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Comicerstellung im Unterricht anleiten, begleiten und bewerten

„Today is a good day to try.“ Die Botschaft von Quasimodo lautet, Neues auszuprobieren. Zeichentrickfilme wie der „Glöckner von Notre Dame“, Serien und Comics üben aufgrund ihrer spannenden Geschichten, die durch bunte Bilder erzählt werden, eine Faszination auf Kinder und Erwachsene aus. Aber wie können solche Bildergeschichten sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden? Comicformate sind eine gute Möglichkeit, um komplexe inhaltliche Sachverhalte in eine verständliche Bildsprache (und Narration) zu überführen. Entwickeln und gestalten die Lernenden selbst den Comic, werden neben wichtigen Medienkompetenzen ebenso ihr Textverständnis und ihr fachliches Wissen gefördert.

In dem folgenden Beitrag finden Sie Hinweise, wie Sie die Lernenden anleiten, bei der Erstellung des Comics begleiten und das Produkt abschließend bewerten können.

Mehrere Personen designen an einem großen Bildschirm

Medienkompetenzen durch Comics fördern

Comics sind eine Abfolge von Bildern (sogenannte „Panels“), die einen Vorgang oder eine ganze Geschichte erzählen. Man kann sie im Unterricht einsetzen, um bestimmte Inhalte zu erschließen oder bereits Erlerntes zu festigen und zu vertiefen. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, Comics zu analysieren und abschließend zu reflektieren, welche Intentionen des Erstellenden dahinterstecken.

Wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt, fördert ihr Einsatz im Unterricht nicht nur diverse Medienkompetenzbereiche, sondern zusätzlich auch die Vertiefung von fachlichen Kompetenzen:

Übersichtsdarstellung zur Förderung von Medienkompetenzen durch Comiceinsatz

Die Comicerstellung anleiten, begleiten und bewerten

1. Die Comicerstellung anleiten

Technische Grundlagen klären

Zunächst müssen die technischen Grundlagen für die Comicproduktion geklärt werden. Falls die Lernenden nicht über sichere Bedienkompetenzen verfügen, sollten diese vorab geschult und entsprechendes Unterstützungsmaterial zur Verfügung gestellt werden. Prinzipiell können die Schülerinnen und Schüler mit ihren eigenen Smartphones oder mit schulischen Geräten die Bildaufnahmen machen. Bei einer 1:1-Ausstattung hängt die Wahl der Software, die für die Erstellung und die Bearbeitung genutzt werden kann, von dem jeweiligen Gerätetyp ab. Comics können einerseits klassisch per Hand gezeichnet und gestaltet werden, andererseits bieten sich dazu auch diverse Online-Tools und Apps an. Die kreativen Möglichkeiten sind dabei zwar immer aufgrund der jeweils enthaltenen Vorlagen begrenzt, dafür lassen sich relativ rasch gute Ergebnisse erzielen.

Strukturmerkmale eines Comics begreifen

Um nun herauszufinden, wie das Lesen eines Comics vor sich geht, welche Symbole und Stilmittel von den Zeichnern verwendet werden, um ganz bestimmte, genau geplante und kalkulierte Effekte zu erreichen, empfiehlt es sich, zunächst einmal die einzelnen Elemente eines Comics mit ihrer spezifischen Bedeutung der Reihe nach zu betrachten:

  • Seitenaufbau bzw. Anordnung der einzelnen Bilder 

  • Personen 

  • Hintergründe

  • Sprechblasen und Textelemente 

  • grafische Symbole (z. B. Geschwindigkeitslinien) 

  • Onomatopoesie oder auch Lautmalerei z.B. „PENG!!!“

Zielführende Aufgabenstellungen verfassen

Es ist wichtig, dass man sich als Lehrkraft bereits im Vorfeld Gedanken zu den wesentlichen Rahmenbedingungen und Ausgangsvoraussetzungen macht und entsprechend den Arbeitsauftrag formuliert. Folgende Punkte sollte die Aufgabenstellung beinhalten:

  • Arbeitsform: Einzel- oder Gruppenarbeit, ggf. Gruppengröße

  • Konkreter Inhalt bzw. Thema des Comics

  • Tools bzw. Comicsoftware zur Erstellung und ggf. Anleitung dazu

  • Comiclänge (Anzahl der Panels pro Seite oder Länge insgesamt)

  • Arbeitszeit im Unterricht und ggf. zu Hause

  • Abgabefrist und -form

  • Evtl. Überblick über den Arbeitsprozess und Aufgabenverteilung auf einzelne Gruppenmitglieder

2. Die Comicproduktion begleiten

Konzept erstellen

Entscheidet man sich für einen Comic, so kann zuerst einmal ein Storyboard, d.h. eine Skizze, erstellt werden. Dies erfordert intensives Lesen und es besteht die Notwendigkeit, sich in der Gruppe zu einigen, welche Episoden eines selbstgewählten oder von der Lehrkraft vorgegebenen Themas dargestellt werden sollen.

Hier finden Sie eine Tabelle, die die Schülerinnen und Schüler nutzen können, um ihre Fotostory oder ihren Comic vorzustrukturieren.

3. Comicerstellung bewerten

Bewertungskriterien transparent machen und (Zwischen-)Feedback geben

In der Zwischenreflexion tauschen die Lernenden ihren Arbeitspartner, um die bisher entstandenen Arbeitsergebnisse mit einer anderen Person oder auch mit der Lehrkraft zu reflektieren. Der distanziertere Blick eines „Außenstehenden“ fördert die Kompetenz der Selbstkontrolle. Dazu gehören Rückfragen, ob das bisher Erarbeitete für Außenstehende verständlich und interessant ist, ebenso wie die Betrachtung der Seitenformatierung, die in den Comics ja nicht nur formalen, sondern auch sinngebenden Charakter hat.

Den Comic (und den Arbeitsprozess) bewerten

Die Reflexion des erarbeiteten Endprodukts ist ein gängiges Hilfsmittel, um die kommunizierten Anforderungskriterien präsent zu halten und die Schülerinnen und Schüler aufzufordern, diese mit ihrem Produkt abzugleichen. So können fehlende Inhalte erkannt und eventuell noch ergänzt werden. Aber nicht nur die Lernenden reflektieren ihren Arbeitseinsatz, ebenso können Feedbackbögen der Lehrkraft helfen, den Einsatz der Methode Comic auf ihre Effektivität hin zu überprüfen. Dies ist als Selbstreflexion möglich, aber auch durch ein anonymisiertes Befragen der Schülerinnen und Schüler.

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