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Die Kamerafunktion im Sportunterricht

Fotografien und Videoaufnahmen können den Sportunterricht in vielerlei Hinsicht bereichern. Der Einsatz einer Kamera ist dabei oft mit deutlich weniger Aufwand verbunden, als man vielleicht vermutet. Dieser Beitrag zeigt Ihnen verschiedene Möglichkeiten auf, wie Lehrende, aber auch Lernende die Kamerafunktion der digitalen Endgeräte im Sportunterricht effektiv einsetzen können. Bei der Auswahl der nachfolgenden Impulse wurde besonderer Wert auf die Praxistauglichkeit gelegt. 

Aufbauten visualisieren 

  • Mithilfe von Fotografien können den Schülerinnen und Schülern Geräteaufbauten gezeigt werden, die sie im Anschluss in Eigenregie umsetzen. Eine Kombination von vereinfachter Tafelskizze und digitalem Fotoalbum ist rasch erstellt. Der Aufbau wird ökonomisiert und die Schülerinnen bzw. Schüler können immer wieder nachsehen, wie die Geräte angeordnet sein sollen.

  • Förderung der Selbstständigkeit 

  • wenig Raum für Missverständnisse 

  • klare Orientierung 

  • unkomplizierte Vorbereitung

  • Zeitersparnis durch Transparenz und Anschaulichkeit

  • Vorstrukturierung des Unterrichts

Komplexe Übungskombinationen zeigen

  • Videoaufnahmen eignen sich hervorragend, um Menschen in Bewegung darzustellen. In Ergänzung oder als Alternative zu einer Live-Demonstration kann den Schülerinnen und Schülern ein Tablet zur Verfügung gestellt werden, auf dem ein Video einer Bewegungsaufgabe gespeichert ist. 

    Tipp: Liegt das Tablet flach auf einem großen Kasten, kann nicht darauf getreten oder darüber gestolpert werden und auch vor Bällen ist es dort relativ gut geschützt. 

  • Option des Vor- bzw. Zurückspringens im Video

  • Möglichkeit des mehrfachen Abspielens

  • kognitive Entlastung durch Zeitlupenfunktion – v. a. bei komplexen Bewegungsabläufen

Eigene Bewegungen analysieren 

  • In der Regel sind Schülerinnen und Schüler bei der Optimierung einer Bewegungsausführung auf die Rückmeldung durch eine Lehrkraft angewiesen. Durch den Einsatz von Videoaufnahmen und der anschließenden Eigenanalyse kann die Schülerin bzw. der Schüler selbst Verantwortung für den Lernprozess übernehmen. 

  • wertvoller Perspektivenwechsel, Blick von außen 

  • unmittelbares, häufiges Feedback – auch ohne direkte Beteiligung der Lehrkraft 

  • visuelle, statt rein verbale Rückmeldung

  • sinnvolle Einbindung von Schülerinnen und Schülern, die nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmen können

Bewegungsvorstellung entwickeln 

Bilder, aber vor allem Videoaufnahmen unterstützen Schülerinnen und Schüler darin, Bewegungsvorstellungen zu entwickeln. Zudem kann die Lehrkraft eine Bewegung, die in der Realität in wenigen Augenblicken vollzogen und nicht mehr zu beobachten ist, beliebig oft wiederholen, pausieren oder in Zeitlupe ablaufen lassen.

Da der Faktor Zeit manipulierbar wird, kann die Bewegung kleinschrittig erläutert und der Fokus der Lernenden auf ausgewählte Beobachtungsschwerpunkte gelenkt werden. Mit entsprechenden Programmen ist es sogar möglich, Aufnahmen übereinanderzulegen, Winkel und Linien einzuzeichnen oder z. B. die Positionen des Körperschwerpunkts im zeitlichen Verlauf zu visualisieren (biomechanische Prinzipien). 

  • Schaffen einer Bewegungsvorstellung

  • Möglichkeit der Wiederholung, Zeitlupe und Pause

  • Vereinfachung der Beobachtungsaufgaben 

  • ergänzende Visualisierungsmöglichkeiten

  • didaktische Reduktion (auf eine Teilbewegung)

Spielsituationen analysieren

  • Mithilfe von Videoaufnahmen können Spielsituationen im Nachgang ohne Zeitdruck analysiert werden. Die Schülerinnen und Schüler nehmen auch hier eine andere Perspektive ein. Sie lernen, entscheidende Informationen zu erkennen, die im kognitiv anspruchsvollem Spiel nicht ausgewertet werden können.

  • Schulung des fünffachen Blicks (Ball, Gegenspieler, Mitspieler, Freiraum, Torwart) 

  • Analyse von gelungenen und misslungenen Spielaktionen

  • Entwicklung von Handlungsalternativen

Ergebnisse dokumentieren

  • Schülerinnen und Schüler können die Ergebnisse ihrer Arbeit mit der Kamera festhalten und so ihre Leistung dokumentieren. Sie können selbst entscheiden, welche Bilder bzw. Videos sie der Lehrkraft zeigen und fühlen sich bei der Durchführung weniger beobachtet. Ergänzend zur angestoßenen Feedbackschleife führen die Aufnahmen auch dazu, dass Bewegungen häufig wiederholt werden, um das bestmögliche Ergebnis vorzeigen zu können. 

Zudem kann das außerunterrichtliche Engagement von Schülerinnen und Schülern honoriert werden, wenn diese eine Bewegung zu Hause üben und eine Aufnahme davon in die Schule mitbringen. 

  • hohe Motivation und meist viele Wiederholungen

  • individuelles und gruppeninternes Feedback 

  • weniger Leistungsdruck

  • Förderung des selbstgesteuerten Lernens

  • vernetztes Lernen (schulisch und privat)

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