Zahlen und Fakten
Der Trend zum Rufmord im Cyberspace ist unverkennbar: Immer mehr Schülerinnen und Schüler sind von Cybermobbing-Attacken betroffen. Seit 2017 ist die Anzahl der Betroffenen um gut ein Drittel gestiegen, von 12,7 % in 2017 auf 17,3 % in 2020. Bei insgesamt 11 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland bedeutet dies, dass 2020 rund 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche Opfer von Mobbing wurden, das sind 500 000 mehr als im Jahr 2017.
Besorgniserregend ist der Umstand, dass nach Aussage der Eltern bereits jedes zehnte Grundschulkind Opfer von Cybermobbing gewesen ist, so die Ergebnisse der 3. bundesweiten Studie zum Thema Cyberlife/Cybermobbing 2020 des Bündnisses Cybermobbing in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse.
Auch in der repräsentativen JIM-Studie 2021 geben 47 % der Jugendlichen (12-19-Jährige) an, im letzten Monat mit beleidigenden Kommentaren konfrontiert worden zu sein. Dabei sind Mädchen geringfügig stärker betroffen als Jungen. Im Vergleich zu den Ergebnissen von 2020 sind die Anteile in allen Bereichen (Hassbotschaften, extreme politische Ansichten, Verschwörungstheorien, beleidigende Kommentare und Fake News) gestiegen.
2020 haben insgesamt 38 % der Befragten, 45 % der Mädchen und 32 % der Jungen, in ihrem Umfeld schon einmal mitbekommen, dass jemand im Internet absichtlich fertig gemacht wurde. 11 % geben an, dass sie selbst schon einmal Opfer einer solchen Attacke wurden, wobei Mädchen (15 %) häufiger betroffen sind als Jungen (8 %).
Cybermobbing ist demnach kein Randphänomen mehr. Auseinandersetzungen im Freundes- und Bekanntenkreis verlagern sich zunehmend in die digitalen Medien, vor allem in das Internet. Insbesondere Smartphones in Verbindung mit Instant Messaging Diensten (z. B. WhatsApp) und Soziale Netzwerken (z. B. TikTok) sind zentrale Medien(orte) für Cybermobbing.