Didaktische Einordnung
Das Lesen eines dickeren Buches bzw. längeren Textes birgt für leseschwache Schülerinnen und Schüler häufig ungeahnte Hürden: Bedingt durch die mit dem Lesen einer Klassenlektüre verbundenen Aussicht, entweder sehr viel mehr Zeit als ihre Mitlernenden investieren zu müssen oder den Anschluss recht bald zu verlieren, fehlt ihnen oft die Motivation, weiterzulesen und voranzukommen. In der Folge hinken sie auch mit der Bearbeitung eines geforderten Leseportfolios hinterher. Umgekehrt ist bei literaturinteressierten Schülerinnen und Schüler oftmals der Wunsch gegeben, den Lesefluss nicht durch begrenzte Leseaufträge unterbrechen zu müssen, denn häufig wollen sie wissen, wie es weitergeht und vorauslesen.
Hörbeiträge einzelner Kapitel, die freiwillig von Lesestärkeren für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler produziert werden, können in diesem Zusammenhang Abhilfe schaffen. Bei den Viellesern sorgen sie für Abwechslung und mit Blick auf die Unterstützung, die sie ihren Mitschülern und Mitschülerinnen zukommen lassen können, für ein wachsendes Verantwortungsbewusstsein. Für die leseschwächeren Lernenden wird dagegen durch die zusätzliche Audiounterstützung zum einen der Leseanteil reduziert und das „Durchhalten“ bis zum nächsten Hörabschnitt erscheint nicht so lange. Zum anderen bleiben sie auf diese Weise nicht zurück und es wird gewährleistet, dass sie den Lektüreunterricht ebenfalls durch gewinnbringende Beiträge bereichern können.