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Filmsprache lernen mit „Checker Tobi”

Wer kennt ihn nicht – Tobias Krell alias Checker Tobi? Die Wissenssendungen der Checker-Welt gehören zu den beliebtesten TV-Formaten unter Grundschülern und werden auch von Eltern und Lehrkräften hochgeschätzt. Denn die Videos mit Checker Tobi & Co. sind nicht nur unterhaltsam, sondern präsentieren den Kindern vieles von dem, was sie in der Schule lernen sollen, und werden auch deshalb oft im Unterricht zur Wissensvermittlung, Veranschaulichung und Vertiefung eingesetzt.

Erfahren Sie hier, wie Sie über die Inhalte hinaus im Unterricht mit einer „Checker Tobi“-Folge arbeiten und filmsprachliche Mittel untersuchen können. Anders ausgedrückt: Wir zeigen Ihnen am Beispiel „Der Wald-Check“ von Checker Tobi, wie Sie bei allen audiovisuellen Medien, die Sie in Ihren Klassen zeigen, Film- und Medienbildung integrieren können – ganz schnell und einfach.

Die Sendung „Der Wald-Check” als Beispiel


Passend zum Lehrplanstoff der 3. Jahrgangsstufe werden viele Lehrkräfte ohnehin die Folge „Der Wald-Check“ im Unterricht zeigen: entweder einführend vor der Einheit „Wald“ oder als Vertiefung und Abrundung am Ende der Unterrichtseinheit.

Die 24-minütige Sendung fasst vieles zusammen, was Sie mit Ihren Klassen besprechen: verschiedene Baumsorten, der Wald als Lebensraum von Tieren und Insekten, die Rolle des Waldes als Sauerstoffproduzent und die Bedeutung von Umweltschutz für den Wald und die ganze Natur. Über die sogenannten Checker-Fragen werden die Kinder dazu angeregt, selbst mitzudenken, Fragen zu stellen, Antworten in Worten und Bildern zu entdecken. Sie können die Folge (über die ARD Mediathek oder mebis) im Unterricht zeigen oder den Kindern die Sichtung des Videos als Hausaufgabe aufgeben.

Wenn Sie nicht nur den Inhalt der Folge, sondern auch die Verwendung von filmsprachlichen Mitteln untersuchen wollen, bietet es sich an, den Beitrag mehrmals, jedoch mindestens zwei Mal zu zeigen, damit sich die Schüler bei der zweiten Sichtung (im besten Fall angeleitet durch Beobachtungsfragen) ganz auf die Machart des Films konzentrieren können.

Filmsprachliche Elemente

„Der Wald-Check“ eignet sich besonders, um folgende Aspekte der Filmsprache zu untersuchen:

- Einstellungsgrößen und ihre Wirkung

- Kameraperspektiven und ihre Wirkung

- Das Zusammenspiel von Ton und Bild

Eine kurze theoretische Erklärung der genannten filmsprachlichen Mittel finden Sie auf der Seite Handwerkszeug des Films.

Halbnahe Einstellung und Untersicht. (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Einstellungsgrößen und ihre Wirkung

Gleich zu Beginn der Folge spielt die Kamera mit verschiedenen Einstellungsgrößen: Moderator Tobias Krell wird aus unterschiedlichen Entfernungen gezeigt, z.B. in einer halbnahen oder einer totalen Einstellung. Jede Einstellung hat eine andere Wirkung: Wenn Tobi sein Publikum anspricht, ist er in einer halbnahen Einstellung zu sehen, man konzentriert sich auf sein Gesicht und das, was er sagt: „Leute, guckt mal, wo ich grad sitze!“

Totale Einstellung (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Die Kamera zoomt zurück, zeigt Tobi dadurch in einer totalen Einstellung, also die Figur in ihrer Umgebung, und ermöglicht es den Zuschauern dadurch, das zu machen, wozu Checker Tobi sie aufgefordert hat: zu schauen, wo er sich befindet, und damit den Inhalt der nachfolgenden Sendung herauszufinden.
Die Sendung ist darüber hinaus voller Groß- und Detailaufnahmen. Wenn Checker Tobi Insekten und Pflanzen untersucht oder mit Werkzeugen an seinem Baumhaus baut, geht die Kamera ganz nahe an die Objekte heran, um dem Publikum – eben im Detail – zu zeigen, was genau der Moderator im Wald sieht und wie er mit dem Holz arbeitet.

