Fake News erkennen
Informationen über Strategien und Kriterien zur Entlarvung von Fake News
Jugendliche kommen regelmäßig mit Falschnachrichten in Berührung. Oft fehlt den Jugendlichen der kritische Umgang und auch die Kompetenzen, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Das Thema im Fokus beleuchtet wesentliche Aspekte des Phänomens „Fake News” und gibt Lehrkräften notwendiges Hintergrundwissen an die Hand, um die Schülerinnen und Schüler beim kompetenten Umgang mit Informationen aus dem Internet zu unterstützen.
Unterrichtsbeispiele finden Sie über folgende Überblicksseite:
Viele Jugendliche sind täglich und ausdauernd im Internet und auch in sozialen Netzwerken unterwegs. Insbesondere soziale Medien sind eine beliebte und wichtige Nachrichtenquelle bei Jugendlichen. Zwei Drittel nutzen z.B. YouTube regelmäßig als Informationsquelle.
Aufgrund der Informationsflut ist der Wahrheitsgehalt und die Relevanz einzelner Nachrichten nur schwer zu prüfen. Jugendliche vertrauen zudem sehr auf Bildbelege und haben oftmals Schwierigkeiten Informationen zu hinterfragen und beispielsweise redaktionelle von Werbeinhalten zu unterscheiden.
Auch wenn sie viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, verfügen Jugendliche oft nur über eine basale Medienkompetenz. Je geringer die Medienkompetenz desto anfälliger sind die Schülerinnen und Schüler für Desinformationen und Fake News.
Dreiviertel der Jugendlichen kommen regelmäßig im Internet mit Falschnachrichten in Berührung. In ihrer Selbsteinschätzung glauben sie sich gegen Fake News gewappnet. Sie schätzen jedoch ihre Kompetenzen viel höher ein, als sie tatsächlich sind. Je jünger und ungefestigter die Schülerinnen und Schüler sind, desto stärker ist die Wirkung von Fake News.
Die Schule hat die Aufgabe, die Lernenden beim Erwerb notweniger Kompetenzen zu unterstützen, um sich kritisch und selbstbestimmt mit Informationen aus dem Internet auseinanderzusetzen.
Zahlen und Fakten zur Mediennutzung von Jugendlichen finden Sie in der Jim-Studie!
Der Kompetenzrahmen zur Medienbildung umfasst die wesentlichen Qualifikationen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien sowie den aktuellen Anforderungen der digitalen Welt, die Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen erwerben sollen.
Falschmeldungen in Medien sind nicht neu. Bereits seit dem 19 Jahrhundert wird der Begriff „Zeitungsente“ verwendet. Heute wird das Thema mit vielfältigen Begriffen diskutiert, die sich teilweise überschneiden, aber im Kern unterschiedliche Bedeutungen haben.
Fake News – wörtlich übersetzt „gefälschte Nachrichten“ – sind Informationen in Form von Texten, Fotos oder Videos, die nicht der Wahrheit entsprechen. Sie sind mit unbewiesenen Behauptungen gespickt und beziehen sich auf nicht geschehene Ereignisse oder Handlungen. Häufig werden sie über elektronische Kanäle, bevorzugt über soziale Medien, verbreitet. In ihrer visuellen Gestaltung und ihrem Aufbau ähneln Fake News klassischen Nachrichtenbeiträgen, um über ihren fehlenden Wahrheitsgehalt hinwegzutäuschen. Erkennbar sind sie beispielsweise an reißerischen Überschriften und fehlenden Urheber- und Quellenangaben.
Quelle: LMZ-BW
Im Folgenden sollen einige andere Begriffe zur Meinungsmache in den Medien zum Begriff Fake News abgegrenzt werden:
Eine journalistische Falschmeldung entsteht, wenn journalistische Medien versehentlich falsche Meldungen veröffentlichen (vgl. Sängerlaub 2020, S. 101 f.; Wikipedia): Sie wurde früher umgangssprachlich auch „(Zeitungs-)Ente“ genannt. Die Meldung wird in dem Glauben, sie entspräche den Tatsachen, genauso verbreitet wie andere Informationen. Während bei „Fake News” falsche Meldungen in bewusster und manipulativer Absicht verbreitet werden, ist die journalistische Falschmeldung nicht intendiert bzw. entsteht oft durch unzureichende oder fehlerhafte Recherche und in Unkenntnis der Tatsachen sowie ohne Täuschungsabsicht.
