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Absprachen zu Verwendung digitaler Hefte

„Dürfen wir auf dem Tablet mitschreiben?“ Dies ist üblicherweise eine der ersten Fragen, die Schülerinnen und Schüler an die Lehrkraft richten, wenn sie mit Tablets am Unterricht teilnehmen. Die „digitale Heftführung“ sollte nicht als Ersatz des analogen Heftes gesehen werden, sondern die Möglichkeiten einbeziehen, welche die digitalen Endgeräte eröffnen, z. B. bei der Unterrichtsdokumentation in Kombination mit der Verwendung einer Lernplattform. Hierzu bedarf es einiger Vorüberlegungen und vor allem einer Anleitung der Lernenden zum Erstellen digitaler Einträge auf dem Endgerät. Es lohnt sich, den Einsatz gemeinsam im Kollegium abzustimmen, Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam Konzepte zu entwickeln.

Zwei Frauen arbeiten an einem Smartphone

Abwägungen im Entscheidungsprozess

Welche Ansätze verschiedene Schulen bei der Verwendung eines digitalen Heftes verfolgen, erfahren Sie hier:

  • 0. Bewusst keine digitale Heftführung

    Wir arbeiten verbindlich mit einem analogen Heft und dem Tablet als zusätzlichem Hilfsmittel für viele Bereiche. Arbeiten die Schülerinnen und Schüler nur mit dem Tablet, wird der Bildschirm zum Arbeiten oft sehr klein. Mehrere Anwendungen sind geöffnet und die Fenster liegen nebeneinander oder müssen gewechselt werden. Für den Unterricht erweitert das Vorgehen die Möglichkeiten der Vertiefung und Individualisierung: Es kann mithilfe von Heft und Buch ein Arbeitsblatt digital bearbeitet und sogar noch durch mit dem Tablet aufgenommene Bilder individuell ergänzt werden. Auch das digitale Üben – gestützt auf Hinweise im Schulheft und Erläuterungen im Buch – wird so ohne Wechseln von Apps und Zoomen einfach und strukturiert möglich. Das iPad erweitert damit Lehr- und Lernprozesse und überträgt nicht einfach analoge Wege ins Digitale. Die Lehrkräfte fühlen sich sehr wohl mit dieser Lösung, weil sie alle Möglichkeiten haben." Schulleiterin Dr. Eva Huller

    Für die Eltern der Unterstufe ist das kombinierte Arbeiten mit analogem Heft und dem Tablet für Zusatzanwendungen wünschenswert. Das analoge Heft ermöglicht den Eltern auch weiterhin einen schnellen und einfachen Einblick in die Unterrichtsinhalte und das Tablet erlaubt viele neue kreative Anwendungen, die die Kinder auch gerne nutzen. Bei den Einführungsveranstaltungen haben die vorgestellten Unterrichtsanwendungen den überwiegenden Teil der Eltern überzeugt.“ Vorsitzender des Elternbeirats am Anton-Bruckner-Gymnasium Michael Lenski

    Vorteile:

    • Bewusste Reflexion des Einsatzes

    • Kein Wechsel zwischen den Anwendungen

    • Nachvollziehbare Dokumentation für die Eltern

  • 1. Bewusste Kombination aus analoger und digitaler Heftführung

    „Wir haben uns an unserer Förderschule bewusst gegen eine rein digitale Heftführung entschieden. Viele unserer Schülerinnen und Schüler benötigen einen Arbeitsplatz, der Erfahrungen mit der Raumtiefe ermöglicht, um die Raumorientierung entwickeln und trainieren zu können. Bildschirmen fehlt diese wichtige dritte Dimension. Zudem profitieren Lernende von den taktilen Rückmeldungen, die Stift und Papier liefern. Beim Einsatz der Tablets haben wir uns gezielt für folgende Kombination von digital und analog entschieden:

    • Neue Inhalte stehen im Heft, Übungsmaterialien dazu gibt es digital.

    • Der Hefteintrag wird fotografiert, falls er zur Bearbeitung digitaler Hausaufgaben benötigt wird.”

    Vorteile:

    leichtere Raum-Lage-Orientierung

    Entlastung durch weniger Reize (insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit ADHS)

    Üben des händischen Schreibens

  • 2. Einheitliche Nutzung der gleichen Notizapp

    „In der Anfangskonferenz besprechen wir ausführlich, wie wichtig es ist, dass jede Lehrkraft sich genau die Struktur ihres Bereiches überlegt. Digitale Heftführung ist oft gar nicht so einfach zu strukturieren, da parallel mit einer Lernplattform gearbeitet wird.

    Vorteile und Nachteile müssen didaktisch reflektiert werden. Auch von den Kindern kann der kompetente Umgang mit einer Notizapp nicht als selbstverständlich angenommen werden. Sie benötigen hier Unterstützung. Deshalb ist die Bedienung der von uns eingesetzten Notizapp Teil des Schulungskonzeptes.”

    Vorteile:

    geringere Komplexität der Lernumgebung

    leichte Orientierung

    passgenaue Schulungen

  • 3. Freie Wahl der Software innerhalb festgelegter Voraussetzungen

    „Wir wollen, dass die Kinder selbst entscheiden, mit welcher App sie ihre Notizen anfertigen. Wir geben aber bestimmte Voraussetzungen vor, damit der schulische Alltag geregelt ablaufen kann und organisatorische Aufgaben wie das Einsammeln der Hefte effektiv ablaufen können. Zudem möchten wir, dass sich Schülerinnen und Schüler bei Hefteinträgen aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Das reine Abfotografieren der Tafel reicht also nicht aus.”

    • Die Schülerinnen und Schüler müssen eine „Ordnerstruktur“ anlegen.

    • Ein Export des Heftes, z. B. als pdf-Datei, muss jederzeit schnell möglich sein. So können die Hefteinträge den Lehrkräften vorgelegt werden.

    • Es muss eine regelmäßige Sicherung möglich sein.

    • Die digitale Heftführung muss in ähnlichem Umfang und in vergleichbarer Art erfolgen wie die analoge Heftführung. Eine reine Sammlung z. B. an fotografierten Tafelbildern ist nicht zulässig.

    Vorteile:

    Förderung individueller Entscheidungsprozesse

    mündiger Umgang mit digitalen Werkzeugen

    höhere Akzeptanz und Motivation, wenn die Software selbst gewählt werden darf

Das digitale Heft didaktisch reflektiert

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