Problemfelder der Selbstinszenierung im Netz
Der Beitrag beleuchte Gefahren bei der Selbstinszenierung in sozialen Medien im Kontext von Unterricht und Schule und nennt Hilfsangebote.
Wo findet die digitale Selbstinszenierung unserer Schülerinnen und Schüler statt? Die Antwort darauf hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert und wird auch weiterhin einem fortlaufenden Wandel unterliegen. 2021 fand sie vor allem über WhatsApp, YouTube, Instagram, TikTok, Snapchat, gelegentlich auf Facebook, Discord, Pinterest, Twitch, Twitter oder eigene Webseiten statt.
Wie nutzen unsere Schülerinnen und Schüler die Plattformen? Beobachten sie hauptsächlich, was ihre Freunde so treiben oder posten sie selbst viel von sich?
Um medienpädagogische Inhalte im Unterricht und in Projekten glaubhaft vermitteln zu können, sind grundlegende Kenntnisse zu Funktionsweisen der unterschiedlichen Plattformen notwenndig. Viele Elemente sind in ihrer Funktion identisch, aber jede Plattform hat ihre Schwerpunkte und Besonderheiten.
Unterrichtsbeispiele für die Pirmar- und Sekundarstufe finden Sie unter folgenden Links:
Die JIM Studie 2021 liefert repräsentative Ergebnisse zum Mediennutzungsverhatlen der 12- bis 19-Jährigen. Fast alle haben zuhause Zugang zu einem Smartphone und einem Internetanschluss über WLAN. 94 % verfügen über ein eigenes Smartphone und knapp dreiviertel zudem über einen Computer bzw. einen Laptop. Dabei sind kaum geschlechterspezifische Unterschiede festzustellen. Bereits unter den Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren besitzen 94 % ein Smartphone.
Eine tägliche oder sogar mehrmals tägliche Nutzung des Internets über das eigene Smartphone ist inzwischen fast eine Selbstverständlichkeit in dieser Altersgruppe. Die Nutzungsdauer ist sicherlich auch aufgrund der Corona-Pandemie gestiegen. Nach eigenen Angaben verbringen die Jugendlichen etwa 240 Minuten am Tag online. Dabei verwenden sie etwa gleich viel Zeit auf die drei Bereiche Kommunikation (e-mailen, chatten), Spiele und Unterhaltung (z.B. Musik, Videos, Bilder). 10 % der Zeit nutzen sie, um nach Informationen zu suchen. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist die Nutzungsdauer im Bereich Kommunikation anteilsmäßig zurückgegangen und v.a. der Bereich Unterhaltung aber auch der Bereich Spiele haben an Bedeutung gewonnen. Bei Mädchen ist die Internetnutzung stärker im Bereich der Kommunikation und Unterhaltung ausgeprägt, Jungen spielen dagegen länger am Tag. Mädchen sind durchschnittlich etwas länger online als Jungen (Mädchen: 246 Minuten, Jungen: 235 Minuten).
WhatsApp ist weiterhin die beliebteste App (78%). Auf dem zweiten Platz folgt Instagram (37%) und auf dem dritten YouTube (27%). Instagram zeigt den größten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (-9 Prozentpunkte). Platz vier belegt TikTok (22%) und verzeichnet dabei die größte Zunahme (+12 Prozentpunkte). Es folgen Snapchat (18%), Spotify und Facebook (9%). Für Mädchen ist Instagram, TikTok und Snapchat wichtiger, wohingegen für Jungen YouTube relevanter ist. Mit zunehmendem Alter gewinnen insbesondere Instagram und Spotify an Bedeutung, die von TikTok und YouTube nimmt hingegen ab.
