Tipps zur Planung und Umsetzung medienproduktiver Aufgabenformate
Lernen sichtbar machen mit digitalen Medien
Das Lernprodukt stellt ein zentrales Element im Lernprozess dar. In ihnen manifestieren sich Lernergebnisse und / oder Teilergebnisse einer Unterrichtseinheit oder -stunde. Darüber hinaus dienen sie als diagnostisches Instrument, mit denen sich individuelle Lernleistungsstände oder Lernzuwächse der Lernenden sichtbar machen. Dadurch sichern Lernprodukte nicht nur Ergebnisse, sie schaffen gleichzeitig auch Anlässe zur Diskussion, zur Metakognition sowie zur Transferleistung. Zentrale Fragestellungen sind hierbei:
Wie können Lern- und Leistungsaufgaben gestellt werden, die nicht nur Fakten und Daten abfragen, sondern das Verstehen und Anwenden von Wissen verlangen?
Welche Lernprodukte bieten sich an, um die Stufen des Wissens und Könnens sichtbar zu machen?
Wie können Sie auf eine Weise gestellt werden, durch die Kompetenzen sichtbar, beobachtbar und besprechbar werden?
Reflektieren Sie Ihre Rolle!
Beim Erstellen von mulitmedialen Lernprodukten ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler eine prozessbezogene Unterstützung erhalten, die zu ihrem Wissen passt. Diese kann direkt von der Lehrkraft in Form von Feedback oder durch Methoden wie Scaffolding kommen. Außerdem können passende Materialien und digitale Hilfsmittel zur Unterstützung genutzt werden, um den Lernprozess zu unterstützen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Schülerinnen und Schüler eine Rückmeldung zu ihrem Lernprodukt- (und Prozess) erhalten.
Die Rolle der Lehrkraft:
Bei der Unterrichtsplanung sollten im Vorfeld unter anderem folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Strukturelle Rahmenbedingungen, z. B. digitale Infrastruktur, Jahrgangsstufe, Jahresplanung, Zeitumfang
Rechtliche Anforderungen
Anknüpfung an Unterrichtsinhalten und Lebenswelt
Schaffung von Anreizen durch interessantes Thema, Problemstellung, Wettbewerbsteilnahme usw.
Realistische Zeitplanung für Bearbeitung und Präsentation
Frühzeitige Kommunikation von Fristen und Abgabeform
Festlegung von Aufgabe und Aufgabenformat
Fixierung und Kommunikation von Bewertungskriterien
Besprechung von Best-Practice-Beispiele als Zielperspektive
Da es sich um einen recht komplexen und längeren Arbeitsprozess handelt, ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler dabei zu begleiten. Die Lernenden sollten die Möglichkeit haben, während der unterschiedlichen Arbeitsphasen Feedback einholen zu können. Gerade bei Gruppenarbeiten bietet es sich zudem an, den Arbeitsprozess dokumentieren zu lassen, damit man als Lehrkraft unter anderem einen Überblick erhält, wer welche Aufgabe übernommen hat, damit eine differenzierte Bewertung erfolgen kann.
Für die Bewertung des Lernprozesses gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Grundlage der Bewertung sollten Qualitätskriterien sein, die bereits vor Beginn des Arbeitsprozesses transparent gemacht und besprochen wurden. Des Weiteren kann die Rückmeldung der Lehrkraft um Peerfeedback oder Formen der Selbstbewertung ergänzt werden. Dabei sollte nicht nur die Qualität des Produkts berücksichtigt werden, sondern auch der Lernweg, den die Schülerinnen und Schüler gewählt haben sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation in der Gruppe oder die Frage, inwieweit eine kritische Selbstreflexion erfolgt ist.
Analysieren Sie bestehende Aufgaben und übertragen Sie diese in Ihr Lernsetting!
Tauschen Sie sich über folgendes Beispiel aus:
Was wurde in die Aufgabenstellung aufgenommen?
Wie wird die (kollaborative) Aufgabenbearbeitung angeleitet?
Wie wird Feedback zum Teil des Erstellungsprozesses?
Wie wird den Lernenden Feedback zu ihrem Arbeitsprozess gegeben?

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WeiterlesenZur näheren Auseinandersetzung mit dem praktischen Einsatz medienproduktiver Verfahren im Unterricht finden Sie unter “Aus der Praxis” weitere Praxisimpulse zu verschiedenen Lernprodukten.