Automatisiertes Feedback
Welche unterschiedliche Arten der Rückmeldung gibt es und wie kann dieses Feedback lernförderlich gestaltet werden?
Das Erstellen von interaktiven Lernplattform-Kursen kann zeitintensiv sein. Daher bietet es sich an, Kurse gemeinsam zu erstellen. In diesem Beitrag erhalten Sie dazu einige Anregungen. Auch das Teilen von Kursen mit anderen Lehrkräften an der Schule und bayernweit wird dabei thematisiert.
Die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen ist in vielerlei Hinsicht bereichernd. Beim gemeinsamen Erstellen digitaler Materialien ergänzen sich die Kompetenzen und Erfahrungen der Beteiligten. Die Arbeit im Team fördern zudem das Entstehen kreativer Umsetzungsideen. Oft ist der Austausch auch Ausgangspunkt für die eigene professionelle Weiterentwicklung. Aber selbst wenn Sie nicht direkten mit anderen Kolleginenn und Kollegen zusammenarbeiten, können Sie auf deren Expertise aufbauen: Nutzen Sie etwa vorhandene Materialien und entwickeln diese als Bausteine in ihren eigenen Kursen weiter.
Es bietet es sich an, zunächst Lehrkräfte an der eigenen Schule anzusprechen, die in Parallelklassen unterrichten oder Fachkolleginnen und Fachkollegen sind. Über den Kreis des eigenen Kollegiums hinaus finden Sie Kooperationspartner auch über regionale Netzwerke oder Online-Communities. Als Beispiel dafür seien die „mebis Community” und das „Twitterlehrerzimmer” genannt.
Im Kursraum „mebis Community” treffen sich interessierte Lehrkräfte, um sich über den Einsatz von mebis im Fachunterricht auszutauschen und gemeinsam Material zu entwickeln. Bayerische Lehrkräfte aller Schularten sind in der Community herzlich willkommen. Die Kommunikation findet über mehrere fächerspezifische Foren statt. Aktuell sind Foren für die Fächer Deutsch, Englisch und Chemie eingerichtet. Wenn Sie eine Kursidee gemeinsam umsetzen möchten, beschreiben Sie im passenden Forum, welchen Kurs Sie erstellen möchten und wie Sie sich die Zusammenarbeit vorstellen. Einige Empfehlungen dazu finden Sie im nächsten Abschnitt. Der Einschreibeschlüssel zu dem mebis-Kurs der Community lautet zusammenarbeiten. Er kann an jede interessierte Lehrkraft weitergegeben werden. Gerne richten wir auch für Foren für weitere Fächer ein!
Das sozialen Netzwerk Twitter wird unter anderem auch von vielen Lehrkräften genutzt, um sich über die Grenzen der eigenen Schule hinaus gemeinsam auszutauschen. Wenn Sie über einen eigenen Twitter-Account verfügen, können Sie Anfragen in die Community mit dem Hashtag #twitterlehrerzimmer oder #twlz bzw. für bayerische Lehrkräfte mit dem Hashtag #BayernEdu markieren. Auf diese Weise finden sich schnell Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Ein gutes Beispiel über eine so entstandene Zusammenarbeit ist das Projekt „DiBiS” (Digitale Bildung in der Seminarausbildung), zu dem wir Sie weiter unten in diesem Beitrag informieren.
Kursräume der mebis Lernplattform eignen sich sehr gut für die kollegiale Zusammenarbeit. Die Möglichkeit, Kolleginnen und Kollegen mit der Rolle „Lehrer” in die Kurse einzuschreiben, bietet allen gleiche Bearbeitungsrechte. Legen Sie zunächst einen Kurs an. Sie haben anschließend die Möglichkeit, Lehrkräfte an der eigenen Schule über die „manuelle Einschreibung” direkt in Ihren Kurs einzuschreiben. Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulen können über eine „Selbsteinschreibung” den Kurs betreten. Anleitungen dazu finden Sie im verlinkten Beitrag des mebis Supports.
Für das gemeinsame Erstellen eines Kurses ist es weder ein gemeinsames Treffen in Präsenz nötig noch muss zeitgleich daran gearbeitet werden. Damit Sie erfolgreich zusammenarbeiten, empfehlen wir Ihnen die folgenden Umsetzungsschritte:
Überlegen Sie sich, wie umfangreich der Kurs sein soll und für welchen Einsatzzweck er gedacht ist. Soll der Kurs etwa unmittelbar im Unterricht eingesetzt werden oder eignet er sich auch als reiner Selbstlernkurs? Ist geplant, den Kurs via teachSHARE mit anderen Lehrkräften zu teilen? Im letzteren Fall achten Sie besonders darauf, die Lizenzhinweise etwa bei verwendeten Bildern korrekt anzugeben.