Erstmalig wurden in der JIM-Studie 2021 die Kinder und Jugendlichen zum Themenfeld „Überdruss digitaler Kommunikation“ befragt. Fast drei Viertel nennen dabei das Smartphone als oftmals ungewollten Zeitfresser. Etwas mehr als die Hälfte genießt es, Zeit ohne Handy und Internet zu verbringen. 44 % haben Angst, bei ausgeschaltetem Handy etwas zu verpassen. Ebenso hoch ist der Anteil derer, die von den vielen Nachrichten auf dem Handy genervt sind. 22 % fühlen sich oft von den vielen Möglichkeiten von Social Media überfordert.
Die Ergebnisse der JIM-Studie decken sich in vielen Bereichen mit einer kleinen Umfrage an einem bayerischen Gymnasium vom Dezember 2021. 223 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Umfrage über mebis teil. Gefragt wurde nach den Plattformen, die regelmäßig genutzt werden. Es gab eine Vorauswahl und es konnten beliebig viele Plattformen ausgewählt werden.
Um im schulischen Kontext zielgerichtet medienpädagogisch zu arbeiten, sollten Lehrkräfte wissen, welche Plattformen Kinder und Jugendliche nutzen, wie sie sich dort verhalten und was sie dort hauptsächlich machen. Wenn diese sehr persönliche Bilder ohne nachzudenken öffentlich ins Internet stellen, ist für Lehrkräfte eine andere Vorgehensweise erforderlich, als wenn sie sich lediglich Beiträge von Freunden ansehen.
Schöllhammer und Nägler (2018) unterscheiden anhand einer Verbraucheranalyse von 2009 unter amerikanischen Erwachsenen folgende Nutzertypen :
Schöpfer (Creators), die initiativ Inhalte erstellen und veröffentlichen
Gesprächspartner (Conversationalists), die sich unterhalten und austauschen
Kritiker (Critics), die reaktiv und partizipativ Inhalte erstellen und veröffentlichen
Sammler (Collectors), die Inhalte abonnieren, bewerten und strukturieren
Mitglieder (Joiners), die Mitglied in online Social Networks sind
Zuschauer (Spectators), die die Inhalte des Web 2.0 lediglich konsumieren, ohne aktiv etwas beizutragen
Passive (Inactives), die nicht am Social Web bzw. Web 2.0 teilnehmen
Alle Kategorien sind hilfreich zur Orientierung, jedoch nicht spezifisch im schulischen Kontext entstanden bzw. an Kindern und Jugendlichen orientiert.
Deshalb wurden mit der folgenden, angepassten Einteilung Umfragen unter Schülerinnen und Schülern eines bayerischen Gymnasium im Dezember 2021 durchgeführt.
„Mein Profil ist öffentlich. Bearbeitete Bilder, Videos und Eindrücke von meinem Leben werden bestens inszeniert gepostet. Mir dürfen alle folgen und schreiben.“
„Ich bin viel auf verschiedenen Plattformen unterwegs. Überall schaue ich mir an, was es Neues gibt. Ich selbst stelle aber nicht viel online, ich beobachte lieber.“
„Ich bin eigentlich immer online. Ich poste, like und kommentiere fast alles, was mir so unterkommt. Gibt es neue Funktionen, werden die gleich getestet.“
„Ich nutze nur sehr wenige Plattformen und diese auch nur ab und zu.“
„Ich leite alles weiter was ich lustig finde. Der „Lachsmiley mit Tränen“ ist mein bester Freund.“
„Ich schreibe bzw. poste alles was mir so einfällt. Es werden meistens viele Nachrichten oder Kommentare oder Bilder hintereinander.“
„Ich poste eigentlich nichts über mich. Mein Profil ist privat und nur meine besten Freundinnen und Freunde folgen mir. Bei allem was ich online schreibe oder mache bin ich sehr vorsichtig.“
„Auf keinen Fall nutze ich eine Social Media Plattform!“
Abgefragt wurde die hauptsächliche Nutzung von Social Media Angeboten. Die Umfrage wurde über mebis durchgeführt. 187 Kinder und Jugendliche haben teilgenommen.
