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Lernförderlich üben mit „Drill & Practice“

Kennen Sie H5P, learningApps, Kahoot, Quizlet oder Learningsnacks? Solche und andere ähnliche digitale Tools haben gemein, dass Lernstoff mit ihnen wiederholt und gefestigt werden soll. In Aktivitäten wie „Wer wird Millionär“-Quizformaten, Kreuzworträtseln, Memorys oder Multiple Choice-Aufgaben erhalten die Schülerinnen und Schüler eine unmittelbare Rückmeldung zu ihren Eingaben.

Praktisch für Lehrkräfte: Solche Aktivitäten lassen sich unkompliziert erstellen. Und den Lernenden machen sie obendrein auch noch Spaß. Aber sind „Drill and Practice“-Übungen aus lerntheoretischer Sicht überhaupt sinnvoll?

Vorteile im Lernprozess

Erfahren Sie mit dieser Zuordnungsaufgabe selbst, wie eine Drill & Practice funktioniert.

  • © istock.com/Jane Kelly

    Lernen durch unmittelbares Feedback

    Der Vorteil von „Drill and Practice“-Programmen: Sie machen den Schülerinnen und Schülern Spaß und sie motivieren durch den spielerischen Charakter.

    Lernwirksam sind sie durch das unmittelbare, individuelle und im Idealfall positive Feedback (z. B. durch Smileys, Sterne, Text-Feedback, Soundeffekte, Animationen oder Punkte).

  • © istock.com/MaksimYremenko

    Lernstandserhebung für die Lehrkraft

    Ein weiterer Vorteil digitaler Lernprogramme: Sie geben automatisiert Rückmeldung zum Lernfortschritt. Die Lehrkraft sieht ohne Korrekturaufwand, was die Lernenden verstanden haben und wo es noch hakt.

    Das erleichtert es, bedarfsgerechte Hilfestellungen und zusätzliche Erklärungen zu geben.

Einsatz und Grenzen von „Drill & Practice”

Bilder unterhalb dieses Akkordeons ändern sich je nach offenem Akkordeon Eintrag.

Sinnvoll einsetzen lassen sich „Drill & Practice” Formate bei geschlossenen Aufgaben. Die erwartete Antwort muss genau definiert werden können.

Damit eignen sie sich besonders zum Üben und Wiederholen von Faktenwissen (z. B. Vokabeln, Fachbegriffe) oder von einfachen Fertigkeiten (z. B. Bestimmen von Satzgliedern).

Für komplexe Fragestellungen (Transfer, Problemlösen) oder das Erlernen von Fertigkeiten wie Teamarbeit oder Projektarbeit sind „Drill & Practice”-Formate nicht geeignet.

Fünf Tipps zum richtigen Üben

  • © istock.com/Anton Vierietin

    1. Mit Anstrengung zum Ziel

    Weisen Sie im Unterricht regelmäßig darauf hin, dass bewusstes Üben wichtig ist. Dies erfordert Konzentration, Anstrengung und Ausdauer, ähnlich wie beim Sport. Nur durch regelmäßiges Training wird man besser. Betonen Sie, dass das Ziel nicht nur die kurzfristige Beherrschung des Lerninhalts ist, sondern auch dessen langfristige Speicherung im Gedächtnis.

  • © istock.com/Anton Vierietin

    2. Erfolg braucht Wiederholung

    Motivieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, indem Sie sie dazu ermutigen, Lerninhalte regelmäßig zu wiederholen und anzuwenden. Nur so werden die neuen Informationen im Langzeitgedächtnis gespeichert.

    Lieber häufiger und kürzer üben, als einmal lange pauken: Zeitlich versetztes Üben ist effektiver als konzentriertes Üben in einem einzigen Zeitraum!

  • © istock.com/Anton Vierietin

    3. Lernen mit (steigendem) Niveau

    Achten Sie darauf, dass gestellte Aufgaben zum Erkenntnisstand passen und herausfordernd sind. Bieten Sie zur Differenzierung unterschiedliche Schwierigkeitsgrade an.

    Dabei sollten die Aufgaben nicht zu einfach sein, aber auch nicht zu schwer, sondern gerade noch schaffbar. So bleiben die Lernenden motiviert und können ihr Können stetig verbessern.

  • © istock.com/Anton Vierietin

    4. Vielfalt beim Lernen

    Um den Lernprozess zu fördern, sollten Sie abwechslungsreiche Übungen einsetzen, die auf ein tieferes Verständnis abzielen. Solche Übungen sind lernförderlicher als monotone und stupide Drill-Übungen.

    Es empfiehlt sich außerdem, neue Inhalte in verschiedenen Anwendungskontexten zu üben.

  • © istock.com/Anton Vierietin

    5. Selber machen lassen

    Probieren Sie doch einmal aus, die Schülerinnen und Schüler selbst Übungen erstellen zu lassen. Das kann beispielsweise ein Rätsel zur Wiederholung des Grundwissens sein. Auf diese Weise setzen sich die Lernenden aktiv mit dem Lerninhalt auseinander und lernen selbständig.

    Auch Partner- oder Gruppenarbeit eignet sich gut zum gemeinsamen Erstellen von Übungen.

Die Lerntheorie des Behaviorismus

Bei „Drill and Practice-Übungen“ macht man sich die Erkenntnisse des Behaviorismus zunutze, die unter anderem auf den Tierversuchen von B. F. Skinner mit Ratten beruht. Ein Verhalten (behavior) kann durch Belohnung verändert werden. Mehr über die Hintergründe erfahren Sie im folgenden Beitrag:

Behaviorismus

Positives Feedback verstärkt erwünschtes Verhalten - auch beim Einsatz digitaler Medien

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Hinweise zur technischen Umsetzung von automatisiertem Feedback mit „H5P” (vergleiche die Aufgabe zu Beginn dieser Seite) finden Sie in folgenendem Beitrag:

Automatisiertes Feedback mit der Lernplattform

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Aufgaben mit automatisiertem Feedback zur Prüfungsvorbereitung erstellt.

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