Detailaufnahme (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Unterrichtsanregungen zu den Einstellungsgrößen

Gerade die Detailaufnahmen vom Waldboden, vom Moos oder von den Pilzen kann die Kinder auch inspirieren, im Wald selbst einmal ganz genau hinzusehen. Vertiefend hierzu lässt sich auch eine kreative Aufgabe anschließen und die Schüler beim Ausflug in den Wald Fotos mit einer Handy- oder Tablet-Kamera in den verschiedenen Einstellungsgrößen machen zu lassen, wobei sie jeweils erklären sollen, warum sie sich bei den verschiedenen Bildern für die jeweilige Einstellungsgröße entschieden haben.

Tobi klettert nach oben - aus der Sicht der Kamera eine Aufsicht. (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Kameraperspektiven und ihre Wirkung

Auch der Blickwinkel der Kamera (Kameraperspektiven) wird in der Sendung variiert, was jeweils eine ganz bewusste Regie-Entscheidung ist und eine unterschiedliche Wirkung auf die Zuschauer hat. So sehen wir zu Beginn der Folge Checker Tobi von unten aus der Untersicht (und auch der extremeren Form, der Froschperspektive): Hierdurch wird deutlich, dass sich Tobi wirklich hoch oben in den Bäumen befindet und die Bäume groß und mächtig erscheinen. In einer anderen Einstellung, als er davon berichtet, wie er ein Baumhaus baut, sieht man ihn, wenn er nach oben klettert, auch aus der Aufsicht; er hat einen Holzbalken in der Hand, den er auf die Plattform legt. Die Perspektive verdeutlicht das Mittendrinsein im Geschehen: Als Zuschauende hat man das Gefühl, dass man mit Tobi das Baumhaus baut, auf der Plattform sitzt, von oben nach unten blickt und ihm eigentlich auch den Balken abnehmen könnte.

normale Sicht, auf Augenhöhe (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“).

Unterrichtsanregungen zu Kameraperspektiven

Stellen Sie den Kindern einfache Aufgaben, einen Gegenstand, sich selbst oder gegenseitig in drei verschiedenen Perspektiven (Aufsicht, normale Sicht, Untersicht) zu fotografieren (mit Handy oder Tablet). Die unterschiedlichen Aufnahmen können dann vorgestellt und in ihrer Wirkung nochmal beschrieben werden.

Totale aus der Luft (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Das Zusammenspiel von Ton und Bild

Zu Beginn der Sendung spricht Checker Tobi viele Inhalte an, die nachfolgend vermittelt werden. „Ungefähr ein Drittel von Deutschland ist mit Wäldern bedeckt, und in denen gibt es über 50 verschiedene Baumarten.“ Zu diesem Text laufen verschiedene Wald-Ansichten über den Bildschirm, die den Wald aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen: den Wald in seiner ganzen Fülle und Weite (aufgenommen mit einer Drohnenkamera in einer totalen Einstellung und Aufsicht) und den ganz konkreten Baum bzw. einen Ast mit Blättern (in der Großaufnahme und ebenfalls Aufsicht).

Detailaufnahme (Standbild: Dr. Verena Schmöller, „Der Wald-Check“)

Unterrichtsanregungen zur Bild-Ton-Montage

Diese Anfangssequenz kann man mit den Schülern mehrmals ansehen, sie Stichpunkte zum Text notieren und die gesehenen Bilder beschreiben lassen: Warum hören wir die Stimme von Checker Tobi aus dem Off und sehen ihn nicht während des gesamten gesprochenen Textes im Bild? Warum werden verschiedene Bilder in dieser Sequenz verwendet? Welche Bilder werden gezeigt? Passen sie zum gesprochenen Text?

Vertiefend dazu können sich die Schüler einen eigenen Text, z. B. zu einer Baumsorte, überlegen, ihn mit einem Handy oder Tablet aufnehmen und mit eigenem Material (gemalt oder mit einer Kamera fotografiert) bebildern. Anschließend können sie Bilder und Ton in einer Schnitt-App aneinander montieren und einen eigenen kleinen Film daraus machen.

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