Satiren sind eine Kunstform, um Missstände zu kritisieren (Sängerlaub, 2020; Wikipedia: Falschmeldungen). Sie wenden bewusst starke Über- oder Untertreibungen als Stilmittel an. Da dadurch die Geschehnisse meist absurd oder lächerlich erscheinen, sind sie durch den geübten, informierten Leser prinzipiell am Inhalt (z.B. überzogene Darstellung) sowie an der veröffentlichenden Plattform (z.B. Satirejournal) erkennbar.
Meinungen sind persönliche Stellungnahmen und können nicht richtig oder falsch sein. Sie müssen nicht bewiesen werden und zählen nicht zu Fake News. Sollte die Ehre einer Person verletzt sein kann, es zu einer Anzeige wegen Beleidigung kommen.
Damit ist das Abwerten und Angreifen von Menschen gemeint, sowie Aufrufe von Hass und Gewalt gegen diese. Häufig sind es rassistische, antisemitische oder sexistische Kommentare zu Personen oder Gruppen. Es wird auch als Oberbegriff für Menschenfeindlichkeit oder Volksverhetzung verwendet.
Es handelt sich um spekulative Geschichten, denen die faktische Basis fehlt. Anhänger von Verschwörungserzählungen versuchen, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären.
Die bewusste Verbreitung falscher Informationen ist keine neue Erscheinung, gewinnt aber mit der digitalen Transformation deutlich an Bedeutung. Die einzelnen Beiträge dieses Themas im Fokus widmen sich unterschiedlichen Teilaspekten dieses Phänomens.
Immer mehr Menschen informieren sich über das Internet. In sozialen Netzwerken stößt man oft auf Informationen, die zur eigenen Weltanschauung passen und findet eine Fülle von Beiträgen, die die eigenen Gedanken, Ängste und auch Schuldzuweisungen untermauern. Die eigene Überzeugung gewinnt an Wert und Richtigkeit, wenn möglichst viele Menschen diese teilen. Diese Mechanismen tragen maßgeblich dazu bei, dass sich Fake News in sozialen Netzwerken schnell verbreiten. Im Beitrag zu diesem Thema wird die Rolle der sozialen Medien bei der Verbreitung von Fake News genauer beleuchtet.
Die oben beschriebenen Effekte in sozialen Netzwerken werden durch bestimmte Algorithmen verstärkt, die den Usern oft nur Inhalte anbieten, die deren Interessen entsprechen. Das dadurch entstehende der Problem der sogenannten „Filterblasen“ wird in dem gleichnamigen Beitrag mit dem Thema Fake News in Bezug gesetzt und sich daraus ergebenden Gefahren, wie beispielsweise eine politische oder religiöse Radikalisierung, erörtert.
Fake News bilden häufig den Nährboden für Verschwörungserzählungen oder befeuern diese. Im weiterführenden Beitrag zu Verschwörungserzählungen wird erläutert, wie diese beiden Phänomene zusammenhängen und warum gerade in Krisenzeiten eine besondere Gefahr von diesen ausgeht.
In sozialen Netzwerken ist man Fake News und Verschwörungserzählungen jedoch nicht hilflos ausgeliefert. User haben bespielsweise die Möglichkeiten Inhalte als Fake News zu markieren. Diese und weitere Maßnahmen, die User vor den Gefahren von Fake News bewahren sollen, werden im dazugehörigen Beitrag vorgestellt.
