
Differenzieren mit digitalen Medien
Einführung ins Thema und Überblick
Diese praktischen Codes sind nicht nur leicht von mobilen Geräten lesbar, sondern auch wahre Alleskönner in Sachen Informationsübermittlung. Ihre Vielseitigkeit hat sie zu einem wertvollen Werkzeug gemacht, das aufgrund seiner Schnelligkeit, Nutzungsfreundlichkeit und der Fähigkeit, unterschiedliche Daten zu speichern, immer beliebter wird. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie QR-Codes gekonnt in Verbindung mit anderen Medien und Aufgaben einsetzen können, um den Lernprozess optimal zu unterstützen.
Typischerweise werden QR-Codes im schulischen Kontext dazu verwendet, um auf Webseiten zu verlinken. Ohne die URL der Webseite direkt eingeben zu müssen, werden mobile Geräte durch Scannen des QR-Codes auf die Webseite weitergeleitet. QR-Codes können auch Informationen (alphanumerische Zeichen: 0-9, A-Z), Kontaktdaten (digitale Visitenkarte) oder Geo-Koordinaten enthalten oder den einfachen Zugriff auf WLAN-Netzwerke ermöglichen.
Der Einsatz und die Kombination von QR-Codes in Verbindung mit anderen Medien und Aufgabenstellungen zeigt sich in der Unterrichtspraxis als äußerst motivierend und unterstützt sichtbar den Lernprozess: QR-Codes helfen beim selbstständigen und individuellen Erarbeiten von Inhalten und ermöglichen es damit, das Lerntempo den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Erleben Schülerinnen und Schüler im aktiven und selbstgesteuerten Lernen persönliche Selbstwirksamkeit und Kompetenz, dann können sie auch ihr Potenzial besser ausschöpfen und ihren Lernerfolg steigern. Als Lehrkraft können Sie der Heterogenität Ihrer Lerngruppe auf unterschiedliche Art und Weise begegnen. Das Angebot von differenzierten Lernangeboten oder das Ermutigen zu individuellen Arbeitsweisen sind mögliche Ansätze.
Die Lernenden können die hinter QR-Codes bereitgestellten Informationen und Hilfen von jedem Ort aus abrufen und in ihrem Lerntempo bearbeiten. Dies ermöglicht nicht nur das selbstständige Erarbeiten und Wiederholen von Lerninhalten, sondern entlastet auch die Lehrkraft, welche viel gezielter bei Fragen weitere Unterstützung leisten kann. Damit verbunden entwickelt sich ein selbstgesteuerter Lernprozess, der sich motivierend auf die Lernatmosphäre auswirkt.
Abgestufte Lernhilfen bieten unterschiedliche Schwierigkeitsstufen oder Anforderungsniveaus an, um den unterschiedlichen Leistungsständen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Die Lernhilfen sind in der Regel aufbauend strukturiert, sodass die Lernenden schrittweise von einfacheren zu komplexeren Aufgaben und Inhalten geführt werden. Dadurch wird ein kontinuierlicher Lernfortschritt ermöglicht und das Verständnis schrittweise vertieft. Die Schülerinnen und Schülern können ihr eigenes Lerntempo bestimmen und sich dabei auf die Bereiche konzentrieren, in denen sie Unterstützung benötigen, und ihre Lernzeit effektiv nutzen. Damit kann den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen differenziert begegnet werden.
Hier im mebis Magazin finden Sie dazu auch weiterführende Beiträge:
Einführung ins Thema und Überblick
Beispiele zur Förderung eigenverantwortlichen Lernens und zur Umsetzung der Binnenndifferennzierung mit der mebis Lernplattform
Die Schülerinnen und Schüler sollten zunächst versuchen, die Aufgaben selbstständig zu lösen. Die Lernhilfen, welche über QR-Codes abgerufen werden können, sollten dabei selbsterklärend sein. Typische Probleme, die Sie als Lehrkraft im Blick haben sollten:
Die Schülerinnen und Schüler...
... schauen sich sofort alle Hilfen an.
... halten sich nicht an die Reihenfolge.
... überspringen Zwischenlösungen.
... benutzen die Hilfen nicht.
... sind zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten „fertig”.
Können die Lernenden bereits auf vorhandenes Vorwissen zurückgreifen, erleichtert das den Einsatz von abgestuften Hilfen enorm. Auch lebensnahe Kontexte können wesentlich dazu beitragen, dass Aufgaben von den Lernenden motiviert erarbeitet werden. Bei der Bereitstellung von aufbauenden Hilfestellungen ist es von Vorteil, dass Aufgaben einen möglichst eindeutigen Lösungsweg nahelegen.