Zudem wurden die Schülerinnen und Schüler gefragt, wie viel von jedem Nutzertyp in ihnen steckt. Hier war eine Einschätzung zwischen 0 (Bin ich überhaupt nicht!) und 10 (Bin ich zu 100%!) bei jedem Nutzertyp möglich. 159 Kinder und Jugendliche haben teilgenommen.
Diese Umfragen können an der eigenen Schule ebenfalls durchgeführt werden. Eine vorherige Genehmigung durch die Schulleitung ist erforderlich. Anschließend den teachSHARE Kurs mit allen nötigen Informationen kopieren.
Die wichtigsten Informationen zu den aktuellen Plattformen bzw. Apps als Orte der Selbstinszenierung sind im Folgenden überblicksartig dargestellt.
Maria (14): „Mehrmals täglich schicken meine Freundinnen und ich uns Sprach- und Textnachrichten, oft auch Bilder. Die vielen Nachrichten in der Klassengruppe finde ich oft nervig.“
Mindestalter 16 Jahre. Zwischen 13 und 16 Jahren ist die Nutzung nur mit Zustimmung der Eltern erlaubt.
WhatsApp ist der größte Messenger-Dienst weltweit. Das Versenden von kurzen Textnachrichten, Sprachnachrichten, Bildern, Videos, Dateien, Kontakten sowie dem eigenen Standort ist sehr schnell und unkompliziert möglich. (vgl. Klicksafe)
Man kann leicht mit einzelnen Kontakten oder mit Personengruppen kommunizieren. Im Status können Bilder oder Videos mit Kommentaren hinzugefügt werden, die dann 24 Stunden für alle Kontakte sichtbar sind. Sprach- und Videoanrufe sind möglich. Für die Nutzung sind das Herunterladen der App notwendig sowie die Telefonnummern anderer Nutzer und ein Internetzugang. Die App beinhaltet prinzipiell keine Werbung.
Der Name ist an den englischen Ausdruck „What’s up?“ („Was ist los?“, „Was geht?“) angelehnt. 2014 wurde das Unternehmen von Facebook aufgekauft. Seit Oktober 2021 hat der Facebook-Konzern, wozu auch Instagram gehört, den neuen Namen Meta. (vgl. Klicksafe)
Leni (14): „Auf Instagram schaue ich mir gerne Stories und Posts von Freunden und Promis an. Selbst poste ich eigentlich nicht viel.“
Mindestalter 13 Jahre.
Instagram ist eine App, die sich auf Bilder und Videos spezialisiert hat und die man sich kostenfrei auf sein Smartphone laden kann. Bekannt ist Instagram vor allem für die verschiedenen Filter, mit der die Bilder und Videos vor dem Posten bearbeitet werden können. (vgl. SCHAU HIN!)
Neben dem Posten von Bild- und Videoinhalten auf dem Profil („Feed“) lassen sich Inhalte auch mit einer Sichtbarkeitszeit von 24 Stunden in die „Story“ laden. Das Format „IGTV“ (Instagram TV) ermöglicht das dauerhafte Hochladen von bis zu 60-minütigen Videos. „Reels“ sind 15 Sekunden lange Kurzvideos, welche einen Mittelweg zwischen „Story“ und „IGTV“ darstellen. Man kann sie im Profil dauerhaft ansehen. Zusätzlich kann ein Video-Livestream („Instagram Live“) gestartet werden.
Wenn Nutzerinnen oder Nutzer live sind, sehen ihre Abonnentinnen bzw. Abonnenten in Echtzeit, was sie filmen. Die Zusehenden können den Stream kommentieren und so mit der Person live interagieren.
Profile sind entweder für alle sichtbar auf „öffentlich“ gestellt, oder privat und somit nur für diejenigen sichtbar, die dem Profil durch bestätigte Anfrage folgen. Über sog. Hashtags (#) werden verschiedene Inhalte unter Schlagwörtern gesammelt und verbreitet. Die Funktion „Direct Messages“ ermöglicht private Chats sowie Gruppenchats über die App. Auf Story-Posts kann mit Smileys oder Nachrichten reagiert werden.
