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Lebensweltbezug

Aufgreifen des Mediennutzungsverhaltens

  • Gezielte Reflexion des alltäglichen Mediennutzungsverhaltens

    Die Integration vielfältiger Medienformate, wie beispielsweise Videos, Podcasts oder Blogs, ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, ihre Kreativität auszudrücken und verschiedene Kompetenzen zu entwickeln. Die sich daraus ergebenden Gesprächsanlässe bieten die Möglichkeit, das alltägliche Medienverhalten der Lernenden zu reflektieren. Dabei können auch Themen wie exzessive Mediennutzung und die dahinter stehenden Bedürfnisse thematisiert und vertieft werden.

  • Das Mediennutzungsverhalten der Lernenden in den Unterrichtsalltag integrieren und lernförderlich nutzen

    • Digitale Medien können dazu beitragen, den Unterricht an das Nutzungsverhalten von Jugendlichen anzupassen und die Vorteile, die sie aus ihrer Nutzung ziehen, zu berücksichtigen. Laut Boelmann (2021) lassen sich folgende Bereiche, die in der Welt der Jugendlichen als selbstverständlich gelten, lernförderlich in den Unterricht integrieren:

    • Vernetztheit: Jugendliche sind Teil eines Netzwerks, in dem Webseiten, Apps und Medienprodukte miteinander verbunden sind. Sie können einfach Daten transferieren und Informationen recherchieren.

    • Dialogizität/Interaktivität: Viele digitale Inhalte streben eine hohe Reichweite an, wobei der Austausch zwischen den Nutzern im Mittelpunkt steht. Auf jede Aktion folgt schnell eine Reaktion.

    • Kooperation: Mit digitalen Technologien wird gemeinsames und arbeitsteiliges Gestalten unkompliziert möglich. Jugendliche empfinden dies als bereichernd.

    • Unmittelbarkeit: Nutzer erhalten zeitnah Rückmeldungen zu ihren Handlungen, was den Austausch in ihrem Alltag prägt; es ergibt sich eine sofortige und umfassende Verfügbarkeit von Inhalten.

    • Gestaltbarkeit: Plattformen ermöglichen den Nutzern, eigene Inhalte zu erstellen und zu veröffentlichen, was Potenzial für einen handlungs- und produktionsorientierten Unterricht eröffnet.

    • Multi- und Transmedialität: Informations- und Nachrichtenseiten kombinieren Text, Bilder und Videos. Geschichten werden in verschiedenen Formaten erzählt, wie z. B. als Hörbuch, Serie oder Computerspiel.

Alltags- und Anwendungsbezug

Authentischen Lernmaterialien ermöglichen es, aktuelle und relevante Themen zu behandeln. Gleichzeitig bieten sie die Flexibilität, auf die Interessen und Fragestellungen der Lernenden einzugehen und das Lernen an realen Kontexten auszurichten. Das Internet kann dabei als Wissensquelle integriert werden, die von Kindern und Jugendlichen bereits in ihrem Alltag genutzt wird. Den didaktischen Herausforderungen, die sich aus der Arbeit mit authentischen Materialien ergeben, kann mithilfe digitaler Werkzeuge und Programme wie Online-Wörterbüchern oder Vorlesefunktionen begegnet werden. Durch den Zugriff auf digitale personalisierte Materialien kann die Lebenswelt der Lernenden aktiv ins Klassenzimmer integriert werden.

  • Tagespolitisch relevante Themen aufgreifen:
    Nutzung von aktuellen Medien (Instagram-Posts, Wahlergebnisse, etc.) als Diskussionsgrundlage, um politische und gesellschaftliche Themen im Unterricht einzubinden.

  • Aktuelle Nachrichten als Ausgangspunkt:
    Verwendung von Zeitungsartikeln oder Nachrichtenberichten (z. B. zum Klimawandel), um Themen wie Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung oder Geografie zu behandeln und Schüler zur Reflexion über lokale Auswirkungen anzuregen.

  • Individuelle Interessen der Lernenden berücksichtigen:
    Schülerinnen und Schüler können eigene Themen wählen (z. B. bei Präsentationen) und so ihre Erfahrungen und Meinungen einbringen.

  • Flexibles Aufgreifen tiefergehender Fragen:
    Spontan entstehende Fragestellungen aus dem Unterricht können via Internetrecherche oder Projekten vertieft werden.

  • Alltagsnahe Kompetenzen fördern:
    Thematisierung und Förderung von Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösung, Kommunikation und Teamarbeit, die sowohl im Alltag als auch im Berufsleben notwendig sind (z. B. Umgang mit KI-Tools).

  • Einsatz von alltagsrelevanten digitalen Anwendungen:
    Nutzung von Übersetzungs- und Korrekturfunktionen, Vorlesefunktionen, Karten, KI-Assistenz im Unterricht, um reale Hilfsmittel in den Lernprozess einzubinden.

  • Verwendung digitaler, personalisierter Materialien:
    Zugriff auf digitale Ressourcen, die an die Lebenswelt der Schüler angepasst sind, bringt deren Alltagserfahrungen ins Klassenzimmer.

  • Einbezug der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler:
    Schülerinnen und Schüler können eigene Fotos, Videos oder digitale Geschichten aus ihrem Alltag einbringen und mit der Klasse teilen. Das fördert die Identifikation mit dem Lernstoff und den Austausch über persönliche Erfahrungen.

  • Multimediale Darstellung:
    Digitale Medien bieten verschiedene Darstellungsformen – Bilder, Videos, Audiodateien, interaktive Grafiken –, die reale Erfahrungswelten anschaulich machen und unterschiedliche Lernkanäle ansprechen.

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