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Was sollten Sie über Klassenführung wissen?

Eine erfolgreiche Klassenführung bildet das Fundament effektiven Unterrichtens - dies gilt besonders im Kontext digitaler Medien. Bevor spezifische Aspekte der Klassenführung im 1:1-Setting betrachtet werden, ist es wichtig, grundlegende Konzepte und Qualitätsmerkmale guter Klassenführung zu verstehen. Dieser Abschnitt vermittelt wesentliche Grundlagen und zeigt auf, wie sich traditionelle Klassenführungskonzepte mit den Anforderungen des digitalen Klassenzimmers verbinden lassen.

Definition

Was versteht man unter Klassenführung?

Ein moderner integrativer Ansatz zur Klassenführung zeichnet sich dadurch aus, dass er präventive, proaktive und reaktive Elemente umfasst, wobei die Prävention im Vordergrund steht. Unterrichtsqualität und Klassenführung werden zwar begrifflich unterschieden, stehen jedoch in enger wechselseitiger Beziehung (vgl. Helmke, S. 173).

Die Qualitätsagentur am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München definiert den Qualitätsbereich „Klassenführung” wie folgt:

Erfolgreiche Klassenführung basiert auf einem positiven Lernklima, das durch eine vertrauensvolle und wertschätzende Beziehung zwischen Lehrkräften und Lernenden geprägt ist. Auf dieser Grundlage wird der Unterricht so gesteuert, dass die Unterrichtszeit effektiv genutzt wird und möglichst wenige Störungen auftreten. Lernwirksame Klassenführung ist gekennzeichnet durch folgende Anforderungen (Facetten):

Woran erkennt man eine gute Klassenführung?

Anforderungen an die Klassenführung im 1:1-Setting

Mit dem Einsatz digitaler Endgeräte entstehen neben den weitreichenden Potenzialen für die Gestaltung eines lernwirksamen Unterrichts neue Störungsquellen, die sowohl Disziplinprobleme als auch technische Schwierigkeiten umfassen (Brünig/Saum: Klassenführung). Auch die empfundene Herausforderung für einzelne Lehrkräfte kann dazu führen, dass die Klassenführung leidet. Nach Brünig und Saum gefährden folgende Punkte die Reibungslosigkeit bei der Arbeit:

Herausforderungen nach Brünig und Saum

Eine effektive Klassenführung als Grundlage für einen lernförderlichen, digital gestützten Unterricht unerlässlich. Hierbei sind klare Regeln und Rituale in den Bereichen digitale Kommunikation, Arbeitsweise und Erreichbarkeit erforderlich, die konsequent eingefordert und umgesetzt werden. Sorgfältig aufbereitete und leicht zugängliche digitale Materialien, kombiniert mit etablierten Routinen und zuvor eingeübten Bedienkompetenzen, tragen zu einem reibungslosen Unterrichtsablauf bei und ermöglichen eine konzentrierte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten. Daher ist es essentiell, bewährte Klassenführungsstrategien an das technologiegestützte Unterrichtssetting anzupassen. Die Anforderungen an die Klassenführung bleiben die gleichen. Unter dem Blickwinkel des Einsatzes digitale Medien betrachtet, müssen neue Handlungsmuster entwickelt werden, um diese Anforderungen zu erreichen:

Beschreibung angepasster Handlungsmuster

Wodurch ist eine gute Klassenführung im 1:1-Setting gekennzeichnet?

Störungsprävention

Präventive und lernförderliche Maßnahmen für einen bewussten Umgang mit dem Ablenkungspotenzial digitaler Medien werden in die Unterrichtsplanung und -gestaltung integriert. Dabei sind klare Rituale und Regeln in den Bereichen digitale Kommunikation, Arbeitsweise und Erreichbarkeit erforderlich, die konsequent und angemessen umgesetzt werden.

Effektive Nutzung der Lernzeit

Sorgfältig aufbereitete, leicht zugängliche/auffindbare digitale Materialien, kombiniert mit etablierten Routinen und vorab eingeübten Bedienkompetenzen, fördern einen effektiven/reibungslosen Unterrichtablauf und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Lerninhalten.

Lernförderliches Unterrichtsklima ?

Alle am Lernprozess Beteiligten kommunizieren und reagieren aktiv in digitalen Lernräumen, wobei die soziale Interaktion auch in der virtuellen Umgebung von großer Bedeutung ist. Wertschätzende soziale Interaktionen werden gezielt gefördert, z. B. durch Feedbackmethoden, die den Austausch und das Feedback zwischen Lehrenden und Lernenden unterstützen. Lehrende fungieren als Vorbilder in ihrer Arbeitsweise und für ein gutes Miteinander.

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