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Medienerzieherische Praxisimpulse

Ausgewählte Praxisimpulse

Die 1:1-Ausstattung bietet eine Vielzahl an Chancen, um Kinder und Jugendliche zu reflektierten Mediennutzenden zu erziehen. Sie haben die Möglichkeit, sich zu vernetzen, auszuprobieren, auszutauschen und sind dabei jeweils von Ort und Zeit unabhängig. Dafür bietet die Institution Schule einen geschützten Handlungsrahmen. Während des Unterrichts findet aber nur ein kleiner Teil der Mediennutzung statt – vor allem in der Freizeit spielen digitale Medien in den Bereichen Kommunikation und Unterhaltung eine große Rolle. Somit haben nicht nur Lehrkräfte, sondern auch die Erziehungsberechtigten eine Vorbildfunktion beim Umgang mit Medien. Ziel einer erfolgreichen Implementierung digitaler Medien in einem 1:1-Setting ist daher u. a. die Etablierung zeitgemäßer medienpädagogischer Konzepte und die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule.

Beispiel 1:

„Für uns ist die 1:1-Ausstattung eine ideale Möglichkeit, reflektierte Mediennutzung durch die Verbindung formaler und informeller Lernkontexte und die Einbindung von Alltagserfahrungen zu fördern. Die alltägliche Nutzung schulischer Kommunikationskanäle (Chat, E-Mail etc.), der Einsatz der Kamera zu unterrichtlichen Zwecken, die Erstellung und Bereitstellung erster eigener Medienprodukte sowie die Möglichkeit, diese kollaborativ zu Hause weiterzubearbeiten, stellen ideale Anknüpfungspunkte dar, um die Lernenden auf dem Weg zu einer reflektierten Mediennutzung zu begleiten.”

(Martin, Realschule)

Beispiel 2:

„An unserer Schule wurden bereits vor Einführung der Tabletklassen die Module des Medienführerscheins Bayern in allen Jahrgangsstufen etabliert. Grundlage für die Verteilung der 14 Module ist das Mediencurriculum, in dem das Medienkonzeptteam festgelegt hat, welche Inhalte in der jeweiligen Jahrgangsstufe verbindlich von allen Lehrkräften umgesetzt werden sollen. Diese bilden zumindest den Grundkonsens einer kontinuierlichen und aufeinander abgestimmten Medienerziehung an unserer Schule. Mit der Einführung der Tabletklassen haben wir einzelne Inhalte nochmals angepasst. Darüber hinaus findet in den einzelnen Fächern integrative Medienarbeit statt, in denen Themen wie Urheberrecht und Datenschutz eine Rolle spielen.“

(Bastian, Mittelschule)

Beispiel 3:

„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Medientutorinnen und Medientutoren gemacht. Ab Jahrgangsstufe 9 werden freiwillige Schülerinnen und Schüler zu Netzgängern ausgebildet. In der Unterstufe führen die Netzgänger in Kleingruppen die Module Verzockt?, Mein digitales Ich!, Bist du sicher? und Resp@kt! durch. Ergänzend führen Lehrkräfte verschiedene Module des Medienführerscheins durch. Diese sind im Mediencurriculum verankert und an Fächer gebunden. Auch hier werden die Netzgänger zur Unterstützung eingesetzt. Jedes Jahr findet ein Elternabend mit einer Referentin des medienpädagogischen Referentennetzwerks statt – letztes Jahr lag der Schwerpunkt in den neu gebildeten Tabletklassen auf Social-Media Angeboten.“

(Sebastian, Gymnasium)

Beispiel 4:

„Wir haben im Rahmen der 1:1-Ausstattung der 7. Jahrgangsstufe ein Peer-to-Peer-Konzept ins Leben gerufen. Dabei erstellen die Lernenden gemeinsam mit ihrer Lehrkraft einen Lehrfilm zu den Themen Recht am eigenen Bild und Urheberrecht. Die Gestaltung impliziert sowohl die Reflexion dieser Themen als auch die unmittelbare Anwendung in der Praxis. Der fertige Film wird zur Sensibilisierung jüngerer Jahrgangsstufen verwendet. Diese fühlen sich besonders angesprochen, weil die Inhalte im Video von fast gleichaltrigen Mitschülerinnen und Mitschülern vermittelt werden.“

(Aslihan, Realschule)

Beispiel 5:

„Durch die 1:1 Ausstattung ist es uns möglich, die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu stärken und das Thema Medienerziehung von der Schule aus in die Elternhäuser zu bringen. Von Klasse 5 an werden die Module des Medienführerscheins Bayern für Sonderpädagogische Förderung und weiterführende Schulen mit den Lernenden im Informatik- und Vertretungsunterricht bearbeitet und die Eltern darüber informiert. Im Rahmen der Klassenelternabende zeigen wir den Eltern, wie sie Geräte sicher einstellen können und verteilen Informationsmaterial. Ab der 7. Klasse bilden wir Medienscouts aus, die bei Bedarf in die unteren Klassenstufen gehen und dort die Themen Klassenchat, Mein sicheres Gerät und Soziale Medien in einzelnen Stunden ansprechen. Das Thema Fake News ist in der Eingangshalle dauerhaft präsent, mit monatlich wechselnden ‚News‘ an der Pinnwand, über deren Wahrheitsgehalt abgestimmt und berichtet wird.”

(Daniela, Förderzentrum)

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