Instagram wurde 2012 von Facebook aufgekauft. Seit dem Oktober 2021 hat der Facebook-Konzern, zu dem seit 2014 auch WhatsApp gehört, den neuen Namen Meta. (vgl. SCHAU HIN!)
Martin (16): „Ich folge einigen Gamern auf YouTube. Es gibt Videos eigentlich zu allen Themen. Ich schaue mir auch oft lustige Videos an und manchmal sogar Videos zum aktuellen Stoff in Mathematik.“
Mindestalter 18 Jahre. Unter 18-Jährige benötigen bereits für das Ansehen von Videos die Zustimmung ihrer Eltern.
YouTube ist die größte frei zugängliche Videoplattform weltweit und seit 2006 ein Teilangebot von Google. (vgl. Klicksafe)
Zur Registrierung auf YouTube ist ein Google-Konto erforderlich. Ab 16 Jahren kann ein separates Konto erstellt werden. Zuvor kann ein Unterkonto der Eltern verwendet werden, wodurch die Nutzung verwaltet, beschränkt und beaufsichtigt werden kann. Für jüngere Kinder können Eltern ein Benutzerkonto auf YouTube Kids einrichten.
Ursprünglich wurde YouTube entwickelt, um Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen Videos hochzuladen und mit anderen zu teilen. Doch YouTube hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung hin zur Professionalisierung durchlaufen. Somit steigt die Zahl professioneller werdender Videos mit den unterschiedlichsten Genres von Mode und Beauty über Musik, Sport, Education bis hin zu kommentierten Videospielen (so genannten „Let's Plays”) stetig. Auf diese kann ohne Anmeldung zugegriffen werden.
Mit einem Account bestehen zusätzlich die Möglichkeiten des Kommentierens und Bewertens einzelner Videos. Zudem können so genannte „YouTube-Kanäle” abonniert werden, in denen alle Videos einer YouTuberin oder eines YouTubers zu finden sind. Weiterhin können Nutzerinnen und Nutzer mit eigenem Kanal Videos hochladen und publizieren. (vgl. Klicksafe)
Karla (13): „Ich liebe TikTok. Ich schaue Videos zu meinen Lieblingsthemen Musik, Mode und Tanzen. Manchmal denke ich aber, dass dabei viel Zeit sinnlos drauf geht.“
Mindestalter 13 Jahre.
Bei der App TikTok steht das Ansehen, Aufnehmen, Bearbeiten und Teilen von 15-sekündigen bis 5-minütigen Videos im Vordergrund. (vgl. Klicksafe)
Anfang August 2018 wurde der bisher in Deutschland als „Musical.ly” bekannte Dienst mit seinem chinesischen Pendant, der Videoplattform TikTok, zusammengelegt. Musical.ly erzielte in Deutschland vor allem große Beliebtheit bei Jugendlichen, da es Laien die Möglichkeit bot, kreative Musikvideos zu erstellen und zu teilen. Bei den sogenannten „Musicals” handelte es sich um kurze Clips, in denen Jugendliche zu ihren aktuellen Lieblingssongs Playback performten. Durch die zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten entstanden so kleine Kunstwerke, die auch gerne mit anderen Nutzerinnen und Nutzern geteilt wurden.
Diese sogenannten „LipSync-Videos” sind auch auf TikTok noch sehr beliebt, doch finden sich auf der Plattform auch viele andere kreative Videos. Entsprechend der Funktionsweise vieler Sozialer Netzwerke können die Videoclips geteilt, geliked und kommentiert werden.
Der Upload auf andere beliebte Plattformen, wie z. B. Instagram, ist möglich. Durch die Zusammenlegung mit TikTok wurde zum einen das Auswahlangebot erweitert, zum anderen aber auch der Kreis der Nutzenden schlagartig vergrößert.
