Welche Fortbildungsinhalte sind an unserer Schule relevant?
Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Fortbildungsplanung ist die Benennung grundlegender Lehr- und Bedienkompetenzen, die für das Unterrichten in einer Klasse, die mit mobilen Endgeräten ausgestattet ist, Voraussetzung sind. Bei der Auswahl der Fortbildungen empfiehlt es sich, mit diesen grundlegenden Fähigkeiten zu beginnen und anschließend das Kompetenzniveau individuell zu erweitern. Um keinen Fortbildungsbereich aus den Augen zu verlieren, ist eine Orientierung am DigCompEdu Bavaria hilfreich. Er stellt einen allgemeinen Bezugsrahmen dar, anhand dessen digitale und medienbezogene Lehrkompetenzen systematisch reflektiert und digital gestütztes Unterrichten und schulisches (Zusammen-)Arbeiten zeitgemäß weiterentwickelt werden können.
Kurzfristige Maßnahmen zur Vorbereitung der Lehrkräfte auf die veränderte Unterrichtssituation
Folgende Lehr- und Bedienkompetenzen müssen aus den Erfahrungen der Pilotschulen für den Einstieg in das Unterrichten in einer 1:1-Ausstattung möglichst früh von den Lehrkräften erworben bzw. ausgebaut werden. In anderen Ausstattungsvarianten sind nicht alle aufgeführten Teilbereiche relevant, bzw. können diese auch sukzessiv erweitert werden.
Kenntnis über unterrichtliche Vereinbarungen, beispielsweise Ausleihkonzepte, Leitlinien zur einheitlichen Nutzung von Lernumgebungen oder digitalen Heften.
Wissen, das Lehrergerät und die Technik im Klassenzimmer sicher zu handhaben.
Fertigkeit, den Workflow anzupassen: Beginnend bei der Verteilung von Lernmaterialien, dem Bearbeiten und Einreichen von Aufgaben sowie der Überprüfung von Lernständen inklusive der Möglichkeit, Feedback zu geben.
Fertigkeit, ein digitales Heft auf reflektierte Weise zu nutzen.
Fertigkeit, bestehende Unterrichtsmaterialien anzupassen und digital zu erweitern.
Fertigkeit, Kommunikationsmittel zur Unterstützung des Lernprozesses einzusetzen.
Fertigkeit, Strukturen kollegialer Zusammenarbeit zu nutzen.
Fertigkeit, die Klassenführung an die 1:1-Ausstattung anzupassen.
Fertigkeit, assistive Funktionen zu verwenden.
Durch passende Fortbildungsformate wird die Grundlage geschaffen, um die erforderlichen Kompetenzen (Kompetenzstufen) in den Bereichen berufsbezogenes Handeln (1.1,1.2,1.3,1.4) digitale Ressourcen (2.1,2.2,2.3) und Lehren und Lernen (3.1,3.2) des DigCompEdu Bavaria aufbauen zu können.
Mittelfristige Fortbildungsplanung ausgerichtet an der angestrebte Unterrichtsentwicklung
Eine individuelle Schwerpunktsetzung bei der Unterrichtsentwicklung kann den Schulen anschließend helfen, weitere Fortbildungsinhalte so zu definieren, dass die Lehrkräfte die für das angestrebte Unterrichtskonzept erforderlichen Kompetenzen auf- und ausbauen können. Das Kollegium sollte bei der unterrichtlichen Zielsetzung miteinbezogen werden. Dabei sind folgenden Fragestellungen relevant:
Wo setzen wir unsere Prioritäten und Schwerpunkte in der Unterrichtsentwicklung?
Welcher Fortbildungsbedarf leitet sich aus diesen Zielen kurz-, mittel- und langfristig ab?
Mögliche Schwerpunkte lassen sich aus dem 1 + 5-Modell des guten Unterrichts in einer digitalen Welt ableiten. Um den aktuellen Stand an der eigenen Schule beschreiben und daraus konkrete Ziele für die Unterrichtsentwicklung formulieren zu können, kann der folgende Selbsteinschätzungsbogen als Hilfestellung oder passende Items in BETSIE dienen.
Aus den Zielsetzungen auf Unterrichtsebene können mithilfe des DigCompEdu Bavarias die erforderlichen Kompetenzen der Lehrkräfte direkt abgeleitet werden. Die gemeinsam getroffenen Entscheidungen bilden so die Grundlage für einen längerfristigen und dennoch zeitlich überschaubaren Fortbildungsplan, der die erforderlichen Lehrkompetenzen benennt und entwickelt:
Grundlegende Themenfelder sollten wiederkehrend in der Fortbildungsplanung verankert werden. So können neue Kolleginnen und Kollegen leichter in den Entwicklungsprozess integriert sowie interessierte Lehrkräfte die Angebote wiederkehrend nutzen und sich über technische Weiterentwicklungen informieren.