
Steigerung der Lesemotivation durch Audios
Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Steigerung der Lesemotivation durch Audios
Der erweiterte Textbegriff, der neben geschriebenen auch gesprochene, visuelle, auditive und interaktive Elemente umfasst, ist Teil der Lebenswelt der Lernenden.
Mit diesem multimodalen, medienübergreifenden Textverständnis geht die Notwendigkeit einher, Lesekompetenz auch im Kontext digitaler, vernetzter und dynamischer Kommunikationsformen zu fördern. Digitale Methoden leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag, denn sie ermöglichen einen zeitgemäßen, motivierenden und differenzierenden Zugang zu verschiedenen Textformaten und fördern dabei wichtige Teilkompetenzen wie Textverstehen, kritische Reflexion oder Medienanalyse. Somit werden die Lernenden auf die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Informationsgesellschaft vorbereitet.
Die folgenden Beispiele zeigen auf, wie digitale Werkzeuge konkret eingesetzt werden können, um mit erweiterten Textformen kompetenzorientiert zu arbeiten und die Lesekompetenz im Sinne eines umfassenden Textverstehens nachhaltig zu stärken.
Informationsseiten oder Einführungsbeispiele in einem Mathematikschulbuch weisen häufig eine Fülle an vielseitigen Inhalten auf. Damit Schülerinnen und Schüler sich diese Informationen aneignen können, benötigen Sie ein hohes Maß an Lesekompetenz und Strategien, um die Informationsdichte zu verarbeiten. Eine längere Phase des reinen Selbsterwerbs der Informationen aus den komplexen Texten ist wenig motivierend und abwechslungsreich. Ebenso würden bei einer derartigen Vorgehensweise Rückmeldungen fehlen.
Interaktive Videos stellen in diesem Zusammenhang eine praktikable Lösung dar. Sie ermöglichen es, Inhalte zu strukturieren und Leseanteile zu reduzieren, einen Prozess abzubilden, sowie die Interaktion und Teilhalbe der Lernenden zu erhöhen. Darüber hinaus kann eine unmittelbare Rückmeldung erfolgen.
Die Themeneinführung von äquivalenten Gleichungsumformungen ist hier mit Hilfe eines interaktiven Videos umgesetzt. Der Leseanteil ist reduziert und viele Informationen sind auf die Bild- sowie Tonspur ausgelagert.
Das Video stoppt an einigen Stellen und es werden Kontrollfragen, z. B. Multiple Choice, zu den dargestellten Inhalten gestellt. Der Leseanteil ist bewältigbar und auf das Verständnis der vorherigen Informationen ausgelegt. Es erfolgt eine sofortige Rückmeldung, ob die Inhalte verstanden wurden.
Beispielsweise mit Lückentexten oder Zuordnungsaufgaben wird das Lesen interaktiv und damit motivierend gestaltet. Es können, je nach Zielsetzung, verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Beispiele:
Ein Vorspulen des Videos kann unterbunden werden.
Bei falschen Antworten springt das Video zurück.
Hinweis: Die Rahmenbedingungen müssen stimmen!
Sinnvoll ist die Einbindung eines interaktiven Videos in eine Lernplattform. Die Lernenden müssen schnell und stabil auf diese Lernplattform zugreifen können. Dafür ist eine stabile Internetanbindung notwendig sowie entsprechende Bedienkompetenzen (z. B. Navigation am Gerät und Einwahldaten für die Lernplattform eingeben) bei den Schülerinnen und Schülern. Kopfhörer müssen einsatzbereit im Unterricht vorhanden sein.
Empfehlung: Das Laden großer Videodateien kann schnell zu einer Überlastung der Internetanbindung führen. Mit Konvertierungsprogrammen lässt sich die Größe oft um das Zehnfache reduzieren, ohne dass die Qualität leidet.
Bei dieser Methode hören die Lernenden einen gesprochenen Text und ergänzen parallel dazu einen vorbereiteten Lückentext. Das gezielte Zuhören fördert das Hörverstehen, die Konzentration und die Fähigkeit, zentrale Informationen aus auditiven Quellen zu entnehmen.
Die Lernenden setzten sich durch gezielte Höraufträge aktiv und konzentriert mit einem Podcast auseinander, wobei sie parallel zum Anhören Aufgaben auf einem Arbeitsblatt bearbeiten. Schnelle Lernende vertiefen ihre Analyse, indem sie das Gehörte als Transkript erhalten und darauf passende Textstellen markieren.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten vor dem Ansehen eines Tutorials gezielte Beobachtungsaufträge, die gemeinsam besprochen werden. Während des Films bearbeiten sie diese Aufgaben parallel auf einem Arbeitsblatt, wodurch ihr Blick auf das Wesentliche gelenkt wird. Durch wiederholte Anwendung dieser Methode verbessern sie ihre Fähigkeit, zentrale Inhalte eines Films zu erfassen.
Ein kurzer, tonloser Trailer zum Video wird den Lernenden gezeigt. Sie formulieren Vermutungen zur Handlung, Stimmung und Thematik. Anschließend lesen sie eine kurze Inhaltszusammenfassung und halten die wichtigsten Erkenntnisse zusammen mit den vorherigen Vermutungen kollaborativ in einem gemeinsamen Dokument fest.
Ein Video stellt einen komplexen, multimodalen Text dar, der nicht nur sprachliche, sondern auch visuelle, auditive und kulturelle Informationen simultan vermittelt. Dieser fordert von Lernenden eine gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Sinneskanäle. Damit das Verstehen nicht durch kognitive Überlastung, vor allem in der Fremdsprache, beeinträchtigt wird, ist eine gezielte Vorentlastung notwendig.
Die Vorentlastung eines Videos als erweiterter Text fördert das tiefergehende Textverstehen, indem es kognitive Entlastungen schafft und Vorwissen aktiviert. Durch strategische Hör- und Sehverstehensaufgaben entwickeln Lernende gezielte Erwartungshaltungen an den Text (z. B. Leitfragen oder Inhaltsvorschauen). Dies hilft bei der Bewältigung der multimodalen Komplexität und fördert das individuelle Textverstehen.
Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Steigerung der Lesemotivation durch Audios
Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Steigerung der Lese- und Ausspracheförderung im Fremdsprachenunterricht
Filme und Videos analysieren
Audios „lesen“
Diagramme/Statistiken digital lesen