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Gelingensbedingungen- Wann funktioniert es und wann nicht?

Rolle der Lehrkraft

Stegmann (2020) zeigt in einer Reanalyse verschiedener Übersichtsarbeiten zu den Lerneffekten digitaler Medien, dass – dem ICAP-Modell entsprechend – eine aktive gegenüber einer passiven Nutzung digitaler Medien sowie eine interaktive gegenüber einer konstruktiven Nutzung mit besseren Lernleistungen einhergeht. Eher variabel fallen dagegen Ergebnisse zum konstruktiven Modus aus: Das selbstständige Generieren von Lerninhalten kann mit gesteigertem Lernerfolg einhergehen, bedarf aber in der Regel einer sehr guten Anleitung und einer starken Strukturierung der Aufgabe, damit Lernende nicht überfordert sind und zielgerichtet arbeiten. Insbesondere während konstruktiver und interaktiver Lernphasen lassen empirische Befunde zum Scaffolding und zum kooperativen Lernen darauf schließen, dass eine an das Vorwissen angepasste prozessbezogene Unterstützung notwendig ist, um positive Effekte zu erzielen (z. B. Weinberger, Stegmann & Fischer, 2010).

Diese Unterstützung kann

  • direkt durch die Lehrkraft (z. B. Feedback oder Methoden wie Scaffolding),

  • durch andere Mitschüler oder

  • durch die Bereitstellung unterstützender Materialien erfolgen

 Die Lernbegleitung beinhaltet auch Feedbacks im Rahmen der formativen Beurteilung. Diese unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Beantwortung der Fragen (Hattie und Timperley 2007):

Diese unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Beantwortung der Fragen (Hattie und Timperley 2007):

  • Wohin gehe ich? (Lernintentionen, Ziele, Erfolgskriterien)

  • Wie komme ich voran? (Selbstbeurteilung des Lernstandes)

  • Wie mache ich es? (Vorgehensweise)

  • Wohin geht es als Nächstes? (Fortschreiten, neue Ziele)

#til (things I learned)

Die Lehrkraft bleibt dabei weiterhin von zentraler Bedeutung, denn sie übernimmt die materiale sowie die personale Steuerung durch

  • die Aufgabenkonstruktion und die Initiierung des Lernprozesses (Anleiten)

  • die Beratung während des Lernprozesses (Begleiten) und

  • ein differenziertes Arbeits- und Leistungsfeedback nach dem Lernprozess reflektieren(bewerten).

 

Progression schaffen

Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zu vermitteln, ist ein langfristiger Prozess. Anfangs gibt die Lehrkraft klare Strukturen und Arbeitsanweisungen vor. Mit wachsender Erfahrung können die Lernenden dann zunehmend in Planung und Organisation einbezogen werden. Die Möglichkeit zur Mitbestimmung erstreckt sich auf Themen- oder Teilaspektwahl, Gruppenzusammensetzung, Aufgabenverteilung, Produktgestaltung und Veröffentlichungsweise.

Es ist entscheidend, den Lernenden Freiräume und Verantwortung zu gewähren, da sie dabei am meisten lernen. Dieser Ansatz erfordert jedoch sowohl Zeit als auch eine Lernkultur, die das Zulassen von Fehlern und Scheitern unterstützt. In jedem Fall ist es ratsam, das Projektmanagement transparent zu gestalten und aktiv zu thematisieren, um schrittweise ein Bewusstsein für die Bedeutung und die effektiven Methoden der Planung zu fördern.

Beispiel 1: Viel Freiraum und Verantwortung

Als Anleitung und Unterstützungsmaterial bekommen die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit Leitfragen zu den einzelnen Schritten des Arbeitsprozesses. Damit dokumentieren sie ihre Gruppenarbeit.

Beispiel 2: Mehr Lenkung

Lernende erstellen kollaborativ eine Mindmap als Grundlage für die Textarbeit. Rollen werden von der Lehrkraft verteilt, das Medienprodukt klar durch Verästelungen vorstrukturiert.

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