KI | Autonomes Fahren
Der Verkehr wird in Zukunft zunehmen. Im Unterricht sollte diskutiert werden, ob autonome Fahrzeuge eine mögliche Lösung darstellen.
Insbesondere in unserer Zeit sind digitale Medien eine zentrale Sozialisationsinstanz für Kinder und Jugendliche, weshalb Werte- und Medienbildung nicht mehr voneinander zu trennen sind. Schulen müssen dazu einen Beitrag leisten und Heranwachsende, die dem Digitalen überall und immer ausgesetzt sind, dazu befähigen, zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern in einer digitalisierten Welt zu werden.
Die vielen und schnellen Veränderungen im Zuge der digitalen Transformation bedingen eine große Heterogenität auf Seiten von Erwachsenen im Umgang mit modernen Medien. Sie werden von ihnen teils effektiv und zielgerichtet im Sinne einer werteorientierten Medienerziehung genutzt, teils gibt es aber auch noch Verbesserungspotenzial. Sind Kinder und Heranwachsende hingegen automatisch Profis im Umgang mit modernen Medien, da sie für sie allgegenwärtig sind und sie mit ihnen aufwachsen? Die DIVSI-U25-Studie von 2018 beweist das Gegenteil und widerlegt die Mär der „Digital Natives“: 99% aller 14- bis 24-Jährigen geben an, zwar täglich online zu sein, gleichzeitig „sehen [sie] sich insgesamt eher als Getriebene denn als Gestalter einer digitalen Transformation und betonen, dass Internetnutzung häufig keine freie Entscheidung sei, sondern Grundvoraussetzung, um teilhaben zu können (im Freundeskreis, in der Schule, im Studium, im Beruf)“ (S. 106). Und: „[D]ie Vorstellung, dass in Zukunft vieles nur noch über das Internet erledigt werden kann, [macht] 41 Prozent der Jugendlichen Angst […]. 2014 waren dies noch 21 Prozent.“ (S. 106) Medien, inzwischen insbesondere digitale, stellen eine zentrale Orientierungs- und Informationsquelle zu allen Fragen des Alltags dar. Die Shell-Studie 2019 zeigt beispielsweise auch, dass sich die deutliche Mehrheit der Jugendlichen heute online über Politik informiert – und zwar sowohl auf Nachrichten-Websites und News-Portalen (20 %) als auch in Social Media und Messenger Apps (14 %) oder auf YouTube (9%). Dies ist im Sinne eines selbsttätigen Lernens zu begrüßen, kann andererseits aber nur zielführend funktionieren, wenn die erforderlichen Werte- und Medienkompetenzen ausgebildet sind.
Kinder und Jugendliche sollen daher in der Schule die Möglichkeit haben zu lernen, die mit Medienangeboten verbundenen Wertorientierungen erkennen zu können und sich auf der Grundlage eigener Wertmaßstäbe kritisch damit auseinanderzusetzen. Sie sollen sich der Bedeutung und der Wirkung von Medien auf das Individuum und die Gesellschaft bewusst werden und lernen, mit ihnen kompetent umzugehen. So können sie die Vorzüge von Medien erkennen und nutzen, aber auch vor gefährdenden Einflüssen geschützt werden.
In Digitale Ethik beschreibt Sarah Spiekermann (2019), dass das Digitale „Stärken und Schwächen [hat], die Wechselwirkungen mit unseren Werten haben“ (S. 28). Dies wird uns täglich vor Augen geführt: Einerseits ermöglicht das Internet beispielsweise die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen, insbesondere auch für unterdrückte Minderheiten, die über das WorldWideWeb an politischen Prozessen teilhaben und Onlinetools für ihren Kampf um Freiheit und Gleichberechtigung nutzen – der Arabische Frühling zu Beginn der 2010er Jahre lieferte ein erstes, eindrucksvolles Beispiel dafür. Andererseits sind gerade die sozialen Medien Brutstätten für und Meinungsbildung sowie -steuerung bis hin zu Meinungsmanipulation. Sarah Spiekermann argumentiert in diesem Zusammenhang damit, dass wir „in ein digitales Dorf eingezogen [sind], in dem jeder jeden irgendwie beobachtet und Verhalten mehr denn je zu Tratsch führt und auf die Goldwaage gelegt wird“ (S. 77); ganz abgesehen davon zeigen zahlreiche Studien, dass wir als Gesellschaft noch keinen Weg gefunden haben, uns sicher und kompetent in diesem „digitalen Dorf“ zu bewegen.
Christa Gebel und Swenja Wütscher erläutern in Social Media und die Förderung von Werte- und Medienkompetenz Jugendlicher (2015), dass Medien- und Wertekompetenz eng miteinander zusammenhängen, da Kinder in einer mediatisierten Gesellschaft Wertekompetenz ausbilden, indem sie partizipieren. Social-Media-Angebote helfen den Heranwachsenden, sich mit ihrer Peer Group zu vernetzen und Zugang zu massenmedialen, oft interaktiven Informations- und Unterhaltungsangeboten zu finden. Dabei müssen Jugendliche Bewertungen von Handlungen im Internet vornehmen und ihr eigenes Handeln im digitalisierten Lebensraum ethisch-kritisch reflektieren, um in einem Raum agieren zu können, der stetig an Bedeutung gewinnt. Dies erfordert ein hohes Maß an Kenntnissen und Orientierung, zu dem die Schule als zentraler Lern- und Lebensraum der Heranwachsenden beitragen muss.