Zum steigenden Erfolg tragen die sehr gut funktionierenden Algorithmen bei, die sich schnell auf die Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer einstellen. Im Gegenzug ist die Plattform auch dafür bekannt, dass sehr viele personenbezogene Daten gesammelt werden. (vgl. Klicksafe)
Leni (14): „Ich benutze Snapchat als Hauptapp zum Schreiben mit Freunden und auch mit der Familie. Dort schicke ich entweder Videos anstelle einer Sprachnachricht und Snaps anstelle einer normalen Nachricht.“
Mindestalter 13 Jahre.
Snapchat hat sich immer mehr zu einer ausgereiften Foto- und Messenger-App entwickelt und macht WhatsApp, Facebook und Instagram Konkurrenz. Die App wird bei Kindern sowie Jugendlichen immer beliebter und unterscheidet sich im Aufbau von anderen Messangern. (vgl. SCHAU HIN!)
Inhalte können an einzelne Kontakte oder Gruppen verschickt werden, jedoch haben die Nutzerinnen und Nutzer keine Profile, die „befüllt“ werden können. Man verfügt über einseitig ausgelegte Channels. Das direkte Kommentieren oder Liken ist nicht möglich. Nach kurzer Zeit werden die Inhalte automatisch entfernt und können nicht nochmal angesehen werden.
Sichert ein Empfänger Inhalte per Screenshot mit dem eigenen Smartphone wird der Betroffene informiert. Jedoch gibt es zahlreiche Anleitungen, wie das umgangen werden kann.
Bilder und Video-Clips lassen sich sehr einfach bearbeiten und versenden. Sehr bekannt sind auch die verschiedenen Filter. Die aktuelle Uhrzeit, der aktuellen Wochentag, die Temperatur, der Akkustand oder die momentane Geschwindigkeit können bei Videos und Bildern schnell eingeblendet werden.
Dank einer sehr guten Gesichtserkennung können digitale Masken auf die Gesichter bei Bildern oder Videos gelegt werden. Geofilter können nur an bestimmten Orten hinzugefügt werden.
Snapchat hat elf Smileys eingeführt, die hinter dem Namen des Kontaktes erscheinen. Damit können Kontakte einfacher und übersichtlicher kategorisiert werden, diese Funktion ersetzt die abgeschaffte Freundesliste. Abhängig sind die angezeigten Smileys von der Anzahl der jeweiligen Snaps mit dem Gesprächspartner. Dadurch soll schnell ersichtlich werden, wer zum engeren Freundeskreis gehört. Zum Beispiel steht ein gelbes Herz für den Kontakt, mit dem man die meisten Snaps austauscht oder ein Baby-Smiley steht für eine Person, mit der man erst seit kurzem befreundet ist.
Sobald man mit dem Gesprächspartner mehr als drei Tage durchgehend „snappt“, erscheinen die sogenannten „Flammen“. Pro Tag steigt die Anzahl der Flammen. Wenn man jedoch innerhalb 24 Stunden nicht zurück snappt, verliert man diese.
Storys, also eine Abfolge von Bildern bzw. Videos, können erstellt werden und sind 24h sichtbar. Standardmäßig ist der Datenschutz so eingestellt, dass nur die Kategorie „Meine Freunde“ die eigenen Storys sehen kann. Das kann aber jederzeit auf „öffentlich“ geändert werden. Wird der Standort geteilt, kann man auf einer Karte sehen, wo und wann die eigenen Freunde zuletzt auf Snapchat aktiv waren. (vgl. SCHAU HIN!)
Emma (15): „Facebook kenne ich eigentlich nur von meinen Eltern, meine Freundinnen und ich nutzen lieber Instagram.“
Mindestalter 13 Jahre.
Posten, Liken, Chatten, Storys teilen – Facebooks Funktionen ändern sich immer wieder. Die Plattform hat bei Kindern und Jugendlichen seit Jahren an Beliebtheit verloren. 2021 waren erstmals wieder vermehrte Anmeldungen, da ein Facebook-Account auch anderen Anwendungen weitere Funktionen ermöglicht. (vgl. SCHAU HIN!)