Oft sind Fake News nicht sofort als solche zu erkennen. Dies macht es nicht nur für Kinder und Jugendliche schwer Nachrichten hinsichtich ihrer Glaubwürdigkeit zu burteilen. Es gibt aber verschiedene Methoden, die Schülerinnen und Schülern bei der Identifizierung von Fake News helfen können. Der Beitrag zu diesem Thema stellt Kriterien vor, mit denen der Wahrheitsgehalt von Nachrichten einfach und schnell überprüft werden kann und zeigt darüber hinaus diverse Möglichkeiten für eine tiefergehenden Prüfung.
Manchmal ist es für Laien aber kaum möglich herauszufinden, ob eine Nachricht ein Fake ist. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Fake News durch professionelle Recherche zu entlarven. Der Beitrag stellt die Arbeit der Faktenchecker vor und zeigt, welche Möglichkeiten Profis für die Überprüfung von Nachrichten nutzten, die auch Privatpersonen offen stehen.
Nicht immer handelt es sich bei Falschmeldungen um Fake News im Sinne der oben verwendeten Definition. Oft entstehen Journalisitische Falschmeldungen durch unzureichende oder fehlerhafte Recherche und in Unkenntnis der Tatsachen ohne Täuschungsabsicht. Im gleichnamigen Beitrag wird diese Form der Fehlinformation genauer beleuchtet und an einem Beispiel verdeutlicht.
Im Internet kursieren nicht nur Falschmeldungen und Fake News, sondern das Netz ist auch voll von seriösen, glaubwürdigen Informationen. Der Beitrag zur Glaubwürdigkeit von Inhalte im Netz befasst sich mit Kriterien, anhand derer sich die journalistische Qualität von Inhalten bewerten lässt. Dies Kriterien können für Schülerinnen und Schüler ein weiteres Hilfsmittel für die Bewertung der Glaubwürdigkeit von Informationen und Quellen im Netz sein.
Focus online. Artikel vom 27.8.2016. Zugriff am 1.2.2021. Verfügbar unter https://www.focus.de/politik/deutschland/in-muenchen-pfarrer-stellt-klar-eritreer-urinieren-nicht-an-kirchenwand_id_5862184.html Duden online. Wörterbuch oder Synonyme. Zugriff am 1.2.2021. Verfügbar unter https://www.duden.de/rechtschreibung/Fake_News .
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So geht Medien. Medien-Basics stimmt das? Fake News im Netz erkennen. 19.3.2017. Zugriff am 1.2.2021. Verfügbar unter https://www.br.de/sogehtmedien/stimmt-das/luegen-erkennen/unterrichtsmaterial-un-wahrheiten-luegen-erkennen-informationen-100.html
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Was sind Fake News. Definition von Fake News. Zugriff am 10.5.2021. Verfügbar unter https://www.lmz-bw.de/medien-und-bildung/jugendmedienschutz/fake-news/was-sind-fake-news/#/medien-und-bildung/jugendmedienschutz/fake-news/was-sind-fake-news/#c57247 Köhler, T. (Hrsg). Fake News, Fact-Checking. Nachrichten im digitalen Zeitalter. Bielefeld. transcript Verlag. 100-117.
Wikipedia (2021): Fake News. https://de.wikipedia.org/wiki/Fake_News
Thema im Fokus Fake News | Informationen im Netz (Juni 2021)
Redaktionelle Leitung
Referat Medienerziehung am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB)
Beiträge
Referat Medienerziehung (ISB) und Arbeitskreis „mebis Redakteure“
Beitragende
Max Auburger (ISB)
Markus Teubner (ISB)
Christof Anolick (AK)
Matthias Bergbauer (AK)
Claudia Haese-Werner (AK)
Dr. Karin Reber (AK)
Stefanie Rumm (AK)
Informationen über Strategien und Kriterien zur Entlarvung von Fake News
Der Beitrag umreißt die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Fake News.
Der Beitrag befasst sich u. a. mit folgendne Fragen: Was sind Verschwörungserzähulungen? Wie verbreitet sind diese? Warum glauben Menschen an Verschwörungserzählungen?
Qualitätskriterien für journalistische Arbeit
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Filterblase” mit Anregungen, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene damit umgehen können.