
Makerspace - Eine Einführung
Von 3D-Druck bis Repaircafé: Makerspaces bieten Schulen Orte für Innovation, Kompetenzentwicklung und soziale Interaktion.
Dieser Artikel erläutert, wie Sie eine Lernatmosphäre und -umgebung gestalten können, die Mädchen und Frauen langfristig für Informatik begeistert und Geschlechterklischees erfolgreich abbaut.
Folgende Aspekte zur Förderung von Mädchen und Frauen in der Informatik sind von Bedeutung:
Weibliche Vorbilder können auf verschiedenen Ebenen zur Übereinstimmung mit dem eigenen Selbstbild (Zugehörigkeitsgefühl) eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, beispielsweise wichtige Frauen der Informatikgeschichte wie Ada Lovelace oder Grace Hopper sowie Professorinnen in der Informatik mit ihren Leistungen sichtbar zu machen.
Weitere wichtige Punkte sind:
Anwesenheit von weiblichen Tutorinnen bzw. Lehrerinnen: Laden Sie ehemalige Schülerinnen, die einen IT-Beruf gewählt haben, in ihren Unterricht ein, diese können junge Frauen in ihrer Berufswahl bestärken.
Mentoring-Programme, Netzwerke und innovative Projekte: Unterstützen Sie Formate wie den „Girls Day“ oder die Initiative „Roberta“. Diese bieten wertvolle Kontakte, Austauschmöglichkeiten und praxisnahe Einblicke in die IT-Branche.
Vielfältige Rollenmodelle im Unterricht: Verdeutlichen Sie, dass Informatik mehr als nur Programmieren ist. Designerinnen, Projektmanagerinnen oder Datenanalystinnen sind essenzielle Beispiele, um die Bandbreite an Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.
Um falsche Vorstellungen zu ändern, sollte man gemeinschaftsorientierten Unterricht fördern: Gestalten Sie Informatikprojekte und -aktivitäten so, dass sie in Gruppen stattfinden. Auch reine Mädchengruppen bieten eine geschützte Lernumgebung, in der sich Mädchen gegenseitig unterstützen können (Both, 2025).
Soziale Projekte mit Alltagsbezug: Fördern Sie das Interesse, indem Sie Projekte entwickeln lassen, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und für alle Geschlechter von Bedeutung sind. Ein Beispiel wäre die Entwicklung einer Nachhaltigkeits-App, die wöchentliche Tipps zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks gibt.
Diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schülern regelmäßig über bestehende Rollenbilder in der Technologiebranche. Beleuchten Sie die Auswirkungen dieser Stereotypen auf die Berufswahl, um das Bewusstsein für Rollenbilder zu schärfen und Vorurteile zu hinterfragen.
Wichtig ist es keine implizit oder explizit sexistischen Inhalte zu benutzen. Geschlechtsneutrale Szenarien wie zum Beispiel ein Zoobesuch anstelle eines Fußballszenarios sprechen dabei alle Geschlechter gleichermaßen an. Ebenso sollte eine Möglichkeit zum Experimentieren und Ausprobieren geschaffen werden. Aufgaben sollten offen formuliert sein, eine kreative Komponente beinhalten und freies Gestalten ermöglichen. So könnte beispielsweise eine Aufgabe lauten, eine Geschichte zu programmieren und gegebenenfalls durch Grafikelemente bzw. Animationen zu ergänzen.
Darüber hinaus sollten Lehrkräfte durchgängig auf eine diskriminierungsfreie, geschlechtergerechte Sprache achten und genderneutrales Unterrichtsmaterial verwenden, zum Beispiel Abbildungen mit Tieren anstelle von stereotypischen Rollenbildern. Eine ausgewogene Geschlechterverteilung im Kurs – mit mindestens 30 Prozent Mädchen – verhindert das Gefühl, in der Minderheit zu sein, und stärkt das Gemeinschaftsgefühl aller Lernenden.
Die Interessen, Ideen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler sollten aktiv gefördert werden. Hierbei können Themen aus deren Lebenswelt aufgegriffen oder mit anderen (Lieblings-)Fächern verknüpft werden. Themen aus der Lebenswelt könnten beispielsweise Lieblingsspiele oder Social Media Präferenzen der Schülerinnen und Schüler sein. Ein breites Spektrum an Aktivitäten – von App-Programmierung und Bildbearbeitung bis hin zu praktischen Aufgaben ohne Computer – ermöglicht es, unterschiedliche Herangehensweisen abzudecken und den Lernenden Raum für eigene Ideen zu geben. Dabei sollten die unterschiedlichen Herangehensweisen berücksichtigt werden. Vor allem ist es wichtig, den Fokus auf den Prozess des Denkens, Entwickelns und Problemlösens zu legen.
Weitere Aspekte sind:
Bevorzugen Sie Themen bzw. Szenarien, die keine Vorerfahrung benötigen.
Spezifische Technologie-Workshops für Mädchen stärken deren Selbstvertrauen und wecken Interesse an technischen Themen.
Stellen Sie vielfältige berufliche und lebensnahe Bezüge her.
Verknüpfen Sie die Informatik mit vielseitigen Fähigkeiten bzw. Kompetenzen, wie z. B. kollaborativ, kreativ, problemlösungsorientiert, innovativ und designorientiert arbeiten, analytisch, kritisch, logisch denken.
Zeigen Sie die gesamte Bandbreite der Berufsbilder in der Informatik auf.
Berücksichtigen Sie Ästhetik und Design in ihren Arbeitsmaterialien.
Um Gendergerechtigkeit in der Informatik zu fördern, ist es entscheidend, Mädchen und Frauen frühzeitig praktische Erfahrungen zu ermöglichen, beispielsweise durch das Programmieren von Robotern oder interaktiven Spielen, die ihren Interessen entsprechen. Eine sichere und konkurrenzfreie Lernumgebung, in der gemeinschaftsorientierte Projekte und soziale Themen behandelt werden, unterstützt das Engagement der Schülerinnen. Zudem ist es wichtig, regelmäßig über Stereotypen zu reflektieren und geschlechtsneutrale Inhalte sowie eine diskriminierungsfreie Sprache im Unterricht zu verwenden. Schließlich sollten die Interessen der Schülerinnen aktiv gefördert werden, indem Themen aus ihrem Lebensumfeld aufgegriffen und vielfältige, kreative Aktivitäten angeboten werden, um ihr Selbstvertrauen und Interesse an technischen Berufen zu steigern (Obermeier, 2022).
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Lesen Sie hier weiter: Von der Selbstwahrnehmung zur Selbstentfaltung: Mädchen in der Informatik (Interview mit Frau Prof. Dr. Ute Schmid)
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