie auf die Anforderungen einer digitalisierten und vernetzten Welt vorbereiten. Diese neue Rolle bietet eine spannende Möglichkeit, das eigene pädagogische Repertoire zu erweitern und seine Kompetenzen weiterzuentwickeln, um die Schule zu einem Ort des innovativen Lernens zu machen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Überblicksseite zu Makerspace.
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