Lernende erstellen Videos | Industrielle Revolution (Geschichte)
Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Erstellung eines Erklärvideos durch Lernende zum Thema „Industrielle Revolution“
Im Fremdsprachenunterricht ist es das höchste Ziel, die Schülerinnen und Schüler zum Sprechen zu motivieren. Vor allem in der Transferphase, also nach der Erschließung eines neuen Textes, bietet das Schulbuch häufig Dialog-Übungen mit verschiedenen Sprechanlässen. Hier ist es allerdings aus zeitökonomischen Gründen oft so, dass diese entweder nur von ein paar wenigen Lernenden präsentiert werden können oder die gesamte Klasse den Dialog ausschließlich in Partnerarbeit mehr oder weniger gut und zuverlässig ausführt. Genau in diesem Moment bietet die Kamera die einzigartige Möglichkeit, die Gesamtheit aller Lernenden zu animieren, die Dialogaufgabe überzeugend zu gestalten.
Der Arbeitsauftrag für einen Dialog oder ein Rollenspiel, welcher sich meistens direkt aus dem Schulbuch entnehmen lässt, kann dementsprechend ganz einfach ergänzt werden durch:
Englisch: “As soon as you’ve finished preparing the task, show your result to your teacher and then record your dialogue, keeping in mind the rules for recording tasks.”
Französisch: «Dès que vous avez fini la préparation de l’exercice, montrez le résultat à votre prof et enregistrez le dialogue, tout en respectant les règles pour l’enregistrement».
Spanisch : “Una vez terminada la preparación del ejercicio, muestra la tarea a tu profesor y después graba el diálogo, prestando atención a las reglas”.
Somit stellt man den Schülerinnen und Schülern in Aussicht, dass sie bei zügiger Bearbeitung der Schulbuch-Dialog-Aufgabe die Freiheit bekommen, die fiktive Gesprächssituation außerhalb des Klassenzimmers zu verfilmen. Man erreicht damit zusätzlich eine Binnendifferenzierung, denn die leistungsstärkeren Lernenden werden durch die optionale Möglichkeit gefördert und durch das entgegengebrachte Vertrauen motiviert. Sind dann ein paar Schülerinnen und Schüler mit der Aufnahme beschäftigt, hat man als Lehrkraft zusätzlich die Gelegenheit, sich vermehrt um die leistungsschwächeren Lernenden zu kümmern, welche im Klassenzimmer bleiben und eventuell verstärkt Hilfestellung bei der Umsetzung des Dialogs benötigen.
Aufenthalt in vorher klar definierten Bereichen außerhalb des Klassenzimmers
Ruhe beim Arbeiten
Verpflichtender Upload des Ergebnisses in den dafür vorgesehenen Datei-Ablageort
Möglichkeit der Bewertung des Endergebnisses
Rückkehr ins Klassenzimmer spätestens fünf Minuten vor Ende der Unterrichtsstunde
Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass alle von den erstellten Aufnahmen profitieren:
Die sprechenden Lernenden werden zu spontanem, deutlichem und korrektem Artikulieren animiert. Gestik, Mimik und ggf. Requisiten unterstützen die Spontanität des Sprechens.
Die restlichen Schülerinnen und Schüler, die es zeitlich vielleicht selbst nicht schaffen, eine Aufnahme zu machen, können sich im Anschluss die Ergebnisse ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler ansehen und erzielen somit auch einen Lernzuwachs.
Dieses Vorgehen muss eingeübt werden. Es ist nur dann gewinnbringend, wenn es über das Schuljahr hinweg mehrmals durchgeführt wird und die Schülerinnen und Schüler bereits bei Ankündigung einer Dialog-Übung wissen, dass die Möglichkeit einer Aufnahme besteht und gewisse Routinen eingespielt sind.
Die Bereiche, in welchen sich die Lernenden aufhalten dürfen, müssen vorher definiert werden. Es eignen sich insbesondere Aufenthaltszonen in der Nähe des Klassenzimmers bzw. im gleichen Stockwerk, welche ebenfalls beaufsichtigt werden können. Eine offene Tür des Klassenzimmers verstärkt das Gefühl für die Schülerinnen und Schüler, dass die Lehrkraft sie hören kann.
Des Weiteren sollte man mögliche Störquellen im Schulhaus mitberücksichtigen. In Treppenhäusern hallt es zum Beispiel, was die Tonqualität beeinträchtigt. In den Gängen kommt es vor allem zum Stundenwechsel zu hohem Lärmaufkommen.
Es bietet sich an, zum Beispiel im mebis-Klassenraum ein Verzeichnis für den Upload der Ergebnisse anzulegen. So erhält das Ganze mehr Verbindlichkeit und die Lehrkraft hat im Anschluss die Möglichkeit, die Ergebnisse anzusehen und ggf. sogar zu bewerten.
Für dieses Vorhaben sollte gemeinsam mit der zuständigen Person für Datenschutz vor Ort Rücksprache gehalten werden. Filmaufnahmen im Unterricht erfordern einen besonders sensiblen Umgang mit den Daten, vor allem hinsichtlich des Speicherortes und der Löschfristen.
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Welche Rolle die technischen Voraussetzungen sowie die veränderte Lernkultur im 1:1-Setting dabei einnehmen können, wird Ihnen im folgenden Beitrag näher erläutert.
Überblick über vorhandene medienerzieherische Angebote und Anregungen, wie diese im 1:1-Setting Anwendung finden können
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