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Cybermobbing | Peer-to-Peer Projekte

Bei der Vermittlung von medienpädagogischen Inhalten hat ein Peer-Ansatz viele Vorteile.

Die Peers sind näher an der Lebenswirklichkeit ihrer Tutees, kennen aktuelle Trends aus erster Hand und sind damit glaubwürdiger, um nur einen Vorteil zu nennen.

Dafür müssen die meist etwas älteren Schülerinnen und Schüler zu Medientutorinnen und Medientutoren ausgebildet werden. So können sie in vielfältiger Weise jüngeren Tutees ihr Wissen lebensweltnah weitergeben.

Im Folgenden werden Peer-to-peer (P2P) Projekte vorgestellt, die konkrete Materialien zum Thema Cybermobbing bereitstellen.

Cybermobbing-Prävention durch Peers

Das Thema im Fokus Medienpädagogische Peer-to-Peer Projekte besteht aus drei Beiträgen. Der Basisbeitrag führt in die Thematik ein, der zweite Beitrag widmet sich den möglichen Einzelschritten zur Durchführung von Peer-to-Peer Projekten und dritte Beitrage enthält Materialen und regionale Unterstützungsangebote.

Nachfolgend wird jeweils eine kurze Zusammenfassung mit Schwerpunkt Cybermobbing gegeben.

Peer-Education bezeichnet die Wissensweitergabe an Kinder und Jugendliche durch Gleichaltrige. Das gegenseitige Lernen wird aufgrund einer gemeinsamen Werte- und Handlungsbasis meist eher angenommen.

Sowohl den Tutorinnen und Tutoren als auch den Tutees wird die Möglichkeit zur Teilhabe und Mitgestaltung gegeben. Im Bereich von Cybermobbing bedeutet dies, dass persönliche Erfahrungen und Erlebnisse eingebracht und besprochen werden können. Die Tutorinnen und Tutoren sind Ansprechpartner bei Vorfällen und helfen beim Lösen von kleinen Konflikten. Kommen schwerwiegende Fälle von Cybermobbing zum Vorschein, wird die zuständige Lehrkraft informieren, was in der Ausbildung vermittelt wird.

Eine Gelingensbedingung für das Tutorensystem ist die Freiwilligkeit, wobei verschiedenste Formate in der Ausbildung und Projektdurchführung möglich sind.

Ziele sind: Prävention und Identifikation durch die Tutorinnen und Tutoren. Intervention durch Schulpsychologinnen und -psychologen bzw. spezialisierte Lehrkräfte.

Wird der Schwerpunkt eines Peer-to-Peer Projekts „nur“ auf die Prävention von Cybermobbing gelegt, müssen dennoch alle allgemeinen Schritte durchlaufen werden, welche ausführlich im Hauptbeitrag dargestellt sind:

  • Die ersten Entscheidungen

  • Zielgruppen für das Projekt

  • Ausbildung der Medientutoren

  • Organisation und Ablauf

  • Wertschätzung und Reflexion

In Form von kommentierten Linklisten sind Materialien für Peer-to-Peer Projekte gesammelt. Zwei bayerische Projekte heben sich heraus, da kostenfreie und frei zugängliche Materialien vorhanden sind:

Netzgänger Bayern und Medientutoren Bayern
In diesen Projekten sind auch spezielle Materialien zur Behandlung des Themas Cybermobbing durch Medientutorinnen und Medientutoren vorhanden.

Zudem sind laufende P2P-Projekte aus Bayern bzw. Deutschland aufgeführt. Umfassende Unterstützungsangebote, externe Referentinnen bzw. Referenten und regionale sowie lokale Unterstützung ist zu finden.

Live am Smartphone zeigt der Medientutor seinen Tutees wichtige Einstellungen. © Schnurrenberger

Material – netzgänger.bayern

Das Projekt „Netzgänger“ besteht aus vier Basis-Workshops zu unterschiedlichen Themen rund um Medien und Internet. Die Medientutorinnen und -tutoren werden jeweils zu Experten ausgebildet und leiten dann innerhalb einer Projektwoche o. Ä. für alle Schülerinnen und Schüler der Zielgruppe (meist Jahrgangsstufe 5 oder 6) die Workshops.

Die Netzgänger Bayern liegen allein in den Händen von Lehrkräften aus ganz Bayern und ihren Schülerinnen und Schülern. 2020 wurde der gemeinnützige Verein netzgänger.bayern e. V. gegründet. Durch starke Vernetzung und regelmäßigen Austausch werden Materialien und Methoden ständig angepasst, weiterentwickelt und am Ende allen Netzgängern zugänglich gemacht.

Es ist ein flexibles Projekt, was als P-Seminar, Profil- oder Wahlfach durchgeführt werden kann. Die Durchführung ist an Realschulen und Gymnasien mehrfach erprobt. Die Basismodule sind:

  • Mein digitales Ich!

  • Verzockt?

  • Resp@kt!

  • Bist du sicher?

Sie sind für die Durchführung in der Unterstufe vorgesehen. Das Modul Resp@kt! behandelt die Thematik Cybermobbing. Die Materialien beinhalten eine ChecklisteHandzettel für die Tutorinnen und Tutoren, eine Anleitung für die Übung „Cybermobbing-Wäscheleine“, eine Linkliste für Videos sowie Kopiervorlagen.

Die Materialien sind über einen mebis Raum zugänglich und anpassbar. Den Link finden Sie auf der Homepage und die Zugangsdaten erhalten Sie über die Kontaktpersonen für Ihre Region (siehe Kontakt | Netzgänger).

Material – Medientutoren Bayern

Es wurden modellhafte Medientutoren-AGs an sechs Schulen in Bayern (Mittel-, Realschule und Gymnasium) durchgeführt. Beteiligt waren Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe sieben. Ein Schwerpunkt in der Umsetzung lag neben dem Peer-to-Peer-Ansatz auf der aktiven Medienarbeit.

Medientutorinnen und Medientutoren geben ihr Wissen an Gleichaltrige weiter und beraten diese mithilfe von Medienprodukten wie z. B. Erklärvideos, Comics, Fotokampagnen, Audiobeiträgen etc. Außerdem unterstützen sie Lehrkräfte bei technischen Fragen.

Im Rahmen des Projekts ist eine Arbeitshilfe zur Unterstützung bei der Umsetzung von Medientutoren an der eigenen Schule entstanden. Die Arbeitshilfe beinhaltet, neben der Einführung in das Material und das Konzept Medientutoren, die Module Online-Mobbing und Technik in der Schule sowie eine Eltern- und Schülerinformation mit Einwilligungserklärung zur Arbeit mit Medien an der Schule.

Im Modul Online-Mobbing werden die Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisiert. Sie eignen sich Wissen an und beschäftigen sich mit Merkmalen und Formen sowie Handlungsoptionen zu Online-Mobbing.

Das gesamte Modul steht als pdf-Datei zur Verfügung. Die Datei beinhaltet einen Überblick über das Modul, eine Durchführungshilfe sowie Arbeits- und Infoblätter. Darüber hinaus enthält der Ordner eine pdf-Präsentation, die bei der Durchführung des Moduls als Unterstützung zur Verfügung steht.

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