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Explain it simple – Mathe von uns für uns!

Das Erstellen von Erklärvideos fördert die Kommunikations- und mediale Gestaltungskompetenz der Lernenden, setzt ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz voraus und ist – nicht zuletzt – ein sehr motivierender Zugang zu Unterrichtsgegenständen für die Lernenden. Am Beispiel „Videos zum Thema Terme berechnen“ erfahren Sie hier, wie Sie einen solchen Lernprozess im Unterricht anleiten können.

Kleine Figuren stehen vor einer großen Mathetafel umgeben von mathematischen Hilfsmitteln

Grundinformation zur Unterrichtseinheit

Didaktische Einordnung

Die Unterrichtseinheit befasst sich mit der Erstellung von Erklärvideos in der 7. Jahrgangsstufe im Fach Mathematik am Gymnasium. Neben der eigenen Filmproduktion lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Videoformate kennen und überprüfen dargestellte Inhalte im Hinblick auf deren Qualität. Dies ermöglicht es ihnen auch, bei der Internetrecherche nach geeigneten Erkläreinheiten diejenigen aufzuspüren, die auf ihre eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind.

  • © istock.com/MartaShershen

    Zusätzlich lernen sie Grundlagen des Urheberrechts kennen. Dadurch sind die Lernenden im Anschluss an das Projekt in der Lage, die entstandenen Videos zu bewerten und schulintern zu „veröffentlichen“. Des Weiteren vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Fachkompetenz und können nach diesem Projekt selbst Videoaufnahmen planen, gestalten und umsetzen.

Lehrplanbezug

Dieses Unterrichtsbeispiel ist für die Inhalte des gymnasialen Lehrplans der Mathematik für die Jahrgangsstufe 7 zum Thema „Terme berechnen“ konzipiert. Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihr Grundwissen, indem sie bereits gelernte Inhalte neu aufbereiten und anschaulich darstellen.

Unterrichtsverlauf

  • Kriterien und Methodenanalyse mit Lernenden erarbeiten

    Bevor die Klasse ihre eigenen Erklärvideos erstellt, werden anhand von Beispielen Qualitätskriterien für „gute“ Videos erarbeitet.

    Diese Videos sind im mebis-Kurs unter „Beispiele für den Unterricht“ hinterlegt.

  • Hand mit Lupe über verschiedenen Textdokumenten
    © istock.com/eichinger-julien

    Selbstlernkurs zum Urheberrecht (I)

    In einer abwechslungsreichen und interaktiven Selbstlerneinheit (in einem mebis-Kurs) werden die Kinder motiviert, sich mit der Materie Urheberrecht auseinanderzusetzen, wobei die Ansammlung von Faktenwissen über dieses Thema das Hauptziel der Einheit darstellt. Diese asynchrone Vorgehensweise hat den Vorteil, dass jedes Kind in seinem eigenen Tempo vorgehen kann. Durch die mebis-Anwendungen Forum und Test mit verfügbaren Lösungen nach Abschluss jeder Aktivität kann der Lernfortschritt selbstständig erzielt und evaluiert werden

  • Selbstlernkurs zum Urheberrecht (II)

    Als Grundlage für diese Einheit wurden die Materialien vom „Medienführerschein Bayern“ zum Thema Urheberrecht der Stiftung Medienpädagogik Bayern digital aufbereitet. 

  • Formulierung des Arbeitsauftrages (I)

    Bevor die Arbeit beginnt, erhalten die Schülerinnen und Schüler eine kurze Einführung zur Erstellung eines Erklärvideos in einer Gruppe. Dazu stehen ihnen drei Videoimpulse im mebis-Kurs zur Verfügung. Zunächst sollen sie sich selbstständig über ihren Themenbereich informieren. Verschiedene Schulbücher, Arbeitshefte und das Internet (Tablet) unterstützen sie dabei.

  • Formulierung des Arbeitsauftrages (II)

    In den jeweiligen Gruppen erhalten die Lernenden ein Arbeitsblatt, auf dem die Vorgehensweise aufgeführt ist (siehe rechts). Zudem wird ihnen die Vorlage für ihr eigenes Storyboard ausgehändigt. Die Ausgabe der Unterlagen erfolgt jeweils in digitaler und ausgedruckter Form.

  • Videoerstellung anleiten

    Zunächst tragen die Schülerinnen und Schüler in einer der Doppelstunden ihre Rechercheergebnisse innerhalb der Gruppe vor. Im Anschluss beginnen sie mit ihren Testdurchläufen. Zunächst soll ohne direkte Aufnahme das Geschehen im Video eingeübt werden. Der Klasse stehen während dieser Phase drei Räume zur Verfügung, in jedem Zimmer befinden sich immer zwei Teams gleichzeitig.

    Für die tatsächliche Aufnahme werden in der zweiten Stunde Zeitslots vergeben, in denen die jeweils andere Gruppe den Raum verlassen muss. Jede Gruppe hat dann zweimal zehn Minuten Zeit, ihren Film zu drehen. Die Aufgabe beinhaltet, das Video in einem Tag zu drehen und auf zusätzliche Effekte zu verzichten. Der Anspruch an das Gesprochene wird sehr hochgehalten, weil die Schülerinnen und Schüler lernen müssen, sich auf den Inhalt zu fokussieren und sich präzise auszudrücken. Der Schnitt sollte nur zum Einsatz kommen, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

  • Abgabe des Videos

    Die Abgabe der Videos erfolgt über den o.g. mebis-Kurs. Zum einen ist die Abgabe auf der Lernplattform aus Datenschutzgründen von großem Vorteil und zum anderen kann bei der Erstellung der „Aufgabe“ das Produkt direkt im Kurs bewertet werden.

  • Feedback zum Arbeitsprodukt

    In einer modernen, auf Selbsttätigkeit der Lernenden beruhenden Lernkultur gewinnen Lernprozesse an Bedeutung und müssen deshalb zusätzlich zum Lernergebnis beurteilt werden. Die Bewertung des Projekts stellt dabei eine Kombination aus summativem und formativem Assessment dar. Sowohl der Arbeitsprozess an sich als auch das Endprodukt sollen in die Bewertung eingehen.

Hinweise zur Bewertung einer Gruppenarbeit

Die Benotung des Projektes kann sich aus drei verschiedenen Teilbereichen zusammensetzen:

  • 1. Teil: Bewertung des Videos – Das Produkt selbst wird unter Einbezug der erarbeiteten Kriterien bewertet. Diese Note ist eine Gruppennote, jeder Schüler und jede Schülerin der Gruppe erhält dieselbe Beurteilung.

  • 2. Teil: Bewertung des Ablaufs – Hierbei bekommt jeder Schüler und jede Schülerin eine eigene Benotung. Kriterien hierbei können sein: Übernahme von Aufgaben und Rollen, Kommunikation, Ideenreichtum, Arbeitseifer und Interaktion mit anderen Teammitgliedern.

  • 3. Teil: Selbsteinschätzung – Jede Gruppe überlegt gemeinsam, welche Note jedes Teammitglied verdient hätte. Diese Note muss schriftlich begründet werden. Die jeweilige Gruppe darf sich selbst Noten geben. Kriterien: Zusammenarbeit, Rollenverteilung, Arbeitseifer, Interaktionen.


Hauptsächlich setzt sich die Gesamtnote eines jeden Schülers aus den ersten beiden Teilbereichen zusammen. Dennoch kann es für die Lehrkraft wichtig sein, die Wirkung des Kindes bei Gleichaltrigen zu erfragen. Die Beurteilung innerhalb der Peergruppe wird in den Beurteilungsprozess miteinbezogen.

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