Dies kann vor allem dann gelingen, wenn Werte und Medienkompetenz auch in der Organisation der fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele gemeinsam gedacht werden und Eingang in eine wertebasierte Schulentwicklung finden. Für die Erstellung und Umsetzung eines Mediencurriculums im Rahmen des schuleigenen Medienkonzepts ist dies beispielsweise bewusst vorgesehen: Neben Basiskompetenzen gehören zu den Medienkompetenzbereichen „Suchen/Verarbeiten“ und „Produzieren/ Präsentieren“ sowie die Bereiche „Kommunizieren/Kooperieren“ und „Analysieren/Reflektieren“, in denen die Auseinandersetzung mit Werten eine essentielle Rolle spielen. Um die Potentiale der Medien für Kinder und Jugendliche gut nutzen zu können und zeitgleich für die Gefahren zu sensibilisieren, sind auch Peer-to-Peer-Projekte , die es bereits an vielen bayerischen Schulen gibt, ein gangbarer Weg.
Eine werteorientierte Medienbildung hat zum Ziel, Heranwachsende zur Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Werten zu befähigen, sie bei der Bewältigung von Wertekonflikten zu unterstützen und sie für die Bedeutung von Werten zu sensibilisieren, die v. a. im Umgang mit Medien eine besondere Rolle spielen. Kinder und Jugendliche sollten sich zunächst orientieren lernen, um sich darauf aufbauend positionieren und einbringen sowie schließlich selbst Wertediskurse initiieren zu können. V. a. der Einfluss von Social Media, Gaming, Konsum 4., Meinungsbildung in den Medien und rechtliche Fragestellungen (Datenschutz, Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte) sind geeignete Themenfelder für den Unterricht.
Um Kinder und Jugendliche bei dieser Aufgabe begleiten zu können, gibt es bereits zahlreiche Konzepte und Programme (siehe unten), die Schulen und Lehrkräfte in deren Medienkompetenzentwicklung und in der Erstellung sowie Umsetzung ihres Medienkonzeptes unterstützen. Besonders gut zur Umsetzung geeignet sind hinsichtlich einer werteorientierten Medienbildung handlungs- und produktionsorientierte Konzepte sowie solche, die eine Empathieschulung inkludieren. Sie beinhalten in der Regel eine Frage, die grundsätzlich einen guten Einstieg in die Auseinandersetzung mit Werten bietet: die Frage nach dem größtmöglichen „Wohlergehen“ aller Beteiligten in der angestrebten Situation - Wie muss etwas gestaltet sein, dass es allen damit gut geht?
Wertebildung und Medien sind heutzutage nicht mehr zu trennen und Schulen übernehmen bei der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler eine wichtige Aufgabe, denn:
„Werte sind, insofern sie realisiert werden – insofern Menschen ihnen denkend, redend und handelnd Wirklichkeit verleihen.“
Und so müssen Lehrkräfte diese vordenken, vorreden und vormachen.
Zahlreiche Programme und Materialien unterstützen Lehrkräfte in ihrer werteorientierten Medienerziehung in der Schule. Das für alle bayerischen Schulen verpflichtende Medienkonzept stellt den Kern einer systematischen Medienentwicklungsplanung an der jeweiligen Schule dar – zur leichteren Planung dienen die auf mebis bereitgestellten Informations- und Unterstützungsmaterialien sowie Werkzeuge (u. a. Medienkompetenz-Navigator, Qualitätskriterien, Evaluationsmöglichkeiten).
Der Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen umfasst die wesentlichen Qualifikationen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien sowie den aktuellen Anforderungen der digitalen Welt, die Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen erwerben sollen. Neben Basiskompetenzen gehören zu den Medienkompetenzbereichen „Suchen/Verarbeiten“ und „Produzieren/ Präsentieren“ sowie die Bereiche „Kommunizieren/Kooperieren“ und „Analysieren/Reflektieren“, in denen Werte eine essentielle Rolle spielen. Deshalb müssen Digitale Bildung/Medienbildung und Werteerziehung als gemeinsam gedacht werden.
Als wichtiges Netzwerk bildet die Beratung digitale Bildung in Bayern eine Schnittstelle zwischen schulischen und außerschulischen Partnern sowie die Anlaufstelle für Lehrkräfte in Bezug auf Fragen zur Medienbildung und Digitalisierung. Die Berater und Beraterinnen richten zudem auch Informationsveranstaltungen für Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte zu medienpädagogischen Themen aus.
Als Baustein der Lehrerfortbildung im Bereich Digitalisierung gibt es im Rahmen der Fortbildungsoffensive Online-Kurse der ALP Dillingen mit Modulen für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt, u. a. zum Thema „Ethik und digitale Welt“.
