Digitale Ethik
Digitale Ethik „sucht nach (…) angemessenen und legitimen Haltungen und Handlungsweisen für zunehmend digitalisierte Lebensumwelten und allgemein für das Leben in der Digitalität„ (Grimm, S. 11). Sie beschäftigt sich also mit den Wechselwirkungen von Mensch und digitaler Technologie (Lemke u. a., 2021). Die rasante Weiterentwicklung digitaler Technologien und Anwendungen führt zu einem permanenten erneuten Aushandeln von Regeln und Normen, für die es bis vor Kurzem keine Notwendigkeiten gab bzw. die schnell „veraltet“ sind. Digitale Ethik hat Schnittmengen mit anderen Teilgebieten der angewandten Ethik, wie beispielsweise der Informations-, Medien-, Medizin- oder Technikethik.
Prof. Dr. Petra Grimm, Leiterin des Instituts für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien Stuttgart, stellt in ihrer ”Topografie der Digitalen Ethik" (Grimm, 2020) Werte und Risiken dar, die es im Zuge von KI zu beachten gilt. Wesent¬liche ethische Werte, hier in grün dargstellt, sind: Menschenwürde, Privatheit, Vertrauen, Autonomie, Freiheit, Verantwortung, Transparenz & Erklärbarkeit, Sicherheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Demokratieverträglichkeit.
Zu den Risiken, hier in rot markiert, zählen: Manipulation, Machtasymmetrie, Heteronomie (Fremdbestimmung), Diskriminierung, Überwachung, Dual Use und Biases (Verzerrungen).