Der Anteil des digital gestützten Unterrichts beträgt über alle Schularten hinweg ca. 50% . An weiterführenden Schulen hat sich innerhalb der zwei Jahre zwischen den Studien der Anteil digital gestützten Unterrichts von 42% auf 53% erhöht. Damit sind digitale Medien bereits vor der Corona-Pandemie ein fester Bestandteil des Unterrichtens.
Auffallend ist die Diskrepanz zur Sicht der Schülerinnen und Schüler. Aus deren Sicht werden nur 26% des Unterrichts digital gestützt, also knapp die Hälfte. Dies lässt sich wohl damit erklären, dass Lernende reine Präsentationsformen seltener als digital gestützten Unterricht wahrnehmen und Sie diesen erst bei der eigenen aktiven Nutzung als solchen klassifizieren.
Diese Erkenntnis deckt sich auch mit den anderen Studien (Fraillon et al., 2020), nach denen Lehrkräfte digitale Medien hauptsächlich zur Präsentation nutzen und weniger zur Aktivierung der Lernenden im Sinnen von interaktiv-kooperativen Lernaktivitäten.
Schülerinnen und Schüler beurteilen dabei konstruktiven Unterricht viel besser im Vergleich zu einem rezeptiven Unterricht. Kooperative Zusammenarbeit wird von Lernenden am besten bewertet. Jedoch sind die Schülerinnen und Schüler laut Studie skeptisch bezüglich deren Effektivität, vor allem für die verlangten Inhalte in Prüfungen.
Die Studie 2021 stellt beim Einsatz von digitalen Medien nach wie vor einen Schwerpunkt bei der Förderung von passiven Lernaktivitäten fest. Dennoch sehen die Studienautoren in diesem Ergebnis, dass die Lehrkräfte die Kompetenzen haben, alle Arten an Lernaktivitäten mit digitalen Medien einzusetzen.