Verständigen Sie sich untereinander auf klar terminiertes Ziel. Gerade in Zeiten zu denen noch zahlreiche andere Dinge zu erledigen sind, ist es wichtig, ein realistisches Ziel zu setzen. Um nicht mit einem unfertigen Kurs zu enden, setzen Sie im Zweifelsfall lieber nur einen überschaubaren Teilbereich eines Themengebiets um. Das ist insbesondere dann ratsam, wenn das Team noch neu und entsprechend unerfahren in der Zusammenarbeit miteinander ist.
Überlegen Sie gemeinsam, welche Möglichkeiten der Vermittlung von Inhalten, welche Arten von Feedback und welche interaktiven Aktivitäten infrage kommen. Erstellen Sie aus den verschiedenen Ideen eine Kursstruktur. Ideen, die nicht in diese Struktur passen, können entweder verwerfen oder in Erweiterungsabschnitte verlegt werden, für Umsetzungsalternativen oder Exkurse genutzt werden können.
Legen Sie genau fest, welcher Kursteil von welchem Teammitglied umgesetzt werden soll. Berücksichtigen Sie dabei, mit welchen Aktivitäten und interaktiven Inhalten Sie bereits Erfahrung haben. Setzen Sie Termine für die Umsetzung. Bleiben Sie im weiteren Prozess im gemeinsamen Austausch, etwa um sich bei Unklarheiten oder Problemen gegenseitig zu unterstützen.
Geben Sie sich gegenseitig konstruktives Feedback zu den Arbeitspaketen nach dem „Vier Augen sehen mehr als zwei”-Prinzip. Sofern eine Veröffentlichung über teachSHARE geplant ist, prüfen Sie gemeinsam ob bei allen verwendeten Medien und Texten entsprechende Lizenzangaben gemacht sind und legen Sie fest, welches Teammitglied die Veröffentlichung einleitet und welche „Metadaten” dabei angegeben werden sollen (etwa Kurzbeschreibung des Kurses, Jahrgangsstufe, Fach, Schlagwörter).
Wenn Sie in einem gemeinsamen Kurs mit Kolleginnen und Kollegen Inhalte erstellen, können Sie diese anschließend in Ihre eigenen Kurse kopieren. Was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie im Beitrag Lernplattform | Inhalte aus Kursen kopieren.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige sehr gelungene Beispiele geben, die im Rahmen von schulübergreifenden Kooperationen von Lehrkräften entstanden sind. An diesen Beispielen wird deutlich, welches Potential das gemeinsame Entwickeln von Materialien und Ideen entfaltet.
Der als Edu-Breakout konzipierte Lernplattformkurs „Gefangen in der Akademie” wurde von Mathematiklehrkräften entwickelt, die sich zu diesem Zweck eine Woche lang in Dillingen getroffen haben. Die Lernenden bewegen sich in einer Rahmengeschichte über das Akademiegelände und müssen mathematische Aufgaben lösen, um ihre Lehrkraft aus der Gefangenschaft zu befreien. Durch die Kooperation war es möglich, auch ein derart komplexes und umfangreiches Kursprojekt umsetzen zu können. Eine ausführliche Kursbeschreibung finden Sie im mebis Infoportal (siehe Link).
Die Initiative „Digitale Bildung im Seminar” (DiBiS) der Realschule am Europakanal in Erlangen von Kai Wörner und Monika Hochleitner-Prell (Schönwerth Realschule Amberg) bietet vielfältige Ideen und Hinweise zum Thematisieren der digitalen Bildung im Seminarbetrieb. Zum Begleitkurs hat eine Vielzahl bayerischer Lehrkräfte beigetragen, die teilweise erst über das „Twitterlehrerzimmer” (siehe oben) auf das Projekt aufmerksam geworden waren. In den Kurs sind mittlerweile fast 2.400 Lehrkräfte eingeschrieben um sich dort zu informieren und zu vernetzen.
Im Rahmen des Projekts haben Lehrkräfte verschiedener Schulen gemeinsam einen mebis-Kurs erstellt. Der Kurs bildet alle Themengebiete im Fach Mathematik der 5. Klasse Realschule ab und ist an allen beteiligten Schulen im Blended Learning Format im Einsatz. Das Projekt wurde 2019 mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet. Mehr Informationen zum „Lernbüro digital und kooperativ” finden Sie im mebis Infoportal.
An der Mittelschule erstellen Lehrkräfte gemeinsam umfangreiche Begleitkurse zu Lektüren. Im Interview berichten sie von ihrer Zusammenarbeit und geben Tipps aus der Praxis.
Welche unterschiedliche Arten der Rückmeldung gibt es und wie kann dieses Feedback lernförderlich gestaltet werden?
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Aufgaben mit automatisiertem Feedback zur Prüfungsvorbereitung erstellt.