Zunächst sehen sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig ein Video zum geraden Dreisatz auf einem Tablet an, um ihr Vorwissen zu aktivieren. Hierbei ist es ratsam, auf die Benutzung von Kopfhörern zu achten, damit sich die Lernenden auf den Inhalt konzentrieren und nicht abgelenkt werden. Das Video kann auch mehrmals angesehen werden. Das Video-Beispiel knüpft an die reale Lebenswelt an und zeigt die Zuordnung von Menge und Preis bei Handytarifen.
Aufgabe
Die Schülerinnen und Schüler übertragen die im Video vorgestellte Dreisatzrechnung auf ein neues Beispiel. Dieses wird anhand eines Dialogs eingeleitet:
Sabine: „Gestern war ich für die Einkäufe für den Kochunterricht dran und musste 15 Brötchen kaufen, die insgesamt 4,50 € gekostet haben.“
Sophie: „Oh, heute bin ich dran, ich muss allerdings 25 Brötchen besorgen, da wir heute für die andere Klasse zusätzlich noch einkaufen müssen.“
Sabine: „Hast du auch genügend Geld dabei?“
Sophie: „Ich hoffe es!“
Der verstärkte Einsatz digitaler Medien, insbesondere Smartphones, Tablets und soziale Plattformen, beeinflusst die Aufmerksamkeitsspanne vieler Jugendlicher. Kurze und schnelle Informationshäppchen prägen heutzutage die Mediennutzung. Dies kann zu einer geringeren Bereitschaft führen, längere Texte zu lesen und sich intensiv mit komplexen Inhalten auseinanderzusetzen. Jugendliche könnten eine Vorliebe für visuelle und multimediale Darstellungen entwickeln, was sich auf ihre Fähigkeit auswirken kann, längere und anspruchsvolle Texte zu verstehen. Auch die ständige Verfügbarkeit von Informationen durch das Internet kann dazu führen, dass Jugendliche weniger Geduld für das Lesen von Büchern aufbringen.
Damit stehen Jugendliche bei der Lektürearbeit in der Schule vor verschiedenen Herausforderungen. Oftmals kämpfen sie mit Schwierigkeiten im Textverständnis und im Erkennen von Zusammenhängen. Das erfolgreiche Wiedergeben von Inhalten gestaltet sich ebenfalls oft als problematisch. Welche konkreten Hürden und Probleme Jugendliche dabei genau haben können, kann von individuellen Faktoren wie Lesegewohnheiten, Interessen und Lernstil abhängen.
Die Kombination der analogen Buchlektüre mit den vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Medien erweist sich als äußerst förderlich für die Auseinandersetzung mit den Inhalten. Das Klären von unbekannten Begriffen oder das Einbinden von Hintergrundinformationen, z. B. via Audio- oder Videodateien, sowie das Reflektieren über Handlungen oder Charaktere innerhalb interaktiver Aufgaben oder mithilfe (anonymer) Feedback-Tools regt zur Vertiefung der Buchlektüre an.
Sinnvoll ist es dabei, die Buchlektüre in kleinere Einheiten zu unterteilen und für jede Einheit einen zeitlichen Rahmen zur Bearbeitung vorzugeben. Die zu den jeweiligen Einheiten bereitgestellten zusätzlichen Informationen, Hilfen und digitalen Aufgaben werden über QR-Codes zur Verfügung gestellt und im Anschluss an die Leseeinheit besprochen.
Bilder und Videos nicht nur betrachten, sondern lernförderlich mit ihnen interagieren
Wie lassen sich digitale oder analoge Arbeitsblätter lernförderlich gestalten?
Mit dem H5P-Inhaltstyp „Interactive Video” haben Sie die Möglichkeit, Videos in Ihrem mebis Lernplattformkurs einzubetten.
Eine gelebte Feedbackkultur hat das Potenzial, individualisiertes und selbstgesteuertes Lernen zu fördern.
Multimediales Lernen von Vokabeln - zum Beispiel mit digitalem Karteikasten und der Aktivität „Glossar”
Mehr als nur eine Liste von Definitionen: Hier erfahren Sie, wie Sie die mebis-Aktivität „Glossar“ gezielt im Unterricht nutzen können.