Die Medienkompetenzprojekte des Bayerischen Rundfunks beinhalten unter anderem den jährlichen Medienkompetenztag, Features zu Einzelthemen, einen Fortbildungskatalog und ein Angebot an medienpraktischen Projekten in Schulen.
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien bietet ein breites Angebot an Infos sowie Fortbildungsveranstaltungen und Tagungen zum Thema Medienerziehung.
Das Medienpädagogische Referentennetzwerk der Stiftung Medienpädagogik Bayern bietet Informationen und Erfahrungsaustausch zu Risiken und Chancen moderner Medien, vor allem auch für Eltern.
Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) recherchiert und dokumentiert nationale und internationale Studien zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. In Grafiken dargestellt bieten die Studienanalysen eine schnelle Informationsmöglichkeit für Interessierte.
Mit medienpädagogischen Studien, Kampagnen und Veranstaltungen unterstützt das Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (JFF) die Medienerziehung in Bayern.
Der Elternratgeber SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht unterstützt insbesondere Eltern in der Medienerziehung ihrer Kinder.
Die Jugendbeamten der bayerischen Polizei sind auch kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie Referentinnen und Referenten. Kontaktieren Sie dafür ihr jeweils zuständiges Polizeipräsidium.
„Zeit für Politik” ist ein Format der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (BLZ) zu aktuellen politischen Themen, die für junge Menschen relevant sind (z. B. Extremismus im Netz, Leben in Filterblasen, E-Sports). Impulse, Informationen und unterrichtsgerechte Materialien unterstützen die Lehrkräfte dabei, diese Themen mit ihren Schülerinnen und Schüler (werteorientiert) zu diskutieren.
Das Projekt ICH WIR IHR im Netz wurde im Rahmen des Wertebündnis Bayern mit einer Reihe von Partnern und Unterstützern (Jugendverbänden und anderen Institutionen) verwirklicht. Die Materialien selbst sind schon etwas in die Jahre gekommen, allerdings bietet das Projekt selbst eine hervorragende Blaupause für eine erfolgreiche werteorientierte Medienbildung.
Die EU-Initiative klicksafe will Kinder und Jugendliche genauso wie Eltern, Lehrkräfte und Pädagogen, Organisationen und Institutionen ebenso wie Unternehmen und Betreiber von Internetseiten ansprechen, um für Probleme und Potenziale von Onlinemedien zu sensibilisieren. Besonders verwiesen sei hier auf folgende Materialien und Dossiers „Ethik macht klick”, Dossier zum Safer Internet Day (SID) 2020 zum Thema „Idole im Netz. Influencer & Meinungsmacht" und „Let’s talk about Porno”.
Der Medienführerschein Bayern bietet kostenlose und altersgerecht aufbereitete Materialien zur (schulischen) Medienerziehung mit Anregungen für die Praxis über alle Altersstufen hinweg. - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten stellen mit ihren Programmen So geht Medien und Respekt über mebis Videobeiträge zum Themenkomplex Medien und Werte zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es weitere Infos auf den Homepages des Bayerischen Rundfunks zu So geht Medien und Respekt. Viele weitere Filmclips und -besprechungen anderer Anbieter eignen sich ebenso, z. B. „Ich war‘s“ (klicksafe.de), „Bauchgrammophon“ (Der Klang meines Körpers; von: Werkstatt Lebenshunger e.V.), Die Dokumentarfilme „Embrace – Du bist schön“ (2017 unter der Regie von Taryn Brumfitt erschienen), „Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“ (2018 unter der Regie von Florian Weigensamer und Christian Krönes entstanden und viele mehr.
Die Schulkinowoche Bayern lädt in 125 Kinos dazu ein, den Unterricht in den Kinosaal zu verlegen – dabei geht es in den Filmen oft auch um Werte und sie können so als Anknüpfungspunkte für Werteerziehung verwendet werden. Begleithefte liefern dafür Unterrichtsmaterialien und geben didaktische Anregungen sowie Hilfestellungen für die Praxis.
Der Webshop der Aktion Jugendschutz Bayern enthält zahlreiche Publikationen zu den zentralen Schwerpunkten im Kinder- und Jugendschutz für pädagogische Fachkräfte, sowie für Eltern und Jugendliche. Die Auswahl von kostenlosen sowie preisgünstigen Faltblättern, Broschüren, Arbeitshilfen, AV-Medien und Spielen ist thematisch geordnet
Erprobte Unterrichtseinheiten und -sequenzen zum Thema Wertebildung, die auch viele gute Beispiele für den Bereich der werteorientierten Medienbildung beinhalten, sind im Portal Wertebildung des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) zu finden. - Außerdem stellt das mebis-Infoportal Material für spezielle Themen im Zusammenhang mit modernen Medien bereit, etwa zu Diversität, Demokratie, und vielem mehr.
Zahlreiche Initiativen und Projekte bieten Arbeits- und Unterstützungsmaterialien zur werteorientierten Medienbildung an. Hier finden Sie eine kleine Auswahl mit einer kurzen Beschreibung des Angebots.
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