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Anpassung der Klassenführung an die veränderte Unterrichtssituation

Auch im technologiegestützten Unterricht bleibt eine effektive Klassenführung von zentraler Bedeutung und sollte nicht als Selbstzweck betrachtet werden. Sie ist vielmehr eine wesentliche Voraussetzung, um anspruchsvollen Unterricht erfolgreich zu gestalten. Eine kompetente Klassenführung umfasst sowohl die Minimierung von Störungen während des Unterrichts als auch die schnelle Reaktion auf auftretende Störungen. Darüber hinaus ist es wichtig, eine strukturierte Lernumgebung zu schaffen, die die Schüler motiviert, sich über längere Zeiträume intensiv mit den Lernaktivitäten auseinanderzusetzen.

Worum geht es?

Beschreibung einer effektiver Klassenführung beim Unterrichten mit digitalen Endgeräten

Erfolgreiche Klassenführung bedeutet, den Unterricht so zu steuern, dass wenige Störungen auftreten, Unterrichtszeit effektiv genutzt wird und ein positives Lernklima herrscht, welches auf einer vertrauensvollen und wertschätzenden Beziehung zwischen der Lehrkraft und ihren Schülerinnen und Schülern aufbaut.

IIm digital gestützten Unterricht ist ein bewusster Umgang mit Ablenkungspotenzialen unerlässlich. Lehrkräfte entwickeln Strategien, diese zu minimieren, indem sie präventiv sowie Maßnahmen wie z.B. die Einführung von Ritualen zur Lenkung der Aufmerksamkeit in ihrer Unterrichtsplanung nutzen. Feste Regeln und eingeübte Rituale in den verschiedenen Bereichen wie digitale Kommunikation und Arbeitsweise helfen, Störungen zu minimieren. Bei Bedarf wird gemäß schulinternen Absprachen reagiert.

Die digitalen Materialien und Medien sind sorgfältig aufbereitet und für die Lernenden leicht zugänglich. Sie sind auf einer Lernplattform oder in einer Dateiablage übersichtlich strukturiert, so dass die Lernenden sie schnell finden können. Durch etablierte Routinen sowie klare Arbeitsaufträge wird ein flüssiger und effektiver Unterrichtsablauf sichergestellt. Technische Hürden werden im Vorfeld beachtet, indem Bedienkompetenzen gezielt vorab eingeübt werden und Passwörter den Lernenden bekannt sind. Der Fokus wird auf die Lerninhalte gelenkt und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Lernmaterial gefördert.

Alle am Lernprozess Beteiligten kommunizieren und reagieren aktiv in digitalen Lernräumen, wobei die soziale Interaktion auch in der virtuellen Umgebung von großer Bedeutung ist. Wertschätzende soziale Interaktionen werden gezielt gefördert, z. B. durch Feedbackmethoden, die den Austausch und das Feedback zwischen Lehrenden und Lernenden unterstützen. Lehrende fungieren als Vorbilder in ihrer Arbeitsweise und für ein gutes Miteinander.

Wie kann man sich vorbereiten?

Vorbereitung und Reflexion der Unterrichtspraxis

Um sich auf die veränderte Situation im Klassenzimmer vorzubereiten, ist es sinnvoll:

  • die Anforderungen im digital gestützten Unterricht zu verstehen und Strategien für einen erfolgreichen Umgang damit zu entwickeln

  • anhand beobachtbarer Merkmale zu erkennen, was eine effektive Klassenführung ausmacht, wie z. B. effektive Lernorganisation, angemessene Reaktion auf Störungen

  • sich als Lehrkraft der eigenen Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Werkzeugen bewusst zu werden

Zur gezielten Vorbereitung finden Sie hier Reflexionsfragen oder ein Kartendeck, mit deren Hilfe Sie sich auf die veränderte Situation einstellen und daraus konkrete Handlungsideen entwickeln können.

Reflexionsbogen

Kartendeck

Wenn Sie schon (erste) Unterrichtserfahrung gesammelt haben, können die vorliegenden Karten und die konkreten Tipps weitere wichtige Impulse für die Reflexion der eigenen Klassenführung bieten.

Kollegialer Austausch und Feedback

Austausch mit anderen Kollegen

Um sich mit der Technik im Klassenzimmer und den Geräten der Lernenden sicher zu fühlen, kann der kollegiale Austausch hilfreich sein. Die Lösungen anderer Lehrkräfte sind meist sofort und gewinnbringend umsetzbar. Regelmäßige Austauschformate und Unterstützungsangebote (z. B. Beratungssprechstunden) sowie systematisch durchgeführte kollegiale Hospitationen bieten einen Mehrwert in der Multiplikation und führen zu erhöhter Handlungssicherheit bei den Lehrkräften.

Absprachen über Interventionsmaßnahmen

Regelverstöße können auch bei einer souveränen Klassenführung auftreten. Deshalb ist es wichtig, innerhalb der Schulgemeinschaft Absprachen über Interventionsmaßnahmen zu treffen. Es kann hilfreich sein, einheitliche Maßnahmen-Kataloge an der Schule zu etablieren. Der Grad der Regulierung, den eine Schule anstrebt, hängt von unterschiedlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten ab und sollte im Vorfeld gemeinsam festgelegt werden.

Schülerfeedback

Durch die Einbeziehung von Schülerfeedback können Lehrkräfte gezielt ihre Unterrichtspraktiken verbessern und eine lernförderliche Umgebung schaffen, die auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind

Interne Evaluation

In BETSIE kann eine Befragung zum Ist-Stand im Bereich der Klassenführung und der erforderlichen pädagogischen Rahmenbedingungen aus bereits bestehenden, thematisch unterschiedlich ausgerichteten Bausteinen individuell zusammengestellt werden. Eigene Fragen können zusätzlich ergänzt werden.

  • DSDZ: Unterricht weiterentwickeln

  • DSDZ: Schule kooperativ gestalten

  • Unterrichtsqualität

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