Jede Nutzerin und jeder Nutzer von Facebook verfügt über eine Profilseite, auf der man sich vorstellen sowie Fotos und Videos hochladen kann. Auf der Pinnwand des Profils können Besucher öffentlich sichtbare Nachrichten hinterlassen oder Kommentare zu eigenen Beiträgen des Profil-Inhabers veröffentlichen.
Berühmt wurde Facebook für seinen Like- bzw. Gefällt mir-Button, mit dem Nutzer mit nur einem Klick äußern können, wenn sie etwas befürworten. Mit den Emojis „Love”, „Haha”, „Wow”, „Traurig” und „Wütend” haben Nutzer seit Februar 2016 mehr Möglichkeiten, auf Beiträge zu reagieren und Facebook damit spezifischere Informationen zu geben.
Um sich mit anderen zu vernetzen, muss man Nutzern Freundschaftsanfragen stellen. Diese Anfrage kann man bestätigen, ignorieren oder ablehnen. Hierüber wird der Antragsteller nicht informiert. „Befreundet“ zu sein bedeutet im Rahmen von Facebook, sich gegenseitig Einblick in die eigene Chronik zu gewähren sowie Informationen zu tauschen.
Facebook bietet nicht nur Profile für Privatpersonen an, sondern auch sogenannte Seiten für Künstler, bekannte Personen, Unternehmen und Marken.
Über die integrierte Chat-Funktion kann man persönliche Nachrichten schreiben oder in einer Gruppe mit mehreren Kontakten chatten. (vgl. SCHAU HIN!)
Sebastian (17): „Ich kenne Twitter vor allem von Promis und Politikern, die darüber sehr aktuelle Kurznachrichten schreiben. Selbst nutze ich Twitter nicht.“
Mindestalter 13 Jahre.
Twitter ist eine Social Media Plattform, die von Echtzeit Kommunikation lebt. Auf Twitter haben Privatnutzer und Unternehmen die Chance, ihre Meinungen, Ideen und Co. via „Tweet“ (to tweet, engl. bedeutet zwitschern) zu veröffentlichen. Wenn auf der Welt etwas geschieht, ist Twitter meistens eine gute Anlaufstelle, um aktuellste Informationen zu bekommen. (vgl. Diri Social Media)
Twitter ist Ursprung der Markierung mit #hashtags, die zum Beschreiben, Kategorisieren und Wiederfinden von Beiträgen dienen. Twitter hat sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt. Die vermutlich größte Änderung: die maximale Länge eines „Tweets“ wurde von einst 140 Zeichen auf 280 Zeichen angehoben. Genutzt wird Twitter eher von älteren Jugendlichen und hier auch meist nur passiv. (vgl. Diri Social Media)
Pia (16): „Ich nutze Pinterest sehr gerne, um mir Inspirationen zu verschiedenen Themengebieten zu holen, die mich interessieren, wie zum Beispiel Einrichtungsmöglichkeiten, DIY-Anleitungen oder Rezepte.“
Mindestalter 13 Jahre.
Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, mit der man Ideen wie Rezepte oder Einrichtungs- und Stylinginspiration finden kann. (vgl. Pinterest Help Center)
Bei den Milliarden von Pins auf Pinterest findet man immer anregende Ideen. Hat einem ein Pin gefallen, vermerkt man diesen auf den eigenen Pinnwänden. So kann man Ideen sortieren und leicht wiederfinden.
Jede Nutzerin und jeder Nutzer kann Pins erstellen und eigene Ideen mit anderen teilen. Die Selbstdarstellung über diese Plattform ist eher selten. Die Pins stammen zum Großteil von Firmen oder professionellen Anbieterinnen und Anbietern mit dem Ziel, etwas zu verkaufen. Mit jedem markierten Pin lernt der Algorithmus, die Interessen der Nutzerin bzw. des Nutzers besser kennen und macht zielgerichtet neue Vorschläge. (vgl. Pinterest Help Center)
Benjamin (16): „Mein Freund hat eine eigene Webseite, auf der er seine Bilder ausstellt. Er hatte keine Lust mehr auf die großen Anbieter.“
Mindestalter 14 Jahre, weil ein Vertrag geschlossen werden muss. Zudem ist bis 18 Jahre die Zustimmung der Eltern erforderlich.
Die Gestaltung, die Funktionen und Einstellungen hängen vom Anbieter und letztendlich Betreiber der Webseite ab.
Welche Cookies akzeptiert werden müssen, ob Werbung eingeblendet wird oder welche Datenschutzbestimmungen vorliegen, wird einzeln festgelegt. Wenige Kinder und Jugendliche verfügen über eigene Webseiten und pflegen diese in ihrer Freizeit. Oftmals werden eigene Videos oder Bilder veröffentlicht, ohne dabei die Rechte an Dritte abzugeben.
Deutlich mehr besuchen solche Webseiten von Freunden, Promis oder Unternehmen. 19 von 223 Schülerinnen und Schüler eines bayerischen Gymnasiums gaben an, eigene Webseiten zu nutzen.
Feierabend Sabine, Rathgeb Thomas, Kheredmand Hediye, Glöckler Stephan (2021): JIM-Studie 2021. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Stuttgart. In Url: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2021/JIM-Studie_2021_barrierefrei.pdf [aufgerufen am 11.02.2022]
Schöllhammer Ruth, Nägler Kerstin (2018) https://www.onlinemarketing-praxis.de/social-media/social-media-zielgruppen-definieren-und-richtig-ansprechen [aufgerufen am: 11.02.2022]
Klicksafe.de. Mindestalter.
https://www.klicksafe.de/mindestalter [aufgerufen am: 11.02.2022]
Klicksafe.de. WhatsApp.
https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/whatsapp/was-ist-der-whatsapp-messenger/ [aufgerufen am: 11.02.2022]
Klicksafe.de. YouTube.
https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/youtube/was-ist-youtube/ [aufgerufen am: 11.02.2022]
Klicksafe.de. TikTok.
https://www.klicksafe.de/apps/tiktok/was-ist-tiktok/ [aufgerufen am: 11.02.2022]
Schau-Hin.info. Instagram einfach erklärt.
https://www.schau-hin.info/grundlagen/instagram-einfach-erklaert [aufgerufen am: 11.02.2022]
Schau-Hin.info. Facebook einfach erklärt.
https://www.schau-hin.info/grundlagen/facebook-einfach-erklaert [aufgerufen am: 11.02.2022]
Schau-Hin.info. Snapchat einfach erklärt.
https://www.schau-hin.info/grundlagen/snapchat-einfach-erklaert [aufgerufen am: 11.02.2022]
Pinterest Help Center. Alles über Pinterest. https://help.pinterest.com/de/guide/all-about-pinterest [aufgerufen am: 11.02.2022]
Diri Social Media. Wie funktioniert Twitter? https://diri-socialmedia.de/wie-funktioniert-twitter/ [aufgerufen am: 11.02.2022]
Der Beitrag beleuchte Gefahren bei der Selbstinszenierung in sozialen Medien im Kontext von Unterricht und Schule und nennt Hilfsangebote.
Der Beitrag beleuchtet das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen, stellt Nutzertypologien vor und gibt einen Überblick über die unter Jugendlichen beliebtesten Plattformen und Apps.
Hier finden sie Hinweise auf Unterrichtsmaterialien und Online-Angebote für die Primarstufe.
Hier finden sie Hinweise auf Unterrichtsmaterialien und Online-Angebote für die Sekundarstufe.
Der Beitrag gibt Hinweise und Tipps, wie das Thema Selbstinszenierung in der Schule und insbesondere im Unterricht aufgegriffen werden kann.
Diskutiert wird die Bedeutung von Peers und Influencern für die Entwicklung des Selbstbilds Jugendlicher