Konstruktivismus
Konstruktivismus fördert Teamwork und selbstständiges Arbeiten. Digitale Medien bieten hier vielfältige Möglichkeiten.
Die Lerntheorie des Behaviorismus geht davon aus, dass man Verhalten durch die Konsequenzen steuern kann, die auf ein gezeigtes Verhalten folgen.
Sie erfahren, wie dieser Effekt für die Entwicklung computerbasierte Lehrmaschinen genutzt wurde und welchen Einfluss der Behaviorismus auf heutige Übungsprogramme hat.
Beim Lernen mit interaktiven Lehr- und Lernmedien lassen sich Erkenntnisse des Behaviorismus nutzen: Durch gezielte Belohnung von erwünschtem Verhalten - und in geringerem Maße durch Bestrafung von unerwünschtem Verhalten - kann das Verhalten verändert werden. Dieses Prinzip wird als operante Konditionierung bezeichnet.
Beim berühmten Experiment des amerikanischen Psychologen B. F. Skinner (1904-1990) sollten die Ratten in einer Box lernen, einen Hebel häufiger zu betätigen. Die Wissenschaftler gaben den Tieren dafür Futter als Belohnung (positive Verstärkung).
In einer anderen Versuchsanordnung wollten die Wissenschaftler den Ratten abgewöhnen, den Hebel zu betätigen und gaben Stromschläge für unerwünschtes Verhalten (Bestrafung).
Am besten lernt man gemäß Skinner durch positive Verstärkung, also indem man (möglichst unmittelbar) eine positive Reaktion auf erwünschtes Verhalten bekommt.
Bestrafung wirkt dagegen weniger effektiv: Zwar wird das gelernte Verhalten kurzfristig wahrscheinlich weniger häufig gezeigt. Nach einer gewissen Zeit tritt das ursprüngliche Verhalten jedoch wieder auf.
B. F. Skinner nutze die Erkenntnisse aus seinen Tierexperimenten zur Konzeption von Lernmaschinen. Bereits in den 1950er Jahren entwickelte er (zunächst mechanische) Lehrprogramme, mit deren Hilfe Lerninhalte selbstständig erarbeitet werden konnten. In kleinschrittigen Frage-Antwort-Mustern präsentierte die teaching machine den Lehrstoff.
Beim programmierten Lernen wird der Lernstoff in kleine Einheiten aufgeteilt. Die korrekte Wiedergabe jeder Einheit wird belohnt, um den nächsten Schritt zu ermöglichen. Allerdings ist dieses Vorgehen nur bei Lerninhalten von geringem Umfang möglich, vor allem zum Einprägen von Faktenwissen.
Ab den 1970er Jahren wurden mithilfe von Computern Lehrprogramme erstellt, die Multiple-Choice-Aufgaben automatisiert auswerten konnten. Zudem wurde es möglich, Verzweigungen in den Lernpfaden einzubauen, um abhängig vom Lernfortschritt oder den gemachten Fehlern zusätzliche Erklärungen anzuzeigen oder weitere geeignete Übungen zuzuweisen.
Moderne Anwendungen verwenden ebenfalls das Konzept der positiven Verstärkung. Bei korrekten Antworten werden die Lernenden zum Beispiel mit Smileys, Sternen, einem Daumen nach oben oder Geräuschen belohnt. Außerdem erhalten sie durch Punkte eine informative Rückmeldung über ihren Lernfortschritt.
Probieren Sie mit der folgenden Grammatikübung aus dem Fach Englisch selbst aus. Nach der Eingabe erhalten Sie automatisiertes Feedback.
Ausführliche Informationen zu „Drill & Practice”-Übungen finden Sie im folgenden Beitrag:
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WeiterlesenDer Behaviorismus wird vor allem dafür kritisiert, dass menschliches Verhalten ausschließlich durch das Reiz-Reaktions-Schema erklärt wird. Mit der „kognitiven Wende” wurde deshalb ein Perspektivwechsel vom Behaviorismus zum Kognitivismus vollzogen, der sich auf die kognitiven Prozesse beim Lernen konzentriert.
Im Kontrast zum Behaviorismus betrachtet der Konstruktivismus Lernen als aktiven Prozess, bei dem das Wissen individuell konstruiert wird. Im Gegensatz dazu sieht der Behaviorismus das Lernen als passive Reaktion auf äußere Stimuli und will Verhalten durch Konsequenzen steuern. Der Konstruktivismus berücksichtigt dabei die persönlichen Erfahrungen und das Vorwissen des Lernenden, während der Behaviorismus diese Aspekte vernachlässigt.
Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus - Was ist denn nun der „richtige” lerntheoretische Ansatz? Löst ein neuerer Ansatz die älteren ab und macht diese überflüssig?
NEIN, sagt der „Pragmatismus”: Die Ansätze schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich und setzen jeweils einen unterschiedlichen Fokus auf das Lernen. Je nachdem, welche Bildungsziele man verfolgt, hat der eine oder der andere Ansatz Vorteile.
Gute Lehrkräfte nutzen die Erkenntnisse verschiedener Lerntheorien und suchen abhängig von ihren vorrangigen Lernzielen die jeweils beste Methode und passende